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PR Lemuria 06 - Die längste Nacht

PR Lemuria 06 - Die längste Nacht

Titel: PR Lemuria 06 - Die längste Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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völlige Identität genetischen Materials entdeckt worden, die es unter keinen Umständen geben konnte, nicht einmal unter geradlinigen Verwandten? Levian war mehrmals von der Identität des Vaters in die eines Sohnes geschlüpft und hatte damit auf den zuvor erworbenen Verdiensten aufbauen können.
    »Momentan müssen wir davon ausgehen, dass du dem akonischen Reich Schaden zufügen willst.«
    »Nein.« Das war fast ein Aufschrei. »Ich habe nie etwas gegen Akon...« Er unterbrach sich. »Eines ist richtig: Ich trage einen Zellaktivator. Ich... «
    »Du bist kein Akone.«
    »Meine Heimat ist Lemur.«
    Schweigen.
    »Ich wurde im vierundvierzigsten Jahr des Krieges gegen die Bestien auf dem Kontinent Lemuria geboren.«
    »Weiter!«
    »Als Technad war ich führender Wissenschafter auf Tanta Drei und auf Sonnen- und Neutrinoforschung spezialisiert. Zum Teil war ich mit der Flucht von Millionen Lemurern nach Karahol befasst.«
    »Das sind Daten, die niemand nachprüfen kann.«
    Levian machte einige schnelle Schritte. Die Richtung war ohnehin egal, es gab keinen erkennbaren Ausgang. Das grelle Licht folgte ihm. Er spürte ein dumpfes Summen unter der Schädeldecke. Wurde es von einer Art Suggestivstrahlung ausgelöst? Wahrscheinlich sogar, denn er registrierte zugleich pochende Impulse des Zellaktivators.
    »Du wirkst nervös.« Die Stimme erklang jetzt scheinbar hinter ihm.
    Er fuhr herum. »Weil mir die Zeit auf den Nägeln brennt!«, rief er. »Ich bin nach Drorah gekommen, um mit dem Regierenden Rat zu sprechen. Es geht um den Fortbestand der menschlichen Völker!«
    »Der Akonen, meinst du?«
    »Aller Völker, die von uns Lemurern abstammen. Die Bestien sind im Begriff, diese Galaxis mit einem neuen vernichtenden Krieg zu überziehen.«
    »Es gibt keine Bestien mehr. Folglich sprichst du von den Halu-tern?«
    »Ich spreche von Bestien! Von jenen Kreaturen der Nacht, die das Große Tamanium zerschlagen haben, und die sich nun anschicken...« Er verstummte abrupt. Der Raum, stellte er fest, war kleiner geworden, und das war keine Täuschung. Die Wände näherten sich einander mit sichtbarer Geschwindigkeit. Wenn er hier nicht herauskam, würden sie ihn zerquetschen.
    »Sprich weiter!«, forderte ihn die Stimme auf.
    »Nicht hier.«
    Ein verhaltenes Lachen antwortete ihm. »Was glaubst du, wer du bist? Ein Hochstapler, der es mit Geschick und noch mehr Glück verstanden hat, sich zum Maphan in der Siebenten Flotte aufzuschwingen. Oder sollte dir die Beziehung zur Enkelin des Admirals den Weg ebnen?«
    Er starrte die Wand an, als könne er sie allein mit der Kraft seines Geistes aufhalten. Aber die psionische Kraft, die vielen an Bord seiner Sternenschiffe eigen gewesen war und erst die Nutzung der Neutrinos für Beschleunigungs- und Bremsmanöver ermöglicht hatte, fehlte ihm.
    »Ich gebe es zu«, sagte er. »Ich brauchte ein Kommando, um zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein.«
    »Bei den Sternenarchen, die wir aufgebracht haben?«
    »Auch das.« »Wann und wo außerdem?«
    »Ich wusste es vorher nicht, aber inzwischen weiß ich es. Auf Gorbas-Vier, gestern. Dort stand ein Zeittransmitter, der mich nach Lemuria zurückbringen sollte.«
    »Stattdessen weilst du wieder auf Drorah?« Das klang spöttisch.
    »Gorbas-Vier befindet sich in der Hand der Bestien. Sie haben fünfundfünfzig Jahrtausende überwunden. Ich weiß noch nicht wie, aber sie haben es geschafft, und weitere Depotplaneten können sich überall befinden. Die Bedrohung kann nur jemand einschätzen, der sie erlebt hat. Der weiß, wie sie kämpfen.«
    »Du sprichst von diesem Levian Paronn?«
    »Ich bin Paronn.«
    »Möglicherweise aber auch ein Lügner und Betrüger!«
    Bis auf knapp eineinhalb Meter auf jeder Seite waren die Wände inzwischen herangerückt. Levian spürte kalten Schweiß auf der Stirn. Er wusste nicht, ob sein Leben wirklich bedroht war.
    »Wenn dem so wäre, würde sich dann das Energiekommando mit mir befassen?«, brachte er endlich hervor.
    »Wieso sprichst du vom Energiekommando?«
    »Weil ich befürchte, dass die Bestien an verschiedenen Stellen aktiv geworden sind. Noch unterliegt das wohl absoluter Geheimhaltung, aber... «
    »Du irrst dich, Lemurer.«
    Er brauchte den Arm nicht einmal ganz auszustrecken, um die heranrückende Wand zu berühren. Er fühlte eine kühle Legierung, registrierte aber erst nach einigen Augenblicken, dass die Vorrichtung zum Stillstand gekommen war. Zudem bemerkte er, dass die Frau »Lemurer«

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