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PR NEO 0034 – Die Ehre der Naats

PR NEO 0034 – Die Ehre der Naats

Titel: PR NEO 0034 – Die Ehre der Naats Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry Haynaly
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Felsbrocken ohne Behinderung auf sie schießen. Das Feuer wurde immer schwächer – und das brachte die Feinde in die Position, die Stellung auf Rayold XV direkt anzugreifen.
    »Tresk, Achtung!«, rief Hisab-Benkh, aber der General hörte ihn wie aus weiter Ferne in der Kanalisation von Kerh-Onf.
    Mitten in einem Feuerstoß der Geschützbatterie des kleinen Mondes trafen mehrere Thermokanonen der Kugelraumer deren Energieversorgung. Ein letzter, breit gefächerter Strahl verließ die Geschützmündungen; dann schwieg die Anlage.
    »Verbindung zur Waffenleitzentrale von Rayold XV verloren«, meldete die Positronik.
    Einer der Schweren Kreuzer der Naats schoss mit flammenden Triebwerken auf den ungeschützten kleinen Mond hinab, wo er vor den Geschützen der anderen Monde abgeschirmt wurde. Währenddessen zog sich die restliche Flotte aus dem unmittelbaren Schussfeld zurück.
    Was hatten die Naats vor?
    Tresk-Takuhn beobachtete über einen getarnten Spionagesatelliten, wie der Kreuzer auf dem Mond niederging und in einem der Krater eine Parkposition einnahm.
    Die Naats wollten sich doch nicht auf Rayold XV heimisch einrichten?
    Ein Flackern überzog das dreidimensionale Bild.
    »Was zum ...«, rief Hisab. Er sagte immer geradeheraus, was er dachte, genauso wie er hier nicht mit »Könnte das nicht ...« oder ähnlichen Floskeln herumeierte.
    Reban-Terkh malträtierte die Konsole. »An der Hyperfunkverbindung liegt es nicht!«, rief er.
    »Woran dann?« Tresk-Takuhn schaltete auf eine andere Sonde um, die etwas weiter von dem Mond entfernt kreiste. Deren Bild war klar, aber aus diesem Winkel konnte er den Krater mit dem Kugelraumer nicht einsehen. Dafür blitzte ein Punkt am Bildrand hell auf, verblasste und verschwand.
    Die erste Sonde!
    »Die Tarnung war wohl nicht so besonders«, ätzte Hisab.
    Und dann fiel auch das Hologramm der zweiten Sonde aus.
    Verdammt!
    Tresk-Takuhn presste die Kiefer so fest zusammen, dass die Zähne laut knirschten.
    Kamera acht, Kamera neun ... Fieberhaft versuchte er, eine Einstellung zu finden, die ihm die Situation auf Rayold XV zeigte, aber er fand nichts. Die Naats mussten eine Möglichkeit gefunden haben, wie sie die getarnten Spionsonden orten konnten. Nur die Gefechtsfeldoptiken auf dem benachbarten Keilmond Rayold IV zeigten überhaupt noch etwas aus diesem Raumsektor an!
    Der Winkel dieser Kameras war so begrenzt, dass er außer der zerklüfteten Mondoberfläche nichts erkannte. Im Infrarotbereich lieferten sie etwas mehr Details, wie zum Beispiel die Struktur aus Kratern und Verwerfungen, aber das war es dann schon. Keine Spur von einem Raumschiff, denn das hielt sich im Ortungsschatten versteckt.
    Tresk-Takuhn überlegte, was er tun würde, wenn er der Kommandant der Angreifer wäre. Wenn das Manöver des Kreuzers nur ein Test gewesen war, würde er in den nächsten Minuten die restliche Flotte nachziehen. Aber ... als Basis war Rayold XV nicht zu gebrauchen. Hinter dem kilometergroßen Mond konnten sich vielleicht ein halbes Dutzend Schwere Kreuzer verstecken, aber für die größeren Schiffe ...
    Das war es! »Kan-Pelek!«, rief er hektisch in den Kom.
    Der Befehlshaber von Rayold IV erschien auf dem Hologramm. Er richtete sich kerzengerade hinter seinem Pult auf und salutierte ebenso wie die fünf anderen Topsider, die im Erfassungsbereich der Kamera arbeiteten. »General, melde Verteidigungsanlage kampfbereit!«
    »Rühren!«, rief Tresk-Takuhn. Er hatte für protokollarische Mätzchen nichts übrig, denn ihm lief die Zeit davon. »Ich will, dass Sie alle Waffen auf den benachbarten Mond Rayold XV ausrichten, auch die schwächeren!«
    »General?«
    »Ich fürchte, dass der einzelne Kreuzer Ihren Stützpunkt angrei...«
    Weiter kam Tresk-Takuhn nicht. Die Übertragung mit dem Bild des kugelförmigen Mondes verging in einem hellen Gleißen. Nur Sekundenbruchteile später übertrugen die Lautsprecher ein dröhnendes Hämmern. Aus einer Konsole hinter Kan-Pelek drangen Blitze und schlugen in der Decke ein. Ein Soldat, der daran gearbeitet hatte, wurde zu Boden geschleudert. Schreiend blieb er liegen.
    Als das Gleißen des anderen Hologramms nachließ, waren darauf deutlich die Leuchtspuren der feindlichen Thermokanonen zu erkennen. Sie trafen die Station von Kan-Pelek nicht direkt, sondern wurden in einer Höhe von einhundert Metern abgelenkt. Das Naatschiff versuchte, den Schutzschirm der Anlage zu perforieren! Es hätte nicht funktioniert, denn der Kreuzer war zu schwach, um

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