PR NEO 0034 – Die Ehre der Naats
das Schiff erreichte sein Ziel. Die umgepolten Impulstriebwerke schienen Löcher in die energetische Hülle um die Topsiderfestung zu brennen. Wie in Zeitlupe drang der riesige Körper des Frachters in die transparente, leicht flimmernde Blase ein. Im gleichen Moment detonierten die atomaren Sprengladungen von über Tausend Raumtorpedos, zusammen mit den Fusionsmeilern.
Hinter der KEAT'ARK entstand eine zweite Sonne, die Tausende Male heller, als Tatlira strahlte. Die Barriere schlug Wellen, wurde rings um den Einschlagspunkt der TAGH XXIII undurchsichtig, ehe sie in einer gigantischen Energieentladung zusammenbrach. Das Hologramm der Ortung zeichnete nur eine weiße übersteuerte Fläche. Ein schriller Ton fetzte aus den Akustikfeldern und malträtierte Novaals Gehörgänge.
»Vollschub auf Rayold I!«, schrie er über das Tosen hinweg zu Hideet, der angespannt in seinem Pilotensessel saß.
14.
Programmierung unwahrscheinlich
Tresk-Takuhn
Tresk-Takuhn starrte auf das Ortungsbild der arkonidischen Flotte. Wie ein gezackter, sechseckiger Stern raste die Formation aus Kugelraumern auf Rayold I zu. Dabei feuerten die Naats aus allen Rohren: Impulskanonen, Thermokanonen und Dutzende von Torpedos hämmerten auf den Schutzschirm der Festung ein.
»Die Naats haben den Verstand verloren!«, jubilierte Reban-Terkh. »Sie werden sich blutige Köpfe holen!«
»Das bezweifle ich«, widersprach Tresk-Takuhn. »Sie haben etwas vor!«
Auf einer weiteren Anzeige verfolgte er die fünf eigenen Schiffe. Sie schickten sich an, sich durch Strukturlücken im Schutzschirm in Sicherheit zu bringen. Dabei verwendeten sie die den Naats gegenüberliegende Seite des Mondes als Deckung. Eines der Schiffe lag etwas hinter den anderen zurück. Den positronischen Informationen zufolge hatte es einen indirekten Treffer einstecken müssen, was zur Folge hatte, dass die Impulstriebwerke nicht mehr mit voller Kraft arbeiten konnten.
Gewaltige Energien schlugen in den Schutzschirm von Rayold I ein, aber die schützende Energiehülle hielt. Selbst die vereinten Waffen der sieben Kriegsschiffe konnten den Schirm nur schwächen, nicht jedoch knacken.
Eigentlich sollte diese Tatsache Tresk-Takuhn beruhigen, aber das flaue Gefühl in der Magengrube ließ ihn nicht los.
Die Kugelraumschiffe füllten das gesamte Holodisplay aus. In der Mitte der Formation spuckte der 800-Meter-Koloss Feuer und daneben ein nicht weniger beeindruckendes Schiff, dessen Durchmesser die Ortung mit 500 Metern angab. Die Impulskanonen der Festung ließen die Schirme der Angreifer flirren, sodass die Optiken die Namen der Schiffe oder Details ihrer Oberfläche nicht erkennen konnten.
Aber eine Sache war ungewöhnlich: Rings um das Schlachtschiff erschienen Spiegelungen eines zweiten, größeren Schiffes. Die Naats hatten doch nicht ...
Im gleichen Augenblick fächerte der gegnerische Verband auf. Tresk-Takuhn erkannte, dass er keine Spiegelungen gesehen hatte, sondern die beiden Versorgungsfrachter, die im Schatten des Schlachtschiffes geflogen waren. Die beiden Giganten beschleunigten mit Maximalwerten.
»Die wollen den Schirm rammen!«, schrie Reban-Terkh.
»Alles feuert auf die beiden Frachter!«, befahl Tresk-Takuhn mit ruhiger Stimme. »Auch die noch nicht gelandeten Kampfschiffe!«
Wie in Zeitlupe schlugen die Salven in die Schutzschirme der beiden Einheiten, die sich rasend schnell dem Schirm um Rayold I näherten.
Als die Giganten die Bremstriebwerke aktivierten, stöhnte Hisab-Benkh auf. Er hatte genauso wie Tresk-Takuhn sofort begriffen, warum die Naats das taten. Sonnenheißes Plasma schoss aus den Schubdüsen und brandete zusätzlich gegen den letzten Schutz des Mondes. Aber der Schirm würde halten, er musste einfach ...
Vor den Frachtern baute sich eine Wand aus Feuer auf, die von den Kanonen des Mondes stammte. Und dann schlug auch von der Seite hochbeschleunigtes Plasma in die geschwächten Schutzschirme der Giganten. Der Rest von Tresk-Takuhns ehemals stattlicher Flotte griff ein.
Der erste Frachter blähte sich im Feuer der KYRAM-RAKAL auf und explodierte. Bruchstücke rasten in alle Richtungen, kollidierten mit dem Schirm der Festung und dem des zweiten Frachters. Flammenzungen leckten über den noch intakten Angreifer, aber er war nicht aufzuhalten.
Trotzdem wird es ein vergebliches Opfer der Besatzung sein , dachte Tresk-Takuhn.
Ein weiterer topsidischer Kampfraumer schwebte durch eine Strukturlücke nach draußen und feuerte auf den
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