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PR NEO 0036 – Der Stolz des Imperiums

PR NEO 0036 – Der Stolz des Imperiums

Titel: PR NEO 0036 – Der Stolz des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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existieren für die Hand des Regenten nicht. Es würde bedeuten, dass zwei Wesen auf derselben Stufe stünden. Ein Frevel, in Konflikt mit der natürlichen Ordnung des Universums.
    »Und, wenn ich fragen darf, Ihre Begleiter sind ...?«
    Da Gelam sieht dich an. In seinem Blick liegt weder ein Urteil noch Mitleid. Es ist lange her, dass dir ein solcher Blick vergönnt war. Du unterdrückst einen Seufzer der Wohligkeit. Du hast dich nicht getäuscht. Dieser Mann ist außergewöhnlich.
    »Oh, verzeihen Sie, dass ich Sie und Ihren Kameraden unvorbereitet einem Anblick wie diesem aussetze.« Es ist nur eine halbe Lüge. Du existierst für da Teffron nur, wenn es ihm beliebt. Er hat deine Anwesenheit vergessen. »Bei diesem bedauernswerten Krüppel handelt es sich um den Sohn eines Naatoffiziers. Ich habe ihn in meine Obhut genommen, während der Vater an der Peripherie des Imperiums dient.«
    »Wieso führen Sie ihn mit sich?«
    »Eine Geste der Barmherzigkeit. Die beiden haben einander seit Monaten nicht gesehen. Überlegen Sie nur, was es in dem Vater auslösen wird, wenn er unvermutet seinem Sohn begegnet. Der Offizier weiß noch nichts von der Anwesenheit des Krüppels.«
    Stiqs Bahroff stellt er nicht vor, setzt voraus, dass es sich um deinen Pfleger handelt. Eine Person, die keiner weiteren Beachtung wert ist. Der Mischling ruft einige Holoelemente auf, spielt mit den Aggregaten deiner Medoeinheit. Er gibt vor, sich um dich zu kümmern. Doch zwischen den Holos ist eines versteckt, das ihn mit der Bordpositronik verbindet.
    Da Teffron deutet eine Verbeugung an. »Lassen Sie mich zuerst im Namen des Regenten für Ihren Dienst am Imperium danken. Männer wie Sie sind das Fundament, auf dem die Größe Arkons ruht.«
    Seine Worte sind geschmeidig. Und gelogen. Dich kann da Teffron nicht täuschen. Er verabscheut sein Gegenüber. Dieser Ketaran da Gelam ist alles, was da Teffron nicht ist; alles, wonach er sich verzehrt. Er ist hochgewachsen und kräftig. Seine Haut hat einen braunen Ton, nicht die ungesunde Blässe da Teffrons. Da Gelam trägt eine einfache Hose und Jacke, keine Uniform. An den Fingern trägt er keinen Ring, und der Mann, der ihn begleitet, ist nicht sein Diener, sondern folgt ihm aus freien Stücken.
    Ketaran da Gelam ist kein Mann, der andere quält, um die eigene Qual zu lindern.
    Erneut ruht sein Blick auf dir. Er besitzt eine Wachheit, eine Schärfe, wie sie dir noch nie zuvor begegnet sind. Der Blick da Gelams ist wie eine Berührung. Dieser Mann versteht dich, er sieht durch die Fassade deines verkrüppelten Körpers.
    »Ich bitte Sie«, sagt da Teffron, »berichten Sie, was mit Ihrem Schiff geschehen ist. Was haben diese abscheulichen Echsen Ihnen und Ihren Soldaten angetan?«
    Da Gelam nickt seinem Begleiter zu. Er ist klein und dunkelhaarig. Man könnte seine Anwesenheit um ein Haar vergessen, wäre da nicht dieses schreiende Hemd.
    »Wir befanden uns auf einem Patrouillenflug an der Peripherie des Imperiums«, sagt Manoli. »Weit entfernt vom Despotat der Topsider, im Tarwin-Sektor, in dem seit vielen Jahren keine nicht arkonidischen Aktivitäten festgestellt worden sind. Dort erreichte uns der Notruf eines imperialen Frachters. Es war selbstverständlich, dass wir ihm auf den Grund gehen mussten. Kommandant da Gelam gab den Befehl zum Sprung, und wir gelangten zu einer arkonähnlichen Welt, die nicht in den Katalogen des Imperiums verzeichnet war. Der Notruf ging von dort aus. Wir näherten uns dem Planeten und fanden einen Frachter vor, der auf dieser Welt notgelandet war. Er brannte. Wir taten, was selbstverständlich ist: Wir halfen. Die BESKAR ging neben dem brennenden Frachter nieder, alle entbehrlichen Angehörigen der Besatzung verließen das Schiff ...«
    »... und die abscheulichen Echsen schlugen zu?«, fällt da Teffron Manoli ins Wort.
    »Es war eine Falle. Die Topsider überwältigten uns, stürmten das Schiff. Wir hatten keine Chance.«
    »Diese abscheulichen Echsen kennen keine moralischen Schranken!« Da Teffron ist empört. Er ist sensibel für die Verfehlungen anderer. Die Hand des Regenten stürzt sich auf sie wie ein Verdurstender auf ein Wasserloch in der Wüste. Er besäuft sich an ihnen, bis seine eigenen Verfehlungen ihm als Heldentaten erscheinen. »Ich versichere Ihnen, da Gelam, dass dieser Frevel nicht ungesühnt bleiben wird. Rache ist nahe! Nicht wahr, Stiqs?«
    Er wendet sich seinem Gehilfen zu, der die Datenbanken des Schiffs abgefragt hat, während Manoli

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