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PR NEO 0037 – Die Stardust-Verschwörung

PR NEO 0037 – Die Stardust-Verschwörung

Titel: PR NEO 0037 – Die Stardust-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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stabil. Sie lag in einer Art tiefem Heilschlaf.
    Am nächsten Morgen hatte ich keine andere Wahl, als sie in Ricos Obhut zurückzulassen, während ich mich auf den Weg nach Nevada Fields machte – zu meiner Arbeitsstelle als Ingenieur der NASA. Ich hatte wenig Hoffnung, dort auf die Spuren des Saboteurs zu stoßen, aber man wusste nie. Je näher ich am Ort des Geschehens blieb, umso eher konnte ich etwas entdecken.
     
    Man kannte mich als Skörld Gonardson. An den Namen hatte ich mich rasch gewöhnt, wie ich mich in meinen diversen Wachphasen an hundert andere Tarnidentitäten gewöhnt hatte. Nur selten war ich in den zurückliegenden 10.000 Jahren unter dem Namen Atlan aufgetreten – und wenn, dann selbstverständlich nicht als Arkonide. Zumindest nicht im Normalfall. Spezielle Ausnahmen bestätigten die Regel, wenn es die Situation erfordert hatte, ausgewählten Personen gegenüber mit offenen Karten zu spielen.
    Dass diese ausgewählten Personen meist weiblicher Natur waren und in deinem Bett landeten, spricht für sich, lästerte der Gedankenbruder. Ich ignorierte seinen Spott.
    Wegen der oft wechselnden Tarnidentitäten genoss ich die Zeiten mit Rico, mochte er nun ein Roboter sein oder nicht. Nur bei ihm konnte ich dauerhaft derjenige sein, der ich tatsächlich war. Ausgerechnet bei einem künstlichen Wesen ...
    Ich schüttelte die düsteren Gedanken ab, als ich in die kleine Cafeteria ging, in der ich vor Dienstbeginn zu frühstücken pflegte – genau wie etliche meiner Kollegen in diesem letzten Rückzugsgebiet der NASA. Der steigende Meeresspiegel hatte die Behörde gezwungen, das Kennedy Space Center in Cape Canaveral zu schließen. Die Hurrikans des Jahres 2028 hatten das Johnson Space Center in Houston verwüstet. Nur dem unermüdlichen Einsatz von Flight Director Pounder war es zu verdanken, dass die NASA überhaupt über eine Basis verfügte, die sie auch als Startfeld nutzen konnte.
    Das änderte jedoch nichts daran, dass die Regierung das Budget der Weltraumbehörde immer weiter kürzte. Ohne Männer wie Pounder wäre der uralte Traum der Menschen von den Sternen längst erstickt. Und nun machte sich ein Saboteur aus mir bislang unbekannten Gründen daran, diesen Traum endgültig und radikal zum Verblassen zu bringen.
    Ich würde ihn aufstöbern. Ich musste es, wenn ich jemals wieder einen Arkoniden sehen wollte. Eine Wende stand dicht bevor, das spürte ich deutlich. Es musste etwas geschehen! Ich musste endlich eine Spur zu meinem unbekannten Gegner finden.
    An diesem Morgen war die Cafeteria leer bis auf Mandy, die gute Seele hinter der Theke. Sie war dafür bekannt, jeden Extrawunsch zu erfüllen, zumindest solange es um die angebotenen Nahrungsmittel und Getränke ging. Alles, was darüber hinausging, lehnte die Frau, die direkt einem Modelmagazin entsprungen zu sein schien, rigoros ab.
    »Mandy«, sagte ich in meinem freundlichsten Tonfall. Für all die Köstlichkeiten, die zum Verkauf angeboten wurden, hatte ich keinen Blick. »Wenn ich dich sehe, ist der Tag gleich viel ...«
    »Skörld Gonardson«, unterbrach sie mich. Ihr hellblondes Haar trug sie kunstvoll hochgesteckt. Offen getragen musste es mindestens bis zwischen die Schulterblätter reichen. Wer sie ansah, dem fielen sofort die markanten hochstehenden Wangenknochen und die rehbraunen Augen auf. »Du bist ein alter Charmeur. Als finnischer Hüne magst du ja gewohnt sein, dass dir die Frauen zufliegen, aber ...« Sie unterbrach sich und lachte. Es machte sie mindestens ebenso anziehend wie ihr Äußeres. »Oder bist du ein norwegischer Hüne?« Sie winkte ab. »Ich kenne mich da nicht aus, und weißt du was? Es ist mir völlig egal. Du siehst aus wie der Traum jeder Frau, aber die Sache hat einen Haken.«
    Ich beugte mich über einem Stapel Pfannkuchen unter einer Wärmelampe zu ihr. Von der Seite roch ein Kirschkuchen unglaublich köstlich. »Und der wäre?«, fragte ich.
    »Ich bin nicht jede Frau.« Sie zupfte sich die Schürze zurecht, in der sie besser aussah als so manche Frau im teuren Abendkleid.
    »Du weißt, dass ich erst seit ein paar Tagen hier bin«, sagte ich. »Und das heißt, dass ich noch lange nicht aufgebe.«
    »Zwecklos. Ich bin in festen Händen.«
    »Wer ist der Glückliche?«
    »Wer sagt dir, dass es ein Mann ist?«
    Ich schaute ihr in die Augen. »Erfahrung«, sagte ich mit unerschütterlichem Selbstbewusstsein.
    Sie lächelte, und zum ersten Mal kam es mir so vor, als wäre sie wirklich beeindruckt. »Du

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