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PR Lemuria 06 - Die längste Nacht

PR Lemuria 06 - Die längste Nacht

Titel: PR Lemuria 06 - Die längste Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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von der GEMC werden froh sein, dass wir sie unversehrt... zurück ... haben.« Die letzten Wörter dehnte er ungewöhnlich lang und schien sich erst allmählich bewusst zu werden, was das wirklich bedeutete. »Mann«, er kaute auf seiner Unterlippe, »wir sind es gewohnt, die seltensten Elemente, Schwingquarze, die Indikatoren für ihr Vorhandensein und was der Teufel noch vorwärts und rückwärts und im Schlaf runterzubeten, aber was mittlerweile abläuft, das ist... «
    »... ungewöhnlich?«, ließ sich Franty vernehmen.
    »Wenn wir eins und eins zusammenzählen, ergibt das ein einigermaßen schlüssiges Bild.« Die Kommandantin suchte nun ebenfalls nach brauchbaren Hinweisen, irgendetwas, das die akonische Herkunft des Transmitters bestätigte. Immerhin basierte die Wirtschaftsmacht von Drorah mehr als die aller anderen Milchstra-ßen-Zivilisationen auf der konsequenten Anwendung der Transmittertechnik. Im Großen wie im Kleinen.
    Schließlich richtete sie sich wieder auf und drehte ein vom Regen überzogenes, schon unbrauchbares Chipbündel zwischen den Fingern.
    »Es ist wie mit dem hier. Zufällig stoßen wir auf zwei abgewirtschaftete Generationenschiffe, die vor rund fünfundfünfzigtausend Jahren von Lemuria gestartet sind. Bei der zweiten Sternenarche befindet sich ein zerstörter schwarzer Raumer, allem Anschein nach ein Haluterschiff. Dann kapert und entführt wohl auch ein Haluter unsere Space-Jet.«
    »Nicht ein Haluter, sondern Icho Tolot. Rhodan scheint sich da ziemlich sicher gewesen zu sein.« Teodoro Franty nahm den Faden auf. »Ehrlich gesagt: Ich habe das anfangs für ausgemachten Blödsinn gehalten.« Wie er mit der flachen Hand vor seinem Raumhelm wedelte, zeigte deutlich, dass Blödsinn längst nicht das ausdrückte, was er wirklich von Rhodans Vermutung gehalten hatte. »Immerhin traf Tolot nach Rhodans Funkspruch dann sehr schnell mit seiner HALUT ein.«
    »Und wer existiert schon doppelt, solange er nicht mehrere Flaschen Vurguzz nacheinander geleert hat?« Catchpole grinste herausfordernd.
    »Tolot hat das irgendwie geschafft«, sagte Sharita. »Wir wissen aus den Aufzeichnungen, dass ein Lemurer namens Levian Paronn, nicht zuletzt unter Hinweis auf eine mysteriöse Bedrohung, den Exodus hunderttausender Lemurer in den Sternenarchen einleitete. Er kann nur von den Bestien gesprochen haben, die zu jener Zeit in der Milchstraße allerdings noch unbekannt waren. Und wir wissen, dass er selbst auf der ACHATI-UMA, die von den Akonen aufgebracht wurde, seine Heimat verließ. Außerdem haben wir Boryk, den Lemurerklon, dem es gelungen ist, Paronns Tagebuchaufzeichnungen an sich zu bringen.«
    »Inklusive mitgeliefertem Attentat«, fügte Catchpole zynisch hinzu. »Sag mir noch einer, die Akonen seien die friedlicheren Menschen.«
    »Geheimdienst und Politiker.« Sharita machte eine geringschätzige Handbewegung. »Egal, zu welchem Volk diese Clique gehört, wirf sie alle miteinander in einen Topf, und wenn du dann einen wieder herausziehst, wirst du immer den gleichen zwischen den Fingern haben.«
    Von der PALENQUE kam ein schallendes Lachen. Bis Sharita sich Ruhe aus erbat.
    »Hier sind Trümmer unter großer Hitzeeinwirkung geschmolzen!«, stellte Franty fest.
    »Die Spuren gibt es bei den Transmittersäulen ebenfalls.« Catchpole wandte sich wieder an die Kommandantin. »Dieser Paronn hat es also wirklich von Lemuria bis in unsere Zeit geschafft. Aber die Bestien haben wir nun auch am Hals. Schon deshalb ist es an der Zeit, dass wir erfahren, was er in seinem Tagebuch festgehalten hat.«
    »Offenbar nichts über die Bestien. Viel konnte ohnehin nicht mehr rekonstruiert werden.«
    Catchpole war in eine der Pfützen getreten, die sich in den Bodenvertiefungen bildeten. Er fluchte, als sich die grüne Masse an seinem Stiefel in die Höhe zog. »Ein Mistzeug ist das«, schimpfte er. »Da wird eine Dekontamination fällig. Sharita, auch wenn das nicht die beste Gelegenheit ist, jeden von uns interessiert, was Paronns Tagebuch enthält.«
    »Du hast recht, das ist absolut nicht die beste Gelegenheit«, erwiderte die Kommandantin. »Sobald wir die Space-Jet... «
    »Sharita! Crest!« Der Aufschrei kam von Franty. Er hatte sich mittlerweile gut zweihundert Meter von den beiden entfernt. Sie sahen ihn mit dem Strahler nach allen Seiten sichern. »Hier liegt der Haluter. Tolot. Ich glaube, er ist tot!«
     

10
    Die UMBERIA und ihr Schwesterschiff, die LEMMAK, beendeten die zweite Überlichtetappe

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