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PR Lemuria 06 - Die längste Nacht

PR Lemuria 06 - Die längste Nacht

Titel: PR Lemuria 06 - Die längste Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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erst seit kurzer Zeit?«, fragte Pearl Laneaux.
    Sharita nickte bedrückt. »Vermutlich seit Anfang März, seit der erste Hyperfunkimpuls auf einer Sternenarche ausgelöst wurde. Diese Station stammt wohl aus der Vergangenheit, aus der Zeit des Großen Krieges der Bestien gegen Lemuria.«
    Sie ließ ihre Worte wirken und fuhr erst fort, als nicht einmal von Bord der LAS-TOOR ein Einwand kam.
    »Ich gehe davon aus, dass es mehrere solcher Stationen gibt, die bislang verborgen geblieben sind. Vermutlich werden in allen unter Hochdruck Kampfraumschiffe produziert.«
    »Und irgendwo warten zigtausend Bestien darauf, diese Schiffe in den Kampf zu werfen«, fügte Crest Julian Catchpole hinzu. Seine Stimme jagte jedem einen eisigen Schauer den Rücken hinab. »Wehe der Milchstraße, wenn diese Horden losgelassen werden. Sie haben ihre Niederlage von einst nicht verwunden.«
    »Wir müssen die Werft zerstören!«, rief Jere von Baloy. »Das ist unsere heilige Pflicht. Ich setze mein Leben und das meiner Besatzung dafür ein ... «
    »Für einen Wahnsinn, der niemandem weiterhilft?«, fragte Sharita. Ihre Betonung erlaubte keinen Widerspruch. »Jetzt sind keine Verrückten gefragt, die eines uralten Traumas wegen ihren Verstand über Bord werfen, sondern militärische Planung. Informationen sind das A und O, Jere. Außerdem werde ich mir nicht nachsagen lassen, ich hätte Perry Rhodan und Icho Tolot im Stich gelassen, von meinen eigenen Besatzungsmitgliedern ganz zu schweigen.«
    »Vielleicht hast du recht«, gestand Jere ein.
    »Vielleicht? Ganz sicher sogar! Vor unseren Augen erwacht die Vergangenheit, Jere.«
    »Eine verflucht böse Vergangenheit«, sagte der Akone:
     

15
    »Lemurer sind wie Tiere.«
    Ion Lissos hatte keine Veranlassung, diese Behauptung des Alten Necc Magot anzuzweifeln. Wer wie Magot unter dem Einsatz der eigenen Existenz gegen die Zeitverbrecher gekämpft hatte, wusste, wovon er sprach.
    Ein neuer Waffengang stand bevor. Diesmal, das war Lissos klar, würde der Krieg bis zum endgültigen Ende geführt werden. Sieg oder Niederlage mussten vollständig sein, eine Alternative gab es nicht.
    Nach Rhodans Verhör hatte er tatsächlich kurz in Erwägung gezogen, die Lemurer könnten sich verändert haben. Falls sie ihre schnelle und ungehemmte Vermehrungsfreudigkeit von einst behalten hatten, bedeutete der Zeitraum von über fünfzigtausend Jahren die Abfolge von mindestens fünfzehntausend Generationen. Das führte zwangsläufig zu Veränderungen im Erbgut, vielleicht sogar zu der Einsicht, dass es nicht gut war, mit der Zeit zu experimentieren.
    Die Zeit, erkannte Lissos' Planhirn, kann niemals Freund sein. Von niemandem. Sie ist immer nur Feind. Der grausamste von allen.
    Es bestand kein Anlass, das anzuzweifeln.
    Lissos dachte an das Verhör, das er geführt hatte. Er war enttäuscht und verärgert gewesen. Darüber, dass Rhodan völlig ignoriert hatte, worum es ging. Er hätte den Mann töten können, aber nichts von alldem erfahren, was für ihn wichtig war.
    Je mehr Abstand er gewann, je mehr er darüber nachdachte, desto mehr registrierte er zugleich eine unbequeme Irritation. Rhodan, dieser kleine und schwächliche Lemurernachfahre, hatte es irgendwie fertiggebracht, ihn zu verwirren. Lissos fragte sich, für wie mächtig sich diese zweiarmigen zerbrechlichen Geschöpfe eigentlich hielten. Warum kompensierten sie ihre körperliche Schwäche mit diesem Größenwahn, der sie nach der Zeit greifen ließ?
    Sie hatten nichts gelernt, als sei die Zeit spurlos an ihnen vorübergegangen.
    Und genau das stellte sie wirklich auf eine Stufe mit den Tieren, aus denen sie im Verlauf ihrer Evolution hervorgegangen waren. Sie folgten ausschließlich ihren Instinkten, statt ihre Intelligenz zu gebrauchen.
    Der Beweis dafür lag jetzt vor. So ungeheuerlich und erdrückend zugleich erschien Lissos die Information, dass er am liebsten sofort den ersten Angriff geflogen hätte. Aber gerade deshalb galt es, nichts zu überstürzen. Die Erweckung aller Zeitgerechten schritt nur zögernd voran, viele Aktivitäten wurden noch von den Alten allein getragen.
    Mehrere Arsenale schwiegen weiterhin. Entweder waren sie vernichtet worden, oder die Kommunikation war ganz banal unterbrochen. Vielleicht hatten diese Depots nicht einmal den Aktivierungsimpuls empfangen, der seit dem ersten Eintreffen in regelmäßigen Abständen verbreitet wurde.
    Aber das alles würde sich bald klären.
    Die Anzeige, dass ein Oberflächenhangar

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