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PR NEO 0037 – Die Stardust-Verschwörung

PR NEO 0037 – Die Stardust-Verschwörung

Titel: PR NEO 0037 – Die Stardust-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Wunde, das Auge darüber rot und feucht.
    Etwas flog auf mich zu. Es flirrte silbern. Ein Reflex aus ungezählten Kämpfen ließ mich zur Seite zucken, und die Klinge bohrte sich nur in meine Schulter statt in den Hals. Nein, keine Klinge. Das Ding schob sich durch mein Fleisch, schrammte über den Knochen, zerfetzte Adern und Haut und trat wieder aus. In einer Fontäne aus Blut flog der kleine Pfeil weiter.
    Im nächsten Augenblick sackte meine Gegnerin zusammen. In ihrer Brust schwelte ein Loch. Ohne einen Laut kippte sie um. Blutstropfen hingen wie ein makabrer Bogen in der Luft und klatschten zu Boden. Es stank verschmort.
    Rico trat auf mich zu. »Na los!«, sagte er. »Heb sie auf! Wir müssen sie von hier wegschaffen.«
    Ich presste die Linke gegen meine durchschossene Schulter. »Musstest du sie gleich umbringen?«
    »Bitte«, erwiderte er trocken. »Ich habe dir gerne das Leben gerettet. Aber zu deiner Beruhigung: Sie ist nicht tot. Ich kann sie retten, wenn wir uns beeilen. Ich hole das Auto, du schaffst sie hinein.« Ein Blick zu meiner stark blutenden Schulter. »Kannst du es?«
    »Ich kann«, sagte ich in einer Mischung aus Agonie, Wut und wilder Entschlossenheit.
    Keine Minute später rollte Rico mit dem Van heran, der uns tagelang als mobiles Heim gedient hatte, bis wir uns in einem Motel eingemietet hatten. Es hatte mich einige Mühe gekostet, ihn fahren zu lernen.
    Per Knopfdruck öffnete der Roboter eine der hinteren Türen. Ich wuchtete die Killerin hinein. »Kein Herzschlag«, sagte ich. »Wenn du noch etwas tun willst, musst du dich beeilen!«
    Er rollte los. »In zwei Minuten sind wir in einer unauffälligen Ecke, wo uns niemand überraschen kann. Halt sie so lange am Leben, Atlan!«
    »Wie stellst du dir das vor?«
    »Herzmassage.«
    Ich schaute die junge Frau an und das Blut, das inzwischen die Sitze und den Fußraum verschmierte. »Du hast ihr mit einer Energiewaffe in die Brust geschossen!«, sagte ich, musterte die verkohlte Kleidung und die verheerende Wunde darunter. Die Vorstellung einer Herzmassage war lächerlich.
    Ricos Fluch riss mich aus den Gedanken. Er beschleunigte mit quietschenden Reifen.
     
    Der Pod klingelte. Die Nummer kannte so gut wie niemand. Perry Rhodan nahm das Gespräch an.
    »Wo treibst du dich rum?«
    Er erkannte die Stimme sofort. Natürlich. »Reg«, sagte er. »Du bist es.«
    »In Person! Noch mal: Wo treibst du dich herum, Perry?«
    »Lust auf einen kleinen Plausch?«
    »Oder eine große Sauferei«, meinte Reginald Bull knorrig. »Schön wär's. Pounder will uns sprechen.«
    Rhodan sah auf die Uhr. Kurz nach elf am Abend. Am Samstagabend. »Jetzt?«, fragte er ungläubig.
    »Hast du je erlebt, dass der alte Knochen Feierabend macht wie andere Menschen? Dienst ist Dienst und damit todernst – es gibt keine Arbeitszeiten.«
    Rhodan grinste. »Ich komme.«
    »Ach, und wo du bist, willst du mir nicht verraten? Wie heißt die Dame?«
    »Ich bin nicht Captain Clark Flipper.« Rhodan legte auf und dachte an den Kameraden, der nicht umsonst als Frauenheld galt. Er zahlte und verließ die Bar. Die Abendluft war kühl und klar. Soeben jagte ein Auto mit quietschenden Reifen vom Parkplatz, danach blieb es still.
    Und doch ist's vorbei mit der Ruhe, dachte Rhodan. Er stieg in seinen Wagen.
     
    Rico ließ den Van über einen Feldweg und ins Randgebiet eines kleinen Waldes rollen. Dort stoppte er, drückte das Sensorfeld, das das Handschuhfach aufklappen ließ, und nahm etwas heraus, was ich nicht sofort erkannte. Arkonidische Medo-Hightech, zweifellos. Sie musste aus der Unterseekuppel stammen.
    Der Roboter verließ das Auto, öffnete die Hintertür und beugte sich über unsere Patientin. Er hob das Gerät an ihren Hals – ein kombinierter Medoscanner und Notfalleinsatzstab.
    »Du bist für alle Eventualitäten ausgerüstet«, sagte ich verblüfft.
    »Nicht für alle«, meinte Rico trocken. Er musterte die Anzeige des Scanners. »Herzstillstand. Die äußersten Hirnregionen sterben bereits ab.«
    »Was ...?«
    »Ich belebe sie wieder.« Mein Begleiter nahm einige Einstellungen vor und jagte der Killerin eine energetische Entladung durch den Körper. Sie bäumte sich auf, die Augen quollen schier aus den Höhlen. Aber sie gab einen krächzenden Laut von sich. Ihr Brustkorb hob sich, sie warf den Kopf hin und her. Spucke rann dabei aus den Mundwinkeln.
    »Bleiben Sie ruhig«, sagte Rico kalt, während er sich ihre Verletzung genauer ansah. Er legte das Feingefühl eines

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