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PR NEO 0035 – Geister des Krieges

PR NEO 0035 – Geister des Krieges

Titel: PR NEO 0035 – Geister des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Humberg
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Gefangenen im Hangar bannen. Crest hat ihre Position herausgefunden, und Ras kann hinteleportieren und die Projektoren sabotieren. Wenn die energetische Kuppel nicht länger existiert, erobern wir die ITAK'TYLAM! John, Tako und die anderen werden uns dabei helfen. Wir bewaffnen unsere behelfsmäßige Armee mit allem, was wir finden können, und zwingen die Naats in die Knie. Sie rechnen nicht mit unserer Gegenwehr – diesen Fehler müssen wir ausnutzen!«
    Rhodan war höflich genug, sie ausreden zu lassen, wusste aber schon nach dem ersten Satz, dass dieser Plan den Namen nicht verdiente. Aus Anne sprach keine Vernunft, sondern reiner Aktionismus. Sie wollte handeln, genau wie er, aber vor lauter innerem Drang ließ sie die Besonnenheit vermissen, die für einen Erfolg unverzichtbar war. Was sie vorschlug, würde zu einem Massaker führen.
    »Vorsicht!«, versuchte er es diplomatisch. »Wir dürfen die Naats nicht unterschätzen. Das Überraschungsmoment allein garantiert uns noch längst keinen Sieg.«
    Anne Sloane schnaubte. »Diese nasenlosen Riesen täten gut daran, uns nicht zu unterschätzen.«
    »Mag sein«, warf Ras Tschubai ein. Er saß neben Sloane auf dem Boden und sah zu ihr und Rhodan. »Aber ich stimme Perry zu. Wenn wir einfach drauflosstürmen, werden wir Leute verlieren. Dieser Kampf wird Tote fordern, viele Tote.«
    »Und was, glaubt ihr, wird sein, wenn wir das Geschehen weiterhin nur stumm beobachten?« Sloane sprach nach wie vor leise, doch ihr Tonfall wurde dringlicher, wütender. »Dann sterben alle. Das geschieht! Jeder Einzelne von uns. Und die Kameraden unten im Hangar. Jeder einzelne Naat, der nicht einsehen will, dass er den Topsidern unten auf Rayold nicht gewachsen ist. Wir werden in einem Krieg zweier Sternenreiche aufgerieben, mit dem wir nichts zu tun haben, Freunde! Nein – wenn ich schon gehen muss, dann als Schmied meines eigenen Glücks.«
    Rhodan nickte nachdenklich. Sloanes Überlegungen waren alles andere als unhaltbar, das wusste er. Und dennoch ...
    Schweigend lauschte er in den Bauch der ITAK'TYLAM hinein, hörte das leise Surren des Lebenserhaltungssystems, spürte die sanften Vibrationen der Triebwerke im Deck unter seinen Füßen. Und er ahnte die Schlacht, die jenseits der Außenwände des stolzen Schiffes tobte.
    »Du hast recht, Anne«, sagte er schließlich. »Und du, Ras. Aber ich glaube, wir kommen weder durch einen Überraschungsangriff aus unserer Lage, noch indem wir abwarten und hoffen.«
    »Hast du etwa einen besseren Vorschlag?«, blaffte Sloane ihn an
    Perry Rhodan sah ihr ins Gesicht. »Ich glaube, den habe ich tatsächlich.«
     
    Die Feuer waren überall. Immer wieder brachten ferne Detonationen das gesamte Schiff zum Zittern. Selbst in der Zentrale loderte es flammend hell, hing dunkler, ätzender Rauch unter der Decke. Novaal, Reekha der 247. Vorgeschobenen Grenzpatrouille, stand an einer der wenigen noch zu rudimentären Funktionen fähigen Konsolen und fluchte leise in den Helm seines arkonidischen Kampfanzugs.
    Unmöglich! Was er da sah, konnte nicht sein. Die KEAT'ARK war ein arkonidisches Schiff, ein Flaggschiff sogar. Sie war gebaut, selbst Belastungen wie dieser standzuhalten. Ihr innerster Bereich hätte dem Feuer und der Zerstörung mühelos die Stirn bieten sollen. Doch die flackernden Anzeigen der Positronik bewiesen das Gegenteil.
    Wieder und wieder rief sich Novaal Statusaktualisierungen der einzelnen Bordfunktionen auf, kontrollierte den Zustand der verschiedenen Abteilungen. Wohin er auch sah, fand er nichts als Vernichtung.
    Nur Starke überlebten. Diese simple Wahrheit war ein Grundpfeiler der Naat-Kultur und Novaal so vertraut wie sein eigener Körper. Bislang war er stets der Starke gewesen. Er weigerte sich zu glauben, dass es an diesem Tag anders kommen würde.
    Die Evakuierung war bereits in vollem Gang. Er hatte sie selbst angeordnet, denn er wusste, dass die KEAT'ARK über jedwede Rettung hinaus war. Nichts, was er und seine Besatzung versuchen mochten, würde das Schicksal, das dem Schiff drohte, noch abwenden können. Wer brennend und geschlagen auf der Oberfläche eines Gesteinsbrockens abgestürzt war, gewann keine Schlachten mehr.
    Die Schutzschirme sind zusammengebrochen! , erkannte Novaal aus den Anzeigen. Gleiches galt für die Waffensysteme und die primäre Energieversorgung. Kurz erwog er, es mit den sekundären Systemen zu versuchen, verwarf den Gedanken aber schnell. Welchen Nutzen brächten sie ihm? Weder würden

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