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PR NEO 0034 – Die Ehre der Naats

PR NEO 0034 – Die Ehre der Naats

Titel: PR NEO 0034 – Die Ehre der Naats Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry Haynaly
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Rayold verfügten über eine Station der topsidischen Flotte oder zumindest eine Stellung mit einer schweren Impulskanone, doch auf Rayold I war das Gros der Kampfschiffe stationiert und damit auch der Großteil seiner Truppen.
    Noch immer hatte er das Bild des Schweren Kreuzers vor Augen, der vor wenigen Tagen im Tatlira-System materialisiert war. Normalerweise hätte er den Aufklärer unbehelligt wieder ziehen lassen, aber der Feind hatte seine nicht vorhandene Schnauze frech in das Labyrinth der Monde gesteckt. Ihm war aus Verantwortung gegenüber seinen Soldaten keine andere Wahl geblieben, als das Schiff zerstören zu lassen – selbst auf die Gefahr hin, dass die Arkoniden nun ahnen konnten, über welche Kampfstärke seine Bastion um Rayold verfügte. Immerhin hatten die Feinde trotz ihrer mutigen Kommandoaktion nicht alles über die Festung herausgefunden.
    Tresk-Takuhn empfand Bedauern für die Soldaten, die in dem arkonidischen Schiff ihr Leben lassen mussten – und auch Respekt vor ihrem Mut, ein einzelnes Schiff ins Tatlira-System zu entsenden. Wer auch immer die Naats verheizte, Tresk-Takuhn konnte nicht anders, als die Toten zu respektieren.
    Das Schiff sollte offenbar als Provokation dienen, denn die Naats hatten keines ihrer schnellen, wendigen Schiffe – wie sonst für solche Missionen üblich – benutzt. Stattdessen war ein Schwerer Kreuzer aufgetaucht, gegen den bis vor Kurzem nicht einmal eine ganze Flotte eine Chance gehabt hätte. Aber seine Soldaten hatten ihn vernichten können.
    Und seinen größten Trumpf kannte das arkonidische Imperium noch gar nicht. Tresk-Takuhn hatte die Kommandoaktion von Megh-Takarr verurteilt, in der der Despot ein Schlachtschiff der Arkoniden aufgebracht hatte. Noch schlimmer, Tresk-Takuhn hielt den Handstreich für wahnsinnig, weil er Arkons Vergeltung geradezu herausforderte.
    Andererseits halfen Tresk-Takuhn nun die Erkenntnisse aus der Kaperung der RUGR-KREHN. Vor allem die Schutzschirmtechnik der Arkoniden hatte zu einem entscheidenden Entwicklungssprung in der Defensivbewaffnung geführt. Obwohl noch einiges an Feinabstimmung fehlte, um die Schutzschirme denen der Arkoniden ebenbürtig zu machen, brauchten sich seine Raumschiffskommandanten wenigstens nicht vor dem ersten Schuss aus einer arkonidischen Waffe zu fürchten.
    Trotzdem bedauerte er es, dass die RUGR-KREHN beim sinnlosen Wega-Feldzug eingesetzt und auch gleich vernichtet worden war. Wie sehr hätte er dieses Schiff gebraucht! Aber nun war es zu spät. Er musste sich mit dem abfinden, was er hier in den letzten Monaten aufgebaut hatte, denn der Despot hatte ihm keine zusätzlichen Raumschiffe bewilligt.
    Megh-Takarr!
    »Sie werden anderswo benötigt.« Der Despot hatte ihn abgewimmelt. Wahrscheinlich für eine ähnliche Dummheit wie die Invasion der Wega!
    Tresk-Takuhn nickte den beiden Soldaten zu, die ihn grüßend passierten. Hinter sich zogen sie zwei Paletten großkalibriger Raketenwerfermunition auf einer mobilen Lafette her, die für den innersten Verteidigungsring der Festung gedacht waren.
    Wenn es überhaupt zum Äußersten kam.
    Er strich eine Falte an seinem Ärmel glatt. Es musste nicht so weit kommen, aber das würde sich beim Inspektionsflug mit seinem Adjutanten Reban-Terkh zeigen.
    An der nächsten Ganggabelung nahm er den Antigravschacht hinauf zur vorletzten Etage, die in den felsigen Grund von Rayold I geschlagen worden war. Hier lagen die getarnten Hangars versteckt vor den Ortungssystemen der Arkoniden. Dreihundert Meter Gestein schützten gegen die Wirkung feindlicher Waffen, sofern es sich nicht um eine Arkonbombe handelte. Darüber gab es nur die Zugänge zu den Anlagen auf der Mondoberfläche selbst, zu den Geschützen, Ortungsantennen und den Einrichtungen der Nahbereichsverteidigung, die vor feindlichen Raumtorpedos schützen sollten.
    Das Energiefeld des Schachts bremste ihn sanft ab und entließ ihn auf den ringförmigen Gang, von dem aus die Hangars erreicht werden konnten. Sie boten Platz für zwanzig der 250 Meter in der Länge messenden Schweren Kampfschiffe und zehn der 150-Meter-Klasse. Sie alle konnten durch getarnte Öffnungen im Mondboden starten und landen. Dazu kamen weitere, kleinere Raumschiffe wie Aufklärer und Gleiter, die zum Großteil nur zum Transport innerhalb des Systems der 56 Monde verwendet wurden.
    Vor dem Zugang zum Hangar mit den Gleitern der obersten Führungsebene der Festung Rayold blieb er stehen und atmete einmal tief durch. Vor

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