PR NEO 0036 – Der Stolz des Imperiums
Art der Unsterblichkeit, die wenig erstrebenswert ist!, warf mein Gedankenbruder ein.
»Crest und Thora waren auf der Suche nach der Welt des Ewigen Lebens.« Manoli drehte den Sitz so, dass er zwischen ihm und dem Schlachtschiff lag. Der Mensch spürte die Bedrohung, die von der VEAST'ARK ausging. »Sie haben dem Despoten gesagt, Sie würden den Weg zu dieser Welt kennen.«
»Ja. Ich benötigte einen Köder, dem Megh-Takarr nicht widerstehen konnte. Er war der Despot. Er glaubte, alles erreicht zu haben, was ein Topsider erreichen kann. Aber es war vergänglich ...«
»Und das konnte sein Ego nicht ertragen. Also warf er alles weg und ging ins Ungewisse.« Manoli schüttelte den Kopf. »Wird er die Unsterblichkeit finden?«
»Ich bezweifle es.«
»Was ist mit Perry und Reg und meinen übrigen Kameraden? Sie haben sich auf die Suche nach der Welt des Ewigen Lebens gemacht. Sie müssen doch wissen, was aus ihnen geworden ist!«
»Es tut mir leid. Ich weiß es nicht.« Ich sagte die Wahrheit. Mit beiden Sätzen. Ich mochte die Menschen. Ich mochte diesen unscheinbaren Mann mit dem trockenen Humor und der Bescheidenheit, die wahre Größe auszeichnete. Und ich wünschte, ich hätte ihm helfen können.
Manoli schwieg. Er musste meine Antwort verarbeiten. Das Bugtriebwerk des Jägers erwachte zum Leben, zehrte unsere Fahrt auf. Sein Glühen verlieh dem Schlachtschiff einen goldenen Schein. Das Triebwerk setzte aus. Einige Sekunden trieben wir in perfekter Stille im All, dann ging ein Ruck durch den Jäger. Eine unsichtbare Faust, ein Traktorstrahl der VEAST'ARK, packte uns und zog uns dem Schlachtschiff entgegen.
Manoli räusperte sich. »Sie wissen, ich bin Arzt. Und als solcher habe ich einen Eid geleistet, das Leben um jeden Preis zu schützen, ungeachtet der Umstände, ungeachtet der Tatsache, dass es mir in den Fäusten jucken mag, meinem Gegenüber eines in die Visage zu geben, anstatt ihn zu verbinden ... Ich bitte Sie also um Diskretion. Was ich gleich sagen werde, habe ich niemals gesagt.« Er zwang den Blick weg von dem Schlachtschiff, das jetzt so nahe war, dass es beinahe unser gesamtes Sichtfeld einnahm. »Wir haben eine ganze Flotte, neunundvierzig Schiffe. Wieso blasen wir dieses Ding hier samt dieser schmierigen Vogelscheuche da Teffron nicht in Stücke?«
»Ich gebe zu, der Gedanke ist verführerisch«, antwortete ich. »Aber gefährlich. Haben Sie sich auf der GAHLON-GEDT die Orterdaten angesehen?«
»Ja. Aber ehrlich gesagt haben sie mir nicht viel gesagt. Ich bin Arzt, ich beschäftige mich mit solchen Dingen normalerweise nicht.«
»Die VEAST'ARK ist größer als ein gewöhnliches Schlachtschiff. In irdischen Maßen achthundertfünfzig statt achthundert Meter Durchmesser. Am Ringwulst kommt sie auf beinahe tausend.«
»Größe ist nicht alles.« Manoli zuckte die Achseln. »Das weiß auf der Erde jedes Kind.«
Ich lachte über seinen milden Scherz. »Das ist richtig. Doch ein Wert stach heraus. Die VEAST'ARK hatte ihren Schirm auf maximale Leistung gefahren. Und dieser Maximalwert lag etwa zwanzig Prozent über dem, was der Schirm eines gewöhnlichen imperialen Schlachtschiffs erbringt. Ich gehe davon aus, dass es sich bei diesem Raumer um eine Neuentwicklung handelt.«
»Das klingt nicht gut.« Manoli kniff die Lider zusammen, beäugte das Ungetüm aus Arkonstahl, dem wir entgegenflogen, mit offensichtlichem Widerwillen. »Aber es ist immer noch ein Schiff. Wir haben eine Flotte. Ich weiß, dass die topsidischen Schiffe den arkonidischen nicht das Wasser reichen können. Aber wie heißt es auf der Erde so schön? ›Viele Hunde sind des Hasen Tod.‹«
»Diese Weisheit ist mir vertraut. Die VEAST'ARK könnte einem geballten Angriff nicht standhalten. Aber wir dürfen Sergh da Teffron nicht unterschätzen. Ein Mann steigt nicht ohne Grund zur Hand des Regenten auf. Er ist klug und misstrauisch. Er wird mit einem Feuerschlag rechnen.«
Eine rechteckige, von kaltem Weiß erleuchtete Öffnung bildete sich im Ringwulst des Schlachtschiffs. Der Traktorstrahl zog unser Boot darauf zu.
»Was, wenn die VEAST'ARK einem Angriff entkäme? Oder wenn sie ihm nur für kurze Zeit standhalten würde, sagen wir, einige Minuten? Da Teffron hätte mehr als genug Gelegenheit, einen Notruf abzusetzen. Innerhalb kürzester Zeit wäre Verstärkung zur Stelle, der wir nichts entgegenzusetzen hätten. Nein, unsere einzige Chance ist es, da Teffron zu überlisten, wie wir es mit dem Despoten getan
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