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PR NEO 0034 – Die Ehre der Naats

PR NEO 0034 – Die Ehre der Naats

Titel: PR NEO 0034 – Die Ehre der Naats Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry Haynaly
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entgegenbrandeten.
    »Sie verdammter Idiot!«, schrie Tresk-Takuhn. »Wieso warten Sie nicht, bis wir alle Schiffe in den Zieloptiken von mehr als einer Kanone haben? Da sehen Sie, was Sie angerichtet haben!«
    Die Schiffe, die nicht unter Beschuss lagen, wichen zur Seite aus und eröffneten ihrerseits das Feuer. Wo die Strahlwaffen auf Mondboden trafen, spritzte das Gestein wie blutrot gleißende Springbrunnen zur Seite.
    »Ich übernehme!«, rief Tresk-Takuhn. Auch er konnte nicht verhindern, dass einige der kleineren Kanonen auf den Dächern der Forts getroffen wurden. Die drei großen Schiffe der Angreifer konzentrierten ihr Feuer auf Rayold I, wo die Naats nicht zu Unrecht die Zentrale der Festung vermuteten.
    Tresk-Takuhn duckte sich unwillkürlich, dabei wusste er ganz genau, dass ihm das in einem Ernstfall nicht helfen würde. Ohne eine Atmosphäre würde er nicht einmal hören, wenn der Schutzschirm über ihm versagte.
    Aber das Wunderwerk aus topsidischer Brachialhyperphysik, verbessert durch gestohlenes arkonidisches Know-how, hielt. Weder die Thermo- noch die Impulskanonen konnten ihm Schaden zufügen.
    Kommt nur, kommt! , dachte Tresk-Takuhn. Er hoffte, dass das Ausschalten der kleinen Kanonen die Naats unvorsichtig machen würde. Seine Finger wurden feucht, während er immer wieder kleinere Abwehrstellungen opferte, um die Schiffe weiter ins Labyrinth der Monde zu locken. Zitternd, stoßweise atmete er ein und aus, und manchmal vergaß er überhaupt zu atmen, bis seine Lungen brannten und ihn dazu zwangen, die Luft mit einem Keuchen einzusaugen.
    Am liebsten hätte er alles hingeworfen, doch er konnte nicht. Und er konnte auch nicht die Verantwortung in die Krallen eines Wahnsinnigen wie Reban-Terkh legen, der noch immer nicht begriffen hatte, dass es ums nackte Überleben ging – für die Naats wie für die Topsider.
    Er hatte einen Auftrag.
    Er war der Kommandant.
    Er hatte dies zu verantworten.
    Aber er war nicht schuld an dem Massensterben, das im Moment stattfand. Andere würden später entscheiden müssen, ob er richtig gehandelt hatte.
    »Für Topsid!«, rief er, als seine Faust die überschweren Impulskanonen in ihren getarnten Schächten nach oben beorderte.
    Eine Wischbewegung seiner Hand richtete die Konverter ihrer Reaktionskammern auf das nächste Ziel aus, einen der beiden fünfhundert Meter durchmessenden Schlachtkreuzer, und ein Zucken mit dem kleinen Finger löste die Batterien der Impulskanonen aus.
    »Für Topsid!«, echote Hisab, und es klang wie ein Gebet zu einer der Berggottheiten im Omzrak-Gebirge.
    Im Sekundentakt schlugen die Korpuskelwellen in den Schutzschirm des Feindes. Immer wieder übernahmen andere Geschütze das Feuer, um den übrigen das Wiederaufladen ihrer Fusionskammern zu ermöglichen. Und sie zeigten Wirkung. Der Schutzschirm des Schlachtkreuzers flammte auf.
    Steter Stein höhlt den Felsen , dachte Tresk-Takuhn, wenngleich diese Steine aus Impulskanonen stammten.
    Das fremde Schiff hatte keine Chance. Sein Schutzschirm zerplatzte und ließ die rohen Gewalten gegen die Hülle branden. In einer gewaltigen Explosion zerriss es die Schiffsgeschütze und mit ihnen die Torpedoschächte. Trümmerstücke des Rumpfs aus Arkonstahl rasten nach allen Seiten davon, wobei der Großteil in den Schutzschirm des Flaggschiffs einschlug. Auf eine weitere Handbewegung von Tresk-Takuhn hin suchten sich die Kanonen das Flaggschiff als neues Ziel.
    Die Besatzung der Festung brach in frenetischen Jubel aus. Nur zwei Männer blieben ruhig: Tresk-Takuhn und Hisab-Benkh. Sie wussten, dass die Schlacht noch lange nicht gewonnen war ...
     
    Die Schlacht verlagerte sich nach Sektor 2-7-4, wo Rayold IV, einer der größeren Monde, etwas außerhalb der Hauptballung seine Bahn zog. Er sah wie ein vier Kilometer langer Keil aus, dessen Spitze auf das Zentrum der Ansammlung zeigte. Die Station auf dem Mond gehörte zu jenen Einrichtungen, die bereits von einem Energieschirm geschützt wurden. Rayold XV, sein kleiner Begleiter, durchmaß nur einen Kilometer und war Rayold IV vorgelagert.
    Beiden gemein war das dunkle, fast schwarze und glasige Gestein ihrer Oberfläche. Es wies auf einen gemeinsamen Ursprung der Monde hin. Im Gegensatz dazu hatten die meisten anderen Himmelskörper der Ballung eine hellgraue Färbung.
    Tresk-Takuhn ließ alle verfügbaren Kanonen auf die Schiffe feuern. Je mehr sich die Naats den beiden Monden näherten, desto weniger Abwehrstellungen konnten auf den umliegenden

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