PR NEO 0037 – Die Stardust-Verschwörung
ehemalige Zuflucht kümmern.«
Atlan sandte einen Funkbefehl, und eine Schleuse in der untersten Scheibe der Station öffnete sich.
Geschickt manövrierte der Arkonide das kleine Boot hindurch und landete in dem anschließenden Hangar. Roboter waren darin im Einsatz; wenn man Homer G. Adams Glauben schenkte, liefen überall in Terrania Orbital Umbauarbeiten.
Die beiden Männer stiegen aus und gingen quer durch den Hangar. Sie näherten sich einer Arbeitsmaschine, die ein Stück der Bodenplatte herausgetrennt hatte und in dem gähnenden Loch darunter etwas verschweißte. Kabel hingen aus dem Loch, die der Robot gleichzeitig mit einem Tentakelarm bearbeitete, der sinnverwirrend aus dem Rücken ragte.
Rhodan achtete nicht darauf, sondern steuerte zielsicher die Tür an, die aus dem Hangar führte. Er versuchte die Tür zu öffnen, doch sie blieb verschlossen. Die beiden Männer wechselten einen vielsagenden Blick. »Sehen Sie, Atlan – ich kann nichts Gutes daran finden. Die Positronik will uns nicht einlassen. Sie versperrt uns den Weg.«
»Sie hat uns bereits eingelassen, als sie die Schleuse öffnete«, widersprach der Arkonide.
Ehe er darauf etwas erwidern konnte, meldete sich die wohlmodulierte, künstliche Stimme der Bordpositronik. »Willkommen an Bord der Zuflucht. Ich erkenne Perry Rhodan und Atlan. Die Biosignale sind eindeutig, obwohl mich dein Auftauchen nach all der Zeit überrascht.«
»Korrekt erkannt«, sagte Rhodan knapp. »Nun gib die Tür frei.«
»Wir müssen zur Zentrale«, ergänzte der Arkonide mit kühler Stimme. »Hilfe ist nicht nötig, ich finde den Weg allein. Belästige uns nicht mit Fragen.« Er tippte auf das Sensorfeld, das die Tür öffnen sollte.
Nichts geschah.
»Ich kann euch nicht einlassen«, tönte die Stimme der Positronik durch den Hangar. »Es läuft ein Evakuierungsprozess, angeordnet von Administrator Homer G. Adams. Alles menschliche Personal hat die Station bereits verlassen. Bitte verlasst auch ihr Terrania Orbital auf dem schnellsten Weg.«
»Unsinn!«, widersprach Rhodan. »Du hast uns durch das Schott eingelassen, also gib uns den Weg frei. Der Evakuierungsbefehl gilt für uns nicht.«
»Ich kann euch nicht einlassen«, wiederholte die Positronik, als sei sie stumpfsinnig. Rhodan kam es so vor, als wisse die Computerstimme genau, was sie tat – und als wolle sie nicht gehorchen.
»Der Evakuierungsbefehl ist hiermit aufgehoben«, beharrte Atlan. »Ich habe Hochrangbefehlsgewalt in der Venus-Zuflucht, wie du sehr wohl weißt. Mir untersteht die gesamte Kolonie als Sohn des Imperators.«
»Der Imperator, von dem du sprichst, ist schon lange tot«, stellte die Positronik klar. Diesmal klang es säuselnd, fast beschwörerisch. »Es lebe der neue Imperator. Zehn Jahrtausende sind vergangen, seit ...«
»Lass uns ein. Sofort!« Atlan zog einen Thermostrahler. »Sonst werde ich mir gewaltsam Zutritt verschaffen.«
»Das wird nicht nötig sein«, betonte ihr unwesenhafter Gegner. »Die Waffe ändert die Situation nicht.«
»Hier ist mein persönlicher Identifikationskode, der mir die absolute Befehlsgewalt sichert.« Atlan da Gonozal nannte eine lange Abfolge von Zahlen und Buchstaben, die sich Rhodan nicht merken konnte – erstaunlich, dass der Arkonide sie noch nach zehn Jahrtausenden in diesem raschen Tempo herunterrasselte.
Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. »Selbstverständlich akzeptiere ich deinen Hochrangbefehl, Höchstedler«, sagte die Stimme der Positronik. Rhodan hatte mit weiteren Schwierigkeiten gerechnet, ließ sich aber gerne positiv überraschen. »Als Kommandant der Schutzflotte, und sei sie seit Ewigkeiten vergangen, stehst du noch über dem Gouverneur der ebenfalls untergegangenen Kolonie. Und damit natürlich über dem aktuellen Administrator der menschlichen Stadt Terrania.«
Nach dieser ausschweifenden Erklärung öffnete sich die Tür. Es zischte leise, als sie zur Seite fuhr.
»Aha«, meinte der Arkonide. »Mit einem Mal schlägt die Positronik ganz andere Töne an.« Er lächelte sichtlich zufrieden.
Rhodan wunderte sich über die Art, mit der Atlan diskutiert hatte, als gelte es, ein Gegenüber aus Fleisch und Blut zu überzeugen. Er merkte es sich – nicht umsonst hatte der unsterbliche Arkonide unendlich viel mehr Erfahrung im Umgang mit der Hochtechnologie seiner Zivilisation als er. Rhodan war bereit, von ihm zu lernen.
»Wir gehen zu einer Geheimzentrale«, erklärte Atlan. »Ich finde sie auch in diesem
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