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PR NEO 0037 – Die Stardust-Verschwörung

PR NEO 0037 – Die Stardust-Verschwörung

Titel: PR NEO 0037 – Die Stardust-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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umgebauten Stadium. Nur dank meiner Hochrangbefehle kann ich sie betreten und ihre Logbücher auslesen. Niemand sonst wäre dazu in der Lage. Früher hätten es noch Feltif de Khemrol, der als Tato Atlantis vorstand, und dessen Stellvertreter, Kosol ter Niidar, vermocht. Sie sind beide, wie die Positronik so treffend angemerkt hat, schon sehr lange tot.«
    »An den zweiten Namen erinnere ich mich«, sagte Rhodan. »Sie haben ihn als Baumeister Ihrer Kolonie und auch der Venus-Zuflucht bezeichnet.«
    »Exakt.« Atlan ging mit forschen Schritten voran, betrat mit großer Selbstverständlichkeit ein Laufband, das sofort anlief. Rhodan sprang ebenfalls auf, und es steigerte seine Geschwindigkeit selbsttätig, wohl weil Sensoren feststellten, dass sich sonst niemand mehr in der Nähe aufhielt.
    »Kosol war ein ebenso schlauer wie genialer Mann«, sagte Atlan. »Ich vermute, dass er hinter dem Umbaubefehl steckte. Zumindest hat er die Grundlagen dafür gelegt – heimlich, ohne dass jemand außer ihm davon erfahren hat. Ohne sein Wissen hätte es nicht geschehen können. Es sei denn ...« Er brach ab.
    »Es sei denn – was?«
    »Es ist möglicherweise nach seinem Tod passiert. Aber nein, das ist unmöglich. Es war niemand mehr in diesem Sonnensystem, der dazu in der Lage gewesen ist.«
    Rhodan nickte nachdenklich. »Konnten Sie diesem Kosol ter Niidar vertrauen damals?«
    »Er war ein pflichtbewusster Mann, für den zwei Dinge wichtig waren. Sein eigener Vorteil, aber auch der der Kolonie und ihrer Bewohner.« Atlan lachte.
    »Was haben Sie?«
    »Es gefiel Kosol nicht, als damals der Name Atlantis als Bezeichnung für die Kolonie gewählt wurde. Er behauptete, es wäre eine Verklärung meiner Position und würde nur meiner Eitelkeit entspringen. Tatsächlich hatte ich gar nichts damit zu tun. Der Name hat sich von allein durchgesetzt. Ich habe ihn nicht erfunden.«
    »Sie waren ein prominenter Mann und haben nicht zufällig den Abgrund der Zeiten überlebt«, meinte Rhodan. »Als Sohn des Imperators von Arkon.« Er hoffte, mehr darüber zu erfahren, doch Atlan schwieg dazu. Rhodan hakte nicht nach, doch er würde das Versprechen des Arkoniden nicht vergessen, später alles Notwendige zu berichten.
    Immer wieder kamen sie an Robotern vorbei, die mit Umbauten und Reparaturen beschäftigt waren. Keine der Maschinen nahm Notiz von ihnen, also störten sie sich nicht daran. Atlan führte sie zielsicher durch ein Labyrinth von Gängen und Korridoren.
    Über einen Antigravlift ging es etliche Dutzend Meter nach oben. Zweifellos verließen sie dabei die unterste Scheibe der Raumstation. Rhodan fühlte sich ein wenig mulmig, als er darüber nachdachte, wie weit ihr kleines Beiboot und damit ihre Fluchtmöglichkeit inzwischen entfernt lag. Aber er sagte sich, dass ihnen keine unmittelbare Gefahr drohte.
    Die Positronik hatte Atlans Hochrangbefehlsgewalt akzeptiert; sie würde ihn also nicht angreifen. Oder spielte sie ein falsches Spiel? Wiegte sie ihre Besucher nur in Sicherheit?
    Dieser Gedankengang warf ein Dutzend weiterer Fragen auf. War eine Positronik überhaupt zu einer solchen Intrige fähig? Konnte sie Menschen bewusst täuschen? Zweifellos war sie dazu in der Lage, wenn sie gezielt so programmiert worden war, aber das traf in diesem Fall nicht zu. Oder doch? Was hatte es mit dem Umbaubefehl auf sich? Wer steckte dahinter?
    Perry Rhodans Gedanken drehten sich im Kreis. Es half nichts; ohne weitere Informationen konnte er die Antworten nicht finden. Er rief sich selbst mühsam zur Ordnung, zwang sich, nicht länger nachzudenken. Schon bald wusste er hoffentlich mehr. Quasiphilosophische Gedankenspiele über das Wesen und die Möglichkeiten einer Positronik halfen ihm dabei nicht weiter.
    Sie verließen den Antigravschacht. Atlan orientierte sich nun, indem er auf den Bildschirm eines kleinen Ortergeräts schaute, das er aus einer Tasche seiner Kombination zog. Bislang hatte er darüber kein Wort verloren. Für ihn war es wahrscheinlich völlig normal, diverse Ausrüstungsgegenstände mit sich zu führen.
    Er deutete nach links. »Hier lang. Wir sind bald am Ziel.« Sie benutzten wieder Rollbänder, Rhodan hielt sich an seiner Seite.
    Sie erreichten die von Atlan erwähnte Notfallzentrale ohne weiteren Zwischenfall. Der Eingang war zunächst nicht zu entdecken; der Arkonide blieb an einer Stelle stehen, die sich in nichts von der Korridorwand rundum unterschied. Überall erstreckte sich schlichtes graues Metall, völlig

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