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PR NEO 0034 – Die Ehre der Naats

PR NEO 0034 – Die Ehre der Naats

Titel: PR NEO 0034 – Die Ehre der Naats Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry Haynaly
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würde. Novaal hatte schon in der ersten Phase des Gefechts einen seiner Schweren Kreuzer und siebzehn der achtzehn Korvetten verloren – und noch lagen die Monde vor ihnen, die laut den Ortungsdaten der SHYDAR schwerer bewaffnet waren als die 61 Kampfraumschiffe zusammen.
    »KEAT'ARK IV, Sie nehmen den Platz der BHANON ein!«, befahl Novaal dem Kommandanten des letzten verbliebenen Beiboots.
    »Jawohl, Reekha!« Die Stimme des jungen Targh'athor zitterte leicht, aber der Ausdruck in den Augen ließ keinen Zweifel, dass er bis zum letzten Atemzug für seinen Flottenkommandanten kämpfen würde.
     
    Rayold zeichnete sich auf den Schirmen der Außenkameras immer größer ab. Bizarre Wolkenformationen, die an Gesichter von einäugigen Fabelwesen erinnerten, überzogen den Gasriesen. Im Vordergrund verdeckte die Ansammlung unterschiedlich großer Gesteinsbrocken einen Teil des Riesenplaneten. Die Positronik zählte 56 unregelmäßig geformte größere Bruchstücke und Hunderte kleinere, die ein gemeinsames Massezentrum in langsamer Rotation umkreisten. Dort befand sich auch der größte der Monde, der auf dem Display mit Rayold I bezeichnet wurde. In die Lücken zwischen den Monden passte die KEAT'ARK nur mit Mühe und dann auch nur, wenn sie zuvor ein paar Brocken mit ihren Desintegratoren zerbröselte.
    Und mitten zwischen den Monden schwebte die SHYDAR – oder das, was von dem Schiff übrig geblieben war. Wie ein Mahnmal leuchtete das zerfetzte Schiff im Licht der gelben Sonne auf dem großen Panoramaschirm. Was wie heraushängende Eingeweide wirkte, waren geborstene Teile des Transitionstriebwerks, aber ansonsten war der Kreuzer energetisch tot. Novaal ahnte, dass die Topsider dieses Schauspiel extra für ihn veranstalteten, aber er würde sich dadurch ganz sicher nicht beirren lassen!
    Novaal ließ die Normaloptik durch die Ortungsdaten auf allen scanbaren Frequenzen ergänzen. Langsam ergab sich ein Bild von den umfangreichen Bautätigkeiten der Topsider in diesem System. Beinahe auf jedem Mond befanden sich Stationen der Echsenwesen, die zum Teil tief in den Mondboden hineinreichten. Aber die meisten Bauten wirkten unfertig, so als seien sie unter extremem Zeitdruck entstanden.
    Nur auf Rayold I erkannte Novaal so etwas wie fertige Strukturen, obwohl der größte Teil der Oberfläche durch andere Monde verdeckt wurde. Auf Rayold I befanden sich auch mehrere Dutzend topsidische Anlagen, während auf den übrigen Monden selten mehr als ein bis zwei Bauten zu sehen waren.
    Die Impulskanonen der Festung schwenkten langsam auf Novaals Flotte um.
    Im selben Moment gellten die Alarmsirenen durch das Schiff.
    Gleichzeitig mit den fast lichtschnellen Plasmastrahlen der topsidischen Verteidigung stachen die Lichtblitze der arkonidischen Thermokanonen durch den Weltraum. Wo sie auf die Oberfläche der Monde auftrafen, stoben gluthelle Fontänen ins All, die langsam verglühend in hohem Bogen auf die Monde zurückfielen. Aber nicht überall führten die Treffer zum Erfolg. Einige Abwehrforts verfügten über Schutzschirme, die aus dieser Entfernung kaum zu knacken waren. Um überhaupt eine Chance zu haben, musste Novaal seine Schiffe näher an die Monde herandirigieren.
    »Kursvektor 1-2-4!«, befahl er.
    An einigen Stellen waren die Anlagen von Rayold I durch das Labyrinth der anderen Monde zu sehen. Thermoschüsse der drei großen Raumschiffe fanden die Lücken und ...
    Novaal glaubte seinen drei Augen nicht zu trauen. Unwillkürlich fuhr er sich mit der Hand über die Lider, aber die Bilder blieben. Dort, wo die Strahlen auf Gebäude von Rayold I hätten treffen sollen, wurden sie einfach absorbiert, ohne viel mehr zu hinterlassen als kreisförmige Leuchterscheinungen, die wie Wellen auf einem Meer langsam verebbten. Um den größten Mond spannte sich ein riesiger Schutzschirm, der den arkonidischen Geschützen spielend standhielt.
    Das war unmöglich!
    Niemand konnte einen so riesigen Schutzschirm bauen, die Arkoniden nicht und schon gar nicht die Topsider! Aber direkt vor seinen Augen flimmerte der Beweis, dass er sich getäuscht hatte.
    »Umschalten auf Impuls-Modus!«, befahl er. »Koordinaten für Punktbeschuss werden allen übermittelt.«
    Die annähernd lichtschnellen, komprimierten und hochbeschleunigten Korpuskelwellen aller Schiffe schossen zwischen den Monden hindurch und trafen auf einen gemeinsamen Punkt, den die Positronik der KEAT'ARK anhand der Ortungsergebnisse errechnet hatte. Ungestüme Energien

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