gewinnen versucht, als er sich ergab. Es klang plausibel.
Novaal wollte gerade zur Tür der Zentrale treten, da hörte er Geräusche von jenseits der Korridormündung. Ruckartig drehte er sich um. Aus dem Augenwinkel sah er, wie Inkmoon geistesgegenwärtig nach Rekk-Kullahns Waffe griff; das Energiemagazin seiner eigenen war leer.
Plötzlich bogen drei Echsen um die Ecke. Sie wirkten fast wie wandelnde Leichname. Ein stämmiger Topsider in ungepflegt wirkendem Overall stützte einen schmächtigen Verwundeten, und neben ihnen stand ein Mann, dessen Uniform und verwegener Blick kaum Zweifel an seiner Position ließen. Keiner von ihnen war bewaffnet.
Diesmal war Novaal schneller. Inkmoon hatte Rekk-Kullahns Waffe noch nicht ganz erhoben, da schlug er sie ihm schon aus der Hand. »Nicht«, bat er seinen jungen Begleiter. »Warte!«
Unter Inkmoons fragenden Blicken trat er näher und auf den Topsider zu. »Sie sind Tresk-Takuhn, der Kommandant dieser Festung«, sagte Novaal und sah abermals zu dessen eindeutiger Uniform.
Auch der Topsider schien sein Gegenüber umgehend zu erkennen. Sie hatten schon über Funk Drohungen ausgetauscht – vor Stunden, die Novaal inzwischen wie Ewigkeiten vorkamen.
Tresk-Takuhn schnaubte. Er schien keinerlei Angst zu haben, genau wie die anderen beiden. »Novaal. Das sind Hisab-Benkh und Reban-Terkh. Und ja, Sie befinden sich in meiner Anlage.«
»General Tresk-Takuhn!« Begeisterung schwang in Inkmoons Stimme mit. Der junge Naat trat wieder neben Novaal. »Unser Glück scheint kein Ende nehmen zu wollen, Reekha. Der Kommandant der Topsider ... Was glauben Sie, wird Arkon dazu sagen?«
Novaal ignorierte ihn. »Ihre Begleiter sind verletzt«, sagte er an den Kommandanten gewandt. Der Stämmige – Hisab-Benkh – schien einigermaßen stabil zu sein. Der Mann, den er stützte, machte aber keinen guten Eindruck. Novaal war weder Heiler noch Experte für Echsenbiologie, aber selbst er erkannte einen Sterbenden, wenn er ihn sah. »Sie brauchen Hilfe.«
»Was machen Sie da, Reekha?,« flüsterte Inkmoon fassungslos.
Er unterbricht den Lauf, antwortete Grek 691, obwohl Inkmoon ihn nicht hören konnte. Der Datengeist klang nicht minder verblüfft wie der noch im Blutrausch steckende Naat. Doch Novaal ahnte, dass der tote Maahk begriff.
Schweigend trat Novaal auf die beiden anderen Echsen zu. Der Stämmige beobachtete ihn skeptisch, sagte allerdings nichts. Reban-Terkh war zu schwach, um noch groß zu reagieren. Sein glasiger Blick machte deutlich, dass er nah an einer Ohnmacht stand.
»Dieser Soldat muss schnellstens in ein Lazarett«, sagte Novaal. »Wo befindet sich die nächstgelegene Einrichtung, Kommandant?« Dabei streckte er die Arme aus und nahm dem Stämmigen seine lebende Last kurzerhand ab. Staunend sah der Topsider zu, wie ausgerechnet ein Naat seinen Kameraden sanft auf die Arme nahm.
Auch Tresk-Takuhns Augen waren weit geöffnet. Ein Zittern ging durch den Körper des Topsiders; fast so, als kämpften in ihm alte Traditionen gegen eine neue Wirklichkeit. Novaal glaubte, das Gefühl wiederzuerkennen.
Dann hob Tresk-Takuhn die Hand und deutete den Korridor hinab. »Hier entlang. Ich ... ich zeige Ihnen den Weg.«
Novaal spürte, dass er es ehrlich meinte. Genau wie ich, dachte er zufrieden.
Er legte Inkmoon eine Hand auf die Schulter und drückte sie fest. Als er sich in Bewegung setzte, folgte der junge Naat ihm schweigend. Grek 691 schwieg ebenfalls.
ENDE
Bei Novaal, dem Anführer der Naats, hat wohl ein Prozess des Umdenkens eingesetzt: weg von der Doktrin des Krieges. Auch bei seinem Gegner scheint sich ein Wandel abzuzeichnen. Jedoch sind diese Kommandeure nicht die eigentlichen Herrscher. Topsid hat 49 Raumschiffe geschickt, und auch auf Arkons Seite sind Kriegshetzer aktiv.
Mit dem nächsten Band endet die vierte Staffel von PERRY RHODAN NEO. Im Finale geht es um die Entscheidung im Tatlira-System – und damit auch um das Schicksal der Terraner.
Geschrieben wurde der Roman von Frank Borsch, dem Exposéautor der Serie. Sein Roman kommt in zwei Wochen in den Handel, also am 1. Februar 2013, und er trägt folgenden Titel:
DER STOLZ DES IMPERIUMS
Impressum
EPUB-Version: © 2013 Pabel-Moewig Verlag GmbH, PERRY RHODAN digital, Rastatt.
Chefredaktion: Klaus N. Frick.
ISBN: 978-3-8453-3814-9
Originalausgabe: © Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt.
Internet: www.perry-rhodan.net und E-Mail:
[email protected]PERRY RHODAN – die