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PR NEO 0037 – Die Stardust-Verschwörung

PR NEO 0037 – Die Stardust-Verschwörung

Titel: PR NEO 0037 – Die Stardust-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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explodieren.«
    »Wie es mir vorkommt«, meinte Mr. Gmuna, »hören Sie ja doch recht gut, Mister Gonardson. Allerdings unterläuft Ihnen ein Denkfehler. Es gibt einen Grund für das Versagen der Raketen. Natürlich gibt es ihn. Sonst liefe alles glatt.«
    »Aber?«
    Er packte die Gabel, drückte ein Stück Pfannkuchen ab und spießte es auf. »Aber dieser Grund liegt meiner Meinung nach nicht in fehlerhafter Technologie oder Materialversagen. Die Indizien für diese Annahme sind erdrückend.« Er steckte sich das Stück Pfannkuchen in den Mund und kaute. »Schließlich hat ein Dutzend der besten Männer, Sie eingeschlossen, alles wieder und wieder untersucht.«
    Ich ließ meinen Kirschkuchen noch unangerührt. »Noch einmal: aber?«
    »Nichts aber. Wir müssen in einer anderen Richtung suchen.« Er sah mich herausfordernd an.
    Konnte es sein, dass dieser Mann denselben Verdacht hegte wie ich? Nur griff ich auf Ricos Beobachtungen und Analysen zurück, während er aufgrund ganz anderer Überlegungen zu dieser Schlussfolgerung gekommen sein musste. »Sie meinen, es gibt ...« Ich senkte meine Stimme. »Es gibt jemanden, der falschspielt?«
    »Einen Saboteur«, sagte mein Vorgesetzter im Brustton der Überzeugung.
     
    Ein kleiner Gabelstapler rollte vor dem Wintergarten vorüber. Er transportierte nur zwei leere Paletten. Auf einer davon saß ein Lagerarbeiter und kaute auf einem Sandwich.
    Ich entschied mich blitzschnell, mit – halbwegs – offenen Karten zu spielen. »Ein Saboteur«, wiederholte ich und war froh, dass Gmuna meinen Tonfall genau richtig interpretierte.
    »Sie scheinen nicht sonderlich überrascht zu sein, Mister Gonardson.«
    »Ich habe auch schon darüber nachgedacht. Allerdings frage ich mich etwas.«
    »Nur zu. Raus damit!«, sagte Gmuna auf seine typisch joviale Art.
    »Wieso vertrauen Sie sich ausgerechnet mir an? Wir kennen uns erst seit wenigen Tagen.«
    Er aß in aller Seelenruhe ein Stück Pfannkuchen. Ich probierte im Gegenzug ein Stück des Kirschkuchens. Er schmeckte genauso köstlich, wie er aussah.
    Tombe Gmuna sah mir ins Gesicht, mehr noch, er fixierte mich. »Der Saboteur, immer angenommen, es gibt ihn tatsächlich, hat Zugang zum inneren Bereich. Und er kennt sich aus. Ich nehme an, dass er zu meinem Team gehört. Einer Ihrer Kollegen, Mister Gonardson.«
    Eine sehr logische Annahme, kommentierte mein Gedankenbruder. So weit war ich mit meinen Überlegungen auch schon – allerdings keinen Schritt weiter.
    »Dass Sie trotzdem mich ansprechen«, sagte ich, »legt nahe, dass Sie mich aus dem Kreis der Verdächtigen ausschließen.«
    »Natürlich tue ich das.«
    »Weil ich zum Zeitpunkt der ersten Fehlstarts ... also der ersten Sabotageakte, wenn Ihre Vermutung der Wahrheit entspricht, noch nicht vor Ort war.«
    Gmuna stocherte lustlos in seinem Essen herum. »Das ist einer der Gründe. Der andere ist, dass ich Ihre Akte gelesen und Ihr Leben so genau durchforstet habe, als hätte ich es unter einen Röntgenapparat gelegt und danach noch drei Genanalysen durchgeführt.«
    »Sie wissen aber, dass die Logik dieses Vergleichs knirscht?«, fragte ich.
    Er lachte. »Sie haben mir von Anfang an gefallen, und ich weiß, dass Sie ein verflixt schlauer Kerl sind.«
    »Sonst hätte der alte Knochen kaum seine Unterschrift unter meinen Einstellungsvertrag gesetzt«, sagte ich gelassen.
    Mein Vorgesetzter lachte. »Exakt. Der Flight Director nimmt seine potenziellen Mitarbeiter immer genau unter die Lupe. Aber ich war noch gründlicher als er. Deshalb weiß ich, dass ich Ihnen vertrauen kann.«
    Und ich wusste, dass Rico ganze Arbeit geleistet hatte, als er dem nicht existenten Menschen namens Skörld Gonardson einen tadellosen Lebenslauf verpasst und diesen in die gut gesicherten Computersysteme der westlichen Welt eingeschleust hatte. Zwar machte die Menschheit mit ihren Datensystemen große Fortschritte, aber Ricos kleine arkonidische Hilfsmittel waren ihnen dennoch weit überlegen.
    »Was wissen Sie alles?«, fragte ich.
    »Oh, ich kenne Ihren Frauengeschmack und Ihre politische Einstellung, ich weiß ...« Er winkte ab. »Lassen Sie es mich vereinfacht so sagen: Ich weiß nicht, wann Sie Ihre Morgentoilette erledigen. Alles andere schon.«
    Ich trommelte mit den Fingern auf der Tischplatte. »Für gewöhnlich wache ich am sehr frühen Morgen auf, gehe ins Badezimmer und schlafe danach noch mal eine Stunde.«
    Das brachte Gmuna zum Lachen. »Wusste ich's doch, dass ich mich in Ihnen nicht

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