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PR Lemuria 06 - Die längste Nacht

PR Lemuria 06 - Die längste Nacht

Titel: PR Lemuria 06 - Die längste Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Driscol.
    »Ein knappes Nein! wäre komplett ausreichend«, wies die Kommandantin ihn zurecht.
    Die PALENQUE verzögerte. Die Koordinaten, von denen der Transmitterimpuls ausgegangen war, lagen dicht vor dem Terminator. Für Sharita Coho war diese Position sofort mit dem Standort von Rhodans Gruppe identisch gewesen; alle Argumente, die eventuell dagegen sprachen, ignorierte sie. In spätestens zwei Stunden würde die kurze Dämmerung über jene Region hereinbrechen und rasch der Nacht weichen.
    »Bislang noch keine Hinweise auf die akonische Schürfstation.«
    »Funk?«
    Alemaheyu Kossa schüttelte den Kopf. »Hauptsächlich Störungen. Davon scheint beinahe der gesamte Planet betroffen zu sein.«
    »Also ein natürliches Phänomen?«
    »Nicht zweifelsfrei.«
    »Welche Art von Hyperkristall wurde abgebaut?«
    Driscol zuckte mit den Achseln. »Ein seltener, höherwertiger Schwingquarz. Das deckt sich mit dem Strahlungslevel im fünf-dimensionalen Bereich.«
    »Wir unterschreiten die Zwei-Lichtminuten-Grenze«, stellte die Erste Offizierin Pearl Laneaux kurz darauf fest. In ihrer Doppelfunktion als Pilotin hatte sie die Kontrolle über das Schiff übernommen.
    »Funkspruch auf den geläufigen Frequenzen! Wir rufen Rhodan, Tolot und die anderen.«
    »Ich registriere schwache Energieemissionen, die wohl auf Aktivitäten der Bestien zurückgehen«, meldete Driscol.
    »Raumschiffe oder Bodenforts?«
    »Weder noch. Wir liegen bislang auch nicht im Abtastfeld gegnerischer Ortung. Die Irritationen stammen vermutlich von unterirdisch arbeitenden Aggregaten.«
    »Das können ebenso Bergbauroboter der Akonen sein.«
    »Auch möglich. Uns fehlen relevante Informationen.«
    »Über die unsere Freunde in der LAS-TOOR vermutlich ebenso wenig verfügen.«
    »Denkt überhaupt jemand darüber nach, dass die Bestien nicht einfach aus dem Nichts gekommen sein können?«, wandte Harriett Hewes ein. Längst hatte sie die Waffensysteme der PALENQUE in den Bereitschaftsmodus hochgefahren. »Ich denke, Omer hat ihren Stützpunkt erfasst.«
    »Ein Stützpunkt, der sich über ein riesiges Areal erstreckt und dabei den Eindruck erweckt, als handele es sich um die Adern eines ergiebigen Erzvorkommens?«, fragte der Orter gereizt.
    Niemand antwortete darauf. Denn gleichzeitig meldete Pearl das Erreichen der »kritischen Distanz«. Zumindest waren die Schlachtkreuzer der Akonen in dieser Entfernung von Gorbas-IV angegriffen worden und Tolots HALUT ebenfalls.
    »Wir stehen euch bei, sobald es bedrohlich wird«, kam ein geraffter Funkspruch von der LAS-TOOR.
    »Nett«, bemerkte Sharita, »aber so können das wirklich nur Zivilisten formulieren.«
    »Der Sinn zählt, nicht der Wortlaut«, erwiderte Harriett. »Ich gehe auf aktive Feuerbereitschaft. Transformgeschütz geladen und abstrahlbereit! MVH-Geschütze justiert, Paralyse- und Thermomodus.«
    Niemand sagte etwas. Sie waren nur wenige in der Zentrale der PALENQUE, doch der eine oder andere schien sich in seiner Haut nicht mehr wohl zu fühlen. Verstohlen wischte sich Kossa erst mit dem Ärmel den Schweiß von der Stirn, danach fuhr er sich mit der Hand unter den Hemdenkragen. Sein Blick wanderte hinauf zur Auslassöffnung der Luftumwälzung, als sei die Anlage für die dicker werdende Luft verantwortlich.
    »Distanz noch dreihunderttausend Kilometer.«
    »Weiterhin kein Funkkontakt? Das gibt es doch nicht. Was ist mit Normalfrequenz? Helmfunk, Multifunktionsarmband, irgendwas muss doch ansprechen.«
    »Nichts«, sagte Kossa. »Unsere Leute sind wie vom Boden verschluckt.«
    »Bilderfassung auf das fragliche Gebiet! Optimale Vergrößerung!«
    Sprunghaft veränderte sich die Wiedergabe auf der Panoramagalerie. Eine von Felsen geprägte Ebene wurde sichtbar. In einiger Entfernung schimmerte ein weit mäandernder Wasserlauf.
    Vage zeichnete sich ein kreisförmiges Areal ab. Vor nicht allzu langer Zeit hatte offenbar ein Schutzschirm das fragliche Gebiet abgesichert. Überhaupt zeigte das Gelände eine ungewöhnliche Wär-meabstrahlung.
    »... keine Ursache dafür feststellbar; es muss sich um ein natürliches Phänomen handeln. Die Bodentaster zeigen zwar verstärkt Masseansammlungen, unter anderem hochwertige Legierungen, aber das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Und ...« Driscol schwieg abrupt und überprüfte seine Anzeigen.
    »Was ist?«, drängte Sharita, als ihr die Pause unerträglich lang wurde.
    »Ich wollte erst sicher sein«, antwortete Driscol endlich. »Da unten steht eine

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