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PR Lemuria 06 - Die längste Nacht

PR Lemuria 06 - Die längste Nacht

Titel: PR Lemuria 06 - Die längste Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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den Kopf schüttelte und die Lippen zusammenpresste. Er wollte die Frage schon wiederholen, als Hattusk endlich antwortete: »Aller Funkverkehr im System wird derzeit über Relais geleitet. Das führt zu Engpässen.«
    »Also noch kein Lebenszeichen vom Admiral... «
    »Leider nicht, Maphan.« »Ich komme in die Zentrale!«
    Paronn stand schon unter dem aufgleitenden Schott, als er auf dem Absatz kehrtmachte. In der Kabine hatte er den Strahler abgelegt, aber jetzt war nicht der Zeitpunkt, auf seine Waffe zu verzichten. Vielleicht würde er nicht mehr an Bord der UMBERIA zurückkehren.
    Auf dem kurzen Weg in die Zentrale spielte er in Gedanken alle Möglichkeiten durch, die ihm blieben. An ein erneutes Scheitern wagte er gar nicht erst zu denken.
    In der Ortung wimmelte es von Reflexen. Zumindest für die Verhältnisse einer weitestgehend auf Transmitter eingeschworenen Kultur waren es viele Raumschiffe. Terraner und Arkoniden wären wohl mit einigem Unverständnis und milde lächelnd über diese Behauptung hinweggegangen.
    »Aus Fragmenten von Funksprüchen geht hervor, dass die Flotte zusammengezogen wird. Es handelt sich um die Vierte und Fünfte, und offensichtlich ist bereits Einsatzorder ergangen.«
    »Genaueres...?«
    Der Ma-Techten schüttelte den Kopf. »Falls es mit den Bestien zusammenhängt, Maphan, sollst du wissen, dass die Mannschaft der UMBERIA hinter dir steht. Egal, was geschieht, du kannst auf jeden von uns zählen.«
    Langsam blickte er um sich. Alle schauten ihn an; erwartungsvoll, wie es ihm schien. Und sie meinten es ehrlich, das sah er in ihren Augen. Diesmal war es kein Spießrutenlauf.
    Dennoch verkrampfte sich etwas in ihm.
    »Danke«, sagte er gepresst. »Ich werde nicht zulassen, dass die Bestien den Krieg bis in diese Zeit tragen.« Und das, dachte er bitter, entspricht in jedem Wort der Wahrheit, wie immer sie aussehen mag.
    Mit Restgeschwindigkeit fielen beide Schiffe den inneren Planeten entgegen.
    Endlich kam eine Verbindung ins Flottenhauptquartier zustande. »Ich bedauere, aber Takhan Mechtan von Taklir ist derzeit nicht erreichbar«, musste Levian sich anhören, und dann war der Kanal gekappt, noch ehe er überhaupt Luft holen konnte.
    »Wir beschleunigen und gehen in den Metagravflug!, befahl er. »Kurs auf Xölyar.«
    Im ersten Moment wirkte der Ma-Techten überrascht, dann grinste er breit. Der Maphan ging den einzigen Weg, der ihm Aufmerksamkeit bescheren würde.
    Die UMBERIA wurde schneller.
    Nach knapp zwei Minuten traf ein Richtspruch ein mit der Aufforderung, sofort zu stoppen.
    »Hier spricht Maphan Achab ta Mentec, Siebente Flotte. Wir kehren aus dem Gorbas-Sektor zurück. Verlustmeldung: drei Schlachtkreuzer... «
    Die UMBERIA ging in den Überlichtflug. Eine kurze Etappe nur, mit geringer Geschwindigkeit. Fünfzig Millionen Kilometer vor Drorah fiel das Schiff in den Normalraum zurück.
    Augenblicke später war das Abfangkommando da, eine Staffel von zehn Einheiten. In der Energieortung erschienen die Kreuzer als üppig illuminierte Kugeln. Jede dieser Lichtquellen bedeutete ein feuerbereites Geschütz.
    »Irgendwo hat es gewaltig gekracht«, vermutete nun auch der Ma-Techten.
    Die Aufforderung zur Identifikation traf ein, obwohl die syntronische Kennung in regelmäßigem Abstand ausgestrahlt wurde. Levian fügte sich, wenn auch zähneknirschend. »Was ist hier los?«, fragte er anschließend.
    »Ich bedauere«, antwortete sein Gegenüber, »aber ich bin nicht zu Auskünften befugt.«
    »Dann sage ich dir, was los ist.« Paronn hatte Mühe, noch die nötige Ruhe zu bewahren. Immerhin wusste er genau, dass ihn jede Ausfälligkeit, auch wenn der andere rangmäßig weit unter ihm stand, nicht einen Schritt weiterbringen würde. »Die Bestien greifen an. Ich habe drei Schiffe verloren, und ich habe es satt, wie ein Bittsteller auf eine Audienz zu warten. Wenn niemand weiß, woher die Bestien kommen - ich verfüge über die entsprechenden Informationen.«
    Der andere verschwand vorübergehend aus dem Erfassungsbereich. Levian hörte ihn sprechen, verstand aber nicht, was er sagte. Minuten vergingen, dann wandte sich der Techten wieder ihm zu. »Siebente Flotte?«, fragte er knapp.
    »Die UMBERIA«, wiederholte Levian. Die LEMMAK war am
    Rand des Systems zurückgeblieben.
    »Das Annäherungsverbot an Drorah gilt für alle Schiffe. Aber du erhältst eine Transmitterverbindung nach Xölyar. Die Kennung wird überspielt.«
    »Mit wem werde ich sprechen?«
    Die Ordonnanz

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