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PR NEO 0034 – Die Ehre der Naats

PR NEO 0034 – Die Ehre der Naats

Titel: PR NEO 0034 – Die Ehre der Naats Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry Haynaly
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entgegengeworfen hätten. So musste er zufrieden sein, dass es nur original topsidische Kampfschiffe waren, die ihnen das Leben schwer machten.
    Inzwischen kehrten die drei Schiffe in die Deckung von Rayold IV zurück.
    »Was haben Sie sich dabei gedacht?«, schrie Novaal Inkmoons Konterfei im Holo an.
    Der junge Naat zuckte zusammen. »Ihr Befehl ...«
    »Mein Befehl war unmissverständlich!«, unterbrach ihn Novaal barsch. »Sie sollten die Geschütze auf den Monden ausschalten, von einer Gefährdung der HONUNT war dabei nicht die Rede.«
    »Aber ...«
    »Kein ›Aber‹. Seien Sie froh, dass ich jeden Naat bei diesem Kampf brauche. Sonst ...« Novaal überließ es Inkmoon, sich auszumalen, was er sonst getan hätte. Die eigene Vorstellung, wie eine Verfehlung gesühnt werden konnte, fiel oft weitaus heftiger aus, als sie in Wirklichkeit gewesen wäre.
    Inkmoon drückte sein mittleres Auge schuldbewusst zu. Er wusste, dass es nur eines Fingerzeigs von Novaal bedurft hätte, um ihn von seinem Kommando zu entfernen.
    »Das nächste Mal denken Sie, ehe Sie noch einmal so unbedarft handeln!«, sagte Novaal zum Abschluss. Für ihn war die Angelegenheit damit beendet. Es entging ihm nicht, dass sogar Jordiin den Kopf ein Stück eingezogen hatte.
    Gut so , dachte er und ließ die Positronik den nächsten Angriff planen.

11.
    Gleißende Springbrunnen
    Tresk-Takuhn
     
    Atemlos beobachtete Tresk-Takuhn die Schlacht, die um Rayolds Monde tobte. Auf Schirmen an den Wänden konnte er Positronikspezialisten sehen, genauso wie Waffenoffiziere und auch Reban-Terkhs Softwareabteilung mit der wohlgenährten Topsiderin. Überall herrschte hektische Betriebsamkeit, obwohl die meisten Soldaten zumindest mit einem Auge den Verlauf des Kampfes verfolgten. Hisab-Benkh, der neben Tresk-Takuhn in der fensterlosen Zentrale stand, schloss immer wieder die Augen, wenn Explosionen aufblitzten.
    Nur Reban-Terkh schien das alles für ein Computerspiel zu halten. Der junge Offizier stand auf der anderen Seite von Tresk-Takuhn und starrte auf das Holodisplay vor sich. Er wartete auf die Kommandos der Positronik und gab dem Rechnersystem selbst welche. Kleine Handbewegungen dirigierten die letzten Kampfschiffe zwischen die Front aus Kugelraumern.
    Bei jedem Abschuss stieß er ein Freudengeheul aus, obwohl es eigentlich nichts zu feiern gab. Für jedes arkonidische Schiff, das sie vernichteten, verloren sie zehn eigene Schiffe, und es war abzusehen, dass kein topsidisches Schiff entkommen würde. Tresk-Takuhns Taktik mit den Raumminen war zum Teil aufgegangen, wenn auch nicht mit jenem Erfolg, den sich der General erhofft hatte, denn nur zwölf der kleinen Beiboote waren im Minenfeld explodiert. Und den Angriff der topsidischen Kampfraumer musste er wohl als größten Fehler seiner Laufbahn verbuchen.
    »Schade, dass wir nicht einen Schlachtkreuzer oder das Schlachtschiff erwischt haben«, sagte Reban-Terkh, nachdem das letzte eigene Kampfschiff im konzentrierten Feuer der Naats vergangen war.
    »Sie sind ein unverbesserlicher Optimist«, sagte Tresk-Takuhn. »Wir haben zwar innerhalb von zwei Wochen mit viel Glück den zweiten arkonidischen Kreuzer abgeschossen, aber der Preis dafür war etwas zu hoch, finden Sie nicht?«
    »Aber wir gewinnen doch«, wandte Reban-Terkh ein.
    »61 Schiffe, Mann!«, stöhnte Hisab-Benkh. »Das ist keine Simulation, das waren Topsider wie Sie und ich, Tausende Leben!«
    »Keine virtuellen, sondern höchst reale Tote«, fügte Tresk-Takuhn hinzu. »Und was Sie gewinnen nennen, ist nicht einmal mehr ein Rückzugsgefecht. Da gibt es nichts mehr, was wir zurückziehen könnten.«
    »Dann setzen Sie unsere Reserve ein!« Um Reban-Terkhs Schnauze spielte ein grimmiger Zug. Seine Lippen zitterten wie die einer Topuann-Echse, die auf ein Insekt lauerte.
    »Noch nicht«, antwortete Tresk-Takuhn. »Wir würden unseren taktischen Vorteil aufgeben.«
    »Was dann?«, fragte der junge Adjutant.
    Hisab-Benkh deutete auf das Ortungshologramm, wo elf feindliche Symbole auf eine blaue, unregelmäßig geformte Blase rund um die Ballung der Monde zuflogen.
    Tresk-Takuhn nickte. Die Schiffe der Naats überschritten in wenigen Sekunden die Grenze, die die Reichweite der Impulskanonen auf den Monden markierte. »Wir warten.«
    Als das vorderste Schiff die imaginäre Linie überflog, hob Reban-Terkh den Arm. Seine siegesgewiss hochgereckten Finger bewirkten eine Salve von Feuerstößen auf Rayold II, die den gegnerischen Schiffen

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