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PR Lemuria 06 - Die längste Nacht

PR Lemuria 06 - Die längste Nacht

Titel: PR Lemuria 06 - Die längste Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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unglaublich massig. Vor allem durfte Ion die Erfahrung seines hohen Alters nicht unterschätzen. Er glaubte, dass Magot ihn sehr schnell getötet hätte. Der kurze Zweikampf nach seiner Erweckung war nichts anderes als eine Ertüchtigung gewesen; das hatten auch die anderen Zeitgerechten festgestellt.
    Grollend wandte Magot ihm den Rücken zu.
    »Es war im siebenundneunzigsten Kriegsjahr«, dröhnte die Stimme des Alten durch den Raum. »Hork Nomass, ehrenvoller Kommandeur unserer Vierten Flotte, drang unter großen Verlusten bis nach Lemur vor. Ausgerechnet auf der Mutterwelt der Zeitverbrecher fanden sie einen von uns. Er nannte sich Icho Tolot und behauptete, mit seinem Archäologenteam auf einer Welt des galaktischen Zentrums eine Zeitmaschine entdeckt zu haben. Als er sie benutzte, wurde er nach Lemur versetzt. Kann es einen besseren Beweis geben, wer diese Zeitmaschine konstruiert hat?
    Icho Tolot sprach davon, dass er aus einer Zeit kam, die vom Ende des Krieges über fünfzigtausend Jahre in der Zukunft lag. Die Zeitverbrecher, behauptete er, wären von unseren Flotten besiegt worden, ausgelöscht und für immer vergessen.«
    »Aber wir sehen doch, dass es nicht so ist...« Eine unwillige Geste des Alten ließ den Zwischenrufer verstummen. Er hieß Murrn Hoks.
    »Die Soldaten hatten gerade noch erkannt, dass auch ein Lemurer die Zeitmaschine benutzt hatte. Tolot sprach von einem Wissenschaftler, der in die Vergangenheit gereist war, während er selbst aus der Zukunft materialisierte. Und das ließ Entsetzliches ahnen: ein Zeitverbrechen. Natürlich, um dem Krieg eine andere Wende zu geben und die Erste Schwingungsmacht auszurotten. Obwohl wir Gerechte von den Herren oft nur benutzt worden waren, durften wir das nicht zulassen. Wir selbst wären die nächsten Opfer geworden.
    Kommandeur Nomass ließ die Zeitmaschine demontieren und an Bord seines Flaggschiffs zu einem Basisplaneten schaffen. Dort musste der Haluter Tolot die Zeitmaschine wieder in Funktion setzen und einen unserer Leichten Kreuzer in die Vergangenheit schicken, in jene Zeit, in die der Lemurer geflohen war. Die Besatzung sollte den Verbrecher aufhalten, bevor er die Vergangenheit manipulieren konnte.«
    »Das Vorhaben ist gelungen«, stellte Lissos fest. »Andernfalls stünden wir nicht hier. Namen wie der von Hork Nomass dürfen nie in Vergessenheit geraten.« Den Rest dessen, was ihn bewegte, verkniff er sich. Der Alte wäre über eine entsprechende Frage keineswegs erbaut gewesen.
    »Icho Tolot sorgte dafür, dass die Zeitmaschine beschädigt wurde«, fuhr Magot fort. »Er selbst floh mit einem zweiten Leichten Kreuzer. Wir haben das Todesurteil über ihn gefällt, ihn aber nie aufgespürt. Doch in seine eigene Zeit konnte er nicht zurück.«
    »Wir befinden uns in seiner Zeit«, sagte Lissos. »Die Gefangenen kennen den. Haluter.«
    »So ist es«, bestätigte der Alte. »Vielmehr war es so, bis Icho Tolot vom Serkhen-Arsenal aus in die Vergangenheit ging. Nur die Le-murer konnten ihm nicht folgen, weil Garm Hesset sie daran gehindert hat.«
    »Demnach haben die Neuen Lemurer kein Zeitverbrechen begangen«, folgerte Lissos.
    »Das ist doch unwichtig!«, herrschte der Alte ihn an. »Sie hatten die Absicht.«
    »Sie hätten ohne uns nicht einmal die Möglichkeit dazu«, beharrte Lissos.
    »Wenn nicht auf Serkhen, dann auf einer anderen Welt. Sie haben diese Zeitmaschine konstruiert.«
    »Aber tief in der Vergangenheit.«
    »Ich sehe da keinen Unterschied«, grollte Magot.
    »Kommandeur Nomass hätte die verhängnisvolle Maschine in der Vergangenheit zerstören können.« Lissos unterbrach sich kurz, sein Planhirn hatte ihm einen entscheidenden Hinweis gegeben. »Die Zeitmaschine wurde durch Tolots Manipulation beschädigt?«, hakte er nach. »Wer hat sie wieder instand gesetzt?«
    »Garm Hesset. Im Serkhen-Arsenal.«
    »Dann sind wir verantwortlich. Wir haben die Zeitmaschine in diese Epoche versetzt.«
    Jetzt lachte der Alte schallend. »Ohne ein funktionsfähiges Aggregat könnten wir den Lemurernachkommen nicht beweisen, dass sie ein Zeitverbrechen begehen wollten.«
    »Aber sie wussten nicht einmal, dass diese Zeitmaschine existiert.« Lissos knirschte mit dem Gebiss. »Tolot und die Lemurer wurden erst durch unsere Aktivitäten zum Serkhen-Arsenal gelockt.«
    Magot ging nicht mehr darauf ein. »Ion Lissos, ich will, dass du eine Hyperfunkverbindung zu Garm Hesset herstellst«, sagte er. »Hesset soll die gefangenen Zeitverbrecher nach

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