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PR NEO 0037 – Die Stardust-Verschwörung

PR NEO 0037 – Die Stardust-Verschwörung

Titel: PR NEO 0037 – Die Stardust-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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erklärte, dass es sich nicht um arkonidische, sondern um irdische Technologie handelte. Genaueres teilte er mir nicht mit, und ich wollte ihn nicht in seiner Konzentration stören.
    Irgendwann später wandte sich Rico von dem blutverschmierten Bett ab. Unsere Patientin – die Killerin, die erst Perry Rhodan und dann mich hatte töten wollen – lag reglos und bleich im Bett. Ihr Gesicht wies noch die Brandwunden aus unserem kurzen Kampf auf; darum hatte sich Rico nicht gekümmert. Sie waren nicht lebensbedrohlich, und um kosmetische Feinheiten scherte er sich in dieser Situation nicht.
    »Und?«, fragte ich. »Was ist deine Prognose?«
    Der Roboter schaute mich an. »Sie wird überleben.«
    »Sicher?«
    »Todsicher.«
    Ich fragte mich, ob er einen Scherz gemacht hatte. Ich wusste immer noch nicht, ob Rico über einen Sinn für Humor verfügte. Manchmal schien es mir so, dann wieder kam mir der Gedanke unsinnig vor.
    »Zumindest eine Zeit lang wird sie am Leben bleiben. Wie ihr Körper dauerhaft auf die schwere Verletzung reagiert, kann ich nicht voraussagen. Sie befand sich in einem sehr starken Schockzustand und war für beinahe zwei Minuten klinisch tot.« Rico setzte sich auf die Bettkante. »Sie wird in ein paar Stunden aufwachen. Dann können wir ... kannst du ihr Fragen stellen. Zur Sicherheit solltest du dabei nicht allzu viel Zeit verlieren.«
    »Und bis sie aufwacht?«
    »Du kannst nichts tun«, antwortete der Roboter. »Ich wache bei ihr und kann notfalls eingreifen. Auf die eine oder andere Art.«
    Ich wusste, was er meinte. Sollte sich ihr Zustand verschlechtern, würde er sie medizinisch versorgen; wenn sie versuchte zu fliehen, konnte er sie aufhalten. Da ich keine Lust verspürte, über die Situation zu diskutieren, fügte ich mich. Ich verlor kein Wort darüber, dass ich Ricos Zimmer nutzen musste; mein Bett war schließlich belegt ...
    Eine anstrengende Zeit lag hinter mir, und es war mitten in der Nacht. Ich legte mich voll angezogen hin, schloss die Augen und dachte daran, dass am Montag, also in zwei Tagen, der Start einer neuen NOVA-Rakete im Space Center anstand. Ganz Nevada Fields war deshalb in heller Aufregung; die meisten meiner Kollegen in meiner Tarnidentität als Ingenieur der NASA waren am Wochenende im Einsatz. Hinter mir lagen jedoch zehn Tage Dienst am Stück.
    Ich schlief rasch ein.
    Irgendwann weckte mich Rico. Durch den zugezogenen Vorhang fiel Helligkeit, nicht nur die der elenden Leuchtreklame. Die Nacht war vorüber. Ein Blick auf die Uhr zeigte mir, dass ich fast bis zum Mittag geschlafen hatte. Das war oft so in den ersten Wochen nach den langen Tiefschlafphasen in der Tiefseekuppel – der Körper benötigte eine Weile, um zu seinem gewohnten Tag-Nacht-Rhythmus zurückzufinden.
    »Sie wacht auf«, setzte mich mein Begleiter in Kenntnis.
    Sofort war ich voll da. Gemeinsam gingen wir in das zweite Zimmer.
    Die Killerin lag noch immer auf dem Bett, allerdings mit einem überdeutlichen Unterschied zur Situation am vergangenen Abend. Rico hatte ihr Arme und Beine festgebunden. Die Augen standen offen, aber es schien sie Mühe zu kosten, sie auch offen zu halten.
    Ich stellte mich neben sie. »Sie wurden schwer verletzt«, sagte ich. »Wir haben Sie gerettet und operiert.«
    Sie öffnete den Mund. Ihr Atem ging rasselnd. »Sie sind also ein Samariter«, sagte sie stockend. »Das passt nicht dazu, dass ...«, sie stockte, »... dass Sie mich fesseln«, setzte sie neu an. Jedes Wort fiel ihr hörbar schwer. Ich musste mich über sie beugen, um die gehauchten Worte überhaupt zu verstehen.
    »Ich will Ihnen nichts tun, Yoshimi«, sagte ich.
    »Dann machen Sie ...« Die restlichen Worte gingen in ein gequältes Husten über. Der ganze Körper schüttelte sich, bis sie röchelnd die Luft einsaugte.
    Ich verstand auch so, was sie hatte sagen wollen. »Ich werde Sie nicht losbinden. Wir haben alle Spielchen hinter uns gelassen, vielleicht schon in der Bar, spätestens aber vor dem Supermarkt. Die Fronten sind geklärt. Ich will nur eins wissen: Wer hat Sie engagiert, um Perry Rhodan zu töten?«
    »Wasser«, bat sie.
    Weder Rico noch ich reagierten.
    »Mein Mund ... trocken.«
    »Yoshimi, hören Sie ...«
    »Nenn mich nicht so! Das ist lange vorbei.« Mit diesen Worten schloss sie die Augen und schlief ein. Ihre Atemzüge gingen langsam, aber tief.
    »Das war nicht sehr erfolgreich«, sagte ich frustriert.
    Sie wurde den ganzen Tag nicht wieder wach, aber ihr körperlicher Zustand blieb

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