PR NEO 0036 – Der Stolz des Imperiums
berichtete.
Bahroff verbeugt sich so tief, dass er beinahe das Gleichgewicht verliert. »Natürlich, Edler!«
Sein Tonfall lässt mich zusammenzucken. Ich kenne ihn. Bahroff hat seinem Herrn ein Zeichen gegeben. Sie lügen! Der Gehilfe hat die Schilderung Manolis geprüft. Du kneifst die Lider zusammen, kannst erkennen, was das Holo anzeigt, das Bahroff aufgerufen hat. In den Datenbanken gibt es nur einen dünnen Eintrag zur BESKAR. Ein Datum, der letzte Funkspruch des Schiffs vor seinem Verschwinden. Das Schiff war einem Notruf gefolgt – aber nicht im Tarwin-Sektor, sondern im Tahim-Sektor. Ein winziger Fehler, aber ein verhängnisvoller.
»Nun«, da Teffron reibt sich die Hände, »wenden wir uns den angenehmeren Dingen des Daseins zu. Ich habe mir erlaubt, von meinen Leibköchen eine kleine Mahlzeit vorbereiten zu lassen. Wenn ich Sie bitten darf ...«
Ein Schott öffnet sich. Da Teffron übernimmt die Führung, stellt sicher, dass da Gelam an seiner Seite ist. Manoli hält etwas Abstand, hinter ihm lässt Bahroff deine Medoeinheit rollen.
Du weißt nichts von einem Essen. Da Teffron verschwendet keine Zeit auf Dinge wie ... Du verstehst, willst eine Warnung ausstoßen. Doch Bahroff merkt es zeitgleich, hat vielleicht nur auf diesen Moment gewartet. Die Fesselfelder greifen nach dir, halten dich fest. Eines schließt sich um deinen Mund.
»Klappe halten, Krüppel!«, zischt Bahroff. Niemand außer dir hört es.
Bahroff geht schneller, schließt auf. Er will sich das Spiel, das sein Herr mit da Gelam und Manoli spielt, nicht entgehen lassen.
»Die Heimtücke dieser abscheulichen Echsen kennt keine Grenzen«, erklärt da Teffron. Er hat sichergestellt, dass da Gelam, der Ranghöhere, an seiner Seite geht. Da Teffron bemerkt nicht, dass er dadurch nur noch hagerer und verbissener wirkt.
»Aber arkonidischer Entschlossenheit haben sie nichts entgegenzusetzen«, fährt er fort, als der Mann neben ihm schweigt. »Ihnen ist es gelungen, diesen Echsen zu entkommen, da Gelam. Mehr noch, Sie sind als Feldherr zurückgekehrt, kommandieren eine Flotte. Sagen Sie, wie haben Sie das angestellt?«
»Der Despot persönlich hat mir die Befehlsgewalt übertragen.«
»Tatsächlich? Man hört keine guten Dinge über ihn. Gerüchtehalber soll er Arkoniden wie Tiere halten. Das allein rechtfertigt bereits jede Lektion, die das Imperium ihm und seiner Brut erteilt.«
Da Gelam geht nicht auf die Bemerkung ein. »Der Despot ist ein Mann ohne Gewissen. Die Falle, der mein Schiff und meine Besatzung zum Opfer fielen, hat Megh-Takarr gestellt. Er hat das Kommando, das die BESKAR enterte, persönlich angeführt. Es wäre ein Fehler, ihn zu unterschätzen. Doch Megh-Takarr ist nicht mehr von Belang.«
»Eine andere Echse hat ihn vom Thron gestoßen?« Da Teffron wirft die Arme in die Höhe. »Es scheint auf Topsid so häufig vorzukommen wie Regenfälle. Dem Imperium kann das gleich sein. Ein Despot ist wie der andere.«
»Nicht in diesem Fall. Megh-Takarr ist spurlos verschwunden.«
»Ein Rivale wird ihn beseitigt haben. Oder er hat den Verstand verloren und sich irgendwo in den Bergen als Einsiedler verkrochen. Gibt es nicht Echsen, die sich selbst ›Weise‹ nennen und sich verstümmeln?«
Da Gelam reagiert nicht, aber Manoli, der zwei Schritte hinter ihm geht, stolpert.
»Es heißt«, sagt da Gelam, »Megh-Takarr habe eine Spur gefunden, die zur Welt des Ewigen Lebens führt, und habe sich auf den Weg gemacht.«
»Er ist diesem uralten Märchen aufgesessen? Ich hatte ihm mehr Format zugetraut.«
»Megh-Takarr hat erkannt, dass seine Expansionspolitik verfehlt ist. Deshalb hat er mir das Kommando über diese Flotte übertragen, deshalb bin ich in das Tatlira-System aufgebrochen. Diese Schlacht ist unnötig.«
Da Teffron bleibt stehen. »Mäßigen Sie sich, da Gelam! Tausende von Soldaten des Imperiums haben bereits ihr Leben gelassen, um die Festung Rayold einzunehmen. Besudeln Sie nicht ihre Ehre!«
Tausende. Eher Zehntausende. Darunter dein Vater. Auf den Befehl da Teffrons, der wusste, dass er die Soldaten in den Tod schickte.
»Wir schulden es der Ehre dieser Soldaten, nicht noch weitere unnötig zu opfern. Es gibt einen anderen Weg!«
»Und dazu schickt Megh-Takarr eine weitere Flotte? Das ist ein merkwürdiges Friedensangebot. Diese Echsen können auf der Stelle Frieden haben: Sie müssen sich lediglich der Macht des Imperiums unterwerfen!«
»Unterwerfung ist unmöglich«, hält da Gelam dagegen. »Kein
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