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PR NEO 0037 – Die Stardust-Verschwörung

PR NEO 0037 – Die Stardust-Verschwörung

Titel: PR NEO 0037 – Die Stardust-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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wegen dessen Taten die Raketen in den Testreihen stets während des Starts oder kurz danach explodierten.
    Zu dem Saboteur.
    So sicher?, fragte mein Gedankenbruder.
    Sicher, dass ... was?, dachte ich zurück und hörte ein telepathisches Lachen, wie es nur der aktivierte Spezialsektor eines arkonidischen Gehirns von sich geben konnte. Oder wahrscheinlich nur mein spezieller Logikbruder, den ich als eine Mischung aus unentbehrlichem Helfer und unerträglichem Nörgler empfand. Sein Lachen gehörte für mich zum unangenehmen Teil.
    Sicher, dass es sich bei dem Saboteur um einen Mann handelt?, dachte der Gedankenbruder.
    Du weißt genau, dass ich das nicht weiß, aber dass es die übliche Redeweise darst...
    Nur mein Extrasinn war schnell genug, mich mitten in einem gedanklich formulierten Wort unterbrechen zu können. Außerdem ist nicht bewiesen, dass die Killerin mit dem Saboteur, um deine Sprachregelung zu nutzen, in irgendeinem Zusammenhang steht.
    Aber es ist sehr wahrscheinlich, beharrte ich. Der Saboteur handelt nicht auf eigene Rechnung, sondern ist von einer noch unbekannten politischen Macht geschickt worden – davon können wir wohl ausgehen. Und diese Hintermänner gehen nun einen Schritt weiter, indem sie Perry Rhodan ausschalten wollen.
    Er ist nicht der einzige Astronaut, gab mein Extrasinn in unbestechlicher Logik zu bedenken. Was bedeutet, dass er austauschbar ist. Zwar gibt es nicht unbegrenzt viele, die seine Aufgabe übernehmen könnten, aber doch so einige. Niemand wird ein Massaker unter allen amerikanischen Astronauten anzetteln wollen. Oder können.
    Ich dachte nach. Ein menschlicher Gesprächspartner hätte die Pause wohl kaum bemerkt, in der rein gedanklich geführten Diskussion glich sie einer Ewigkeit. Diese Art des Austauschs war unendlich viel effizienter als mündliche Kommunikation.
    Eins vergisst du jedoch, dachte ich schließlich gezielt in Richtung meines Gedankenbruders. Perry Rhodan gilt als der beste Mann, der der NASA zur Verfügung steht. Sein Tod wäre ein herber Schlag. Außerdem würde dieses Attentat endgültig klarstellen, dass es ... Hindernisse für die NASA gibt. Für Amerika auf dem erneuten Weg zum Mond. Wir sollten uns vielmehr die Frage stellen, wer die Killerin und den Saboteur beauftragt hat.
    Der Extrasinn antwortete nicht; er übte sich wie üblich nicht in der Kunst des Spekulierens. Für ihn zählten Fakten und Beobachtungen, mochten sie auch noch so geringfügig sein. Solange wir nicht mehr wussten, konnten wir über die wahren Hintermänner nur mutmaßen und ein Rätselraten veranstalten; damit war niemandem geholfen.
    Diese Welt lag in Scherben, die Machthaber der verschiedenen Länder bekriegten sich offen oder im Verborgenen. Intrigen innerhalb einzelner Staaten oder auch über die Grenzen hinweg waren an der Tagesordnung, und es ging längst nicht mehr um Dinge wie Ehre oder Geld ... Stattdessen schielten alle auf die wenigen noch vorhandenen Ressourcen, auf Wasservorräte und Energieträger in einer zugrunde gerichteten Umwelt.
    Als ich mir nach meinem Erwachen in der unterseeischen Kuppel einen Überblick über die Welt im Jahr 2036 verschafft hatte, war mir übel geworden.
    Die Gesellschaft der Menschen und mit ihr der gesamte Planet lagen in den letzten Zügen, und es war fast zu spät, das Ruder noch einmal herumzureißen. Ich hatte derlei in meiner Zeit im Machtzentrum Arkons – vor 10.000 Jahren, einer Ewigkeit – bei einigen Zivilisationen beobachten müssen. Dummheit, Arroganz und Egoismus taten ihr verderbliches Werk und richteten alles zugrunde.
    Dennoch hielten die Machthaber auf allen Ebenen eine Fassade aufrecht, auf die die meisten Menschen starrten. Sie redeten sich ein, die Dinge wären in bester Ordnung. Es war einfacher, nicht nachzudenken, sondern die Augen zu verschließen.
    Narren waren sie, elende Narren, die sehenden Auges und doch blind in ihren Untergang hineinlebten und sich dabei von tausend Ablenkungen gefangen nehmen ließen.
    Mir kam etwas in den Sinn, was schon lange zurücklag; fast zwei Jahrtausende. Damals war es einer Zivilisation ähnlich ergangen, allerdings unter anderen Vorzeichen, und ich hatte mich unter sie gemischt, ohne echte Hilfe leisten zu können. Nur war es damals ein einziges politisches Machtzentrum gewesen, nur ein einzelner Staat, der an seiner Dekadenz und seiner Machtgier erstickte. Nur das Römische Reich war untergegangen; diesmal stand der Tod eines ganzen Planeten und seiner Bevölkerung

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