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PR Lemuria 06 - Die längste Nacht

PR Lemuria 06 - Die längste Nacht

Titel: PR Lemuria 06 - Die längste Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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    Die Sterne verblassten und machten dem Abbild des Hyperraums Platz. Die UMBERIA war endlich in den Überlichtflug gegangen.
    »Die Navigationsdaten!«, verlangte Levian.
    Vor ihm, im idealen Leseabstand, projizierte der Raumservo eine Leuchtschrift sowie die zugehörigen Vektorgrafiken. Levian konnte es mittlerweile nicht mehr erwarten, schnell nach Drorah zu gelangen. Die vorgesehene erste Metagravetappe betrug sechstausend Lichtjahre. Das bedeutete eine Flugzeit von über zweieinviertel Stunden.
    Aber vielleicht war das gut so, half ihm diese Spanne doch, wieder zu sich selbst zu finden.
    Paronn warf sich auf die Antigravliege und war schon Minuten später eingeschlafen.
    Er erwachte mit einem Gefühl brennenden Unbehagens und musste sich erst zurechtfinden. Alles wirbelte in seinem Kopf durcheinander. Offenbar hatte er schlecht geträumt, obwohl er sich nicht erinnerte, was.
    Augenblicke später war er wieder auf den Beinen. Der Servo blendete die indirekte Beleuchtung auf und fuhr die Holowand hoch, die immer noch das monotone Abbild des Hyperraums zeigte. Levian verbiss eine heftige Verwünschung.
    Noch zwei Standardminuten bis zum Ende der ersten Etappe.
    Er zerrte sich die Uniform vom Leib und ging in die angrenzende Hygienezelle. Die Ultraschalldusche tat ihm gut, denn trotz des Zellaktivators machte sich das Gefühl bleierner Müdigkeit breit. Funktionierte das Gerät nicht mehr richtig? Ein schrecklicher Gedanke. Andererseits hatte er gesehen und gehört, was mit den Kommandanten der Generationenschiffe geschehen war; ihren Zweck hatten die nachgebauten Aktivatoren nur sehr eingeschränkt erfüllt.
    Vielleicht hatte es auch so sein müssen, weil die Aktivatorträger andernfalls längst ums Leben gekommen wären. Auch er selbst. Sein Zellaktivator musste anders sein als der von Perry Rhodan, Atlan, Reginald Bull und den anderen. Flüchtig dachte Paronn an die Zeit der Herrschaft des Konzils der Sieben Galaxien über die Milchstraße, als Rhodan mit der Erde - seiner Heimat Lemur - und dem Gros der Menschheit vor dem Zugriff der Laren aus der Milchstraße geflohen war. Die Besatzungsmacht hatte ein Gen-Kode-Des-truktionsfeld errichtet, das alle Zellaktivatoren vernichten und ihre Träger töten sollte. Er selbst hatte das auf Drorah erst Monate später mitbekommen, zu spät, um noch in Panik zu verfallen.
    Allmählich fühlte er sich wohler. Die Massagefelder stimulierten die Durchblutung und hinterließen ein angenehmes Prickeln.
    Als Levian die Hygienezelle endlich wieder verließ, waren beinahe fünfzehn Minuten vergangen. Niemand aus der Zentrale hatte versucht, Kontakt aufzunehmen, doch die beiden Schlachtkreuzer beschleunigten schon wieder.
    Paronn schaltete eine Verbindung zur Zentrale. »Ich warte noch immer auf die Verbindung zu Takhan Mechtan von Taklir!«
    Das Konterfei des Espejel schaute ihn bedauernd an. »Verzeihung, Kommandant, der Admiral ist nach wie vor nicht erreichbar.«
    »Nach über zweieinhalb Stunden ...?«
    Der Funker nickte. »Auf Drorah scheint momentan einiges im Argen zu liegen.«
    »Was ist? Greifen die Bestien an?« Paronn stellte die Frage impulsiv, doch als er das Erschrecken in den Augen des Espejel sah, bereute er sie schon wieder. Im Hintergrund der Bildwiedergabe erkannte er, dass einige Offiziere überrascht reagierten.
    Eigentlich wollte er abwiegeln. »So weit wird es nicht kommen«, wollte er sagen, um die Gemüter wieder zu beruhigen, aber dann sagte er, laut und für jeden vernehmbar: »Wir müssen in der Tat mit verheerenden Angriffen auf Welten des Kernreichs rechnen. Wahrscheinlich noch nicht heute und morgen, aber wohl schon in den kommenden Tagen.«
    »Höchste Alarmbereitschaft ist ausgerufen, Maphan!«, wandte der Erste Offizier ein. Unter seinen Augen lagen schwere Schatten, die Tränensäcke waren aufgequollen.
    Hattusk ist übermüdet, stellte Levian fest. Aber er wird die Schiffe dennoch sicher nach Drorah bringen.
    »Wie lange noch?«
    »Wir sind gezwungen, einem starken Hypersturm auszuweichen, Maphan«, sagte der Erste.
    »Die kürzeste Route ...?«
    Der Ma-Techten schüttelte den Kopf. »Gefährliches Gebiet, Maphan. Wir haben entsprechend den Umständen die beste Strecke berechnet. Minimum fünfeinhalb Stunden.«
    Eine Verwünschung auf den Lippen unterbrach Paronn die Verbindung. Seine Hand verkrampfte sich um den Zeilaktivator. Nach fünfundfünfzigtausend Jahren - ein paar mehr oder weniger fielen nicht ins Gewicht - hätte er bestimmt

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