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PR NEO 0043 – Das Ende der Schläfer

PR NEO 0043 – Das Ende der Schläfer

Titel: PR NEO 0043 – Das Ende der Schläfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Huiskes
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»Essen Sie, ehe es kalt wird.«
    Deringhouse legte das Besteck zur Seite, ein klares Statement dafür, dass er sich nicht herumkommandieren lassen wollte, wie er fand. Ich esse, wann ich es will. Und ich sage, was ich denke. Und befehlen lasse ich mir schon gar nichts.
    Toreead sah ihn durchdringend an. Was wohl hinter seiner Stirn vorging? Spürte er, wie es in Deringhouse brodelte?
    Irgendwie fühlte der Major Sympathie für den Naat. Auf eine Weise, die keineswegs offensichtlich war, schienen sie einander zu ähneln. Eigentlich waren sie einander so fremd wie am ersten Tag. Es war ein Wunder, dass Rhodan es geschafft hatte, sich das Vertrauen der Naats zu erwerben, nach all dem, was bei ihrer ersten Begegnung geschehen war. Wie hatte er es zuwege gebracht, die Verständigung über Essen aufzubauen? Und warum gelang es ihm, Conrad Deringhouse, nicht?
    Wollte Toreead die Situation, in der er und Perry Rhodan einander besser kennengelernt hatten, nachstellen? Und war Deringhouse einfach zu begriffsstutzig, um die richtigen Signale zu setzen?
    Er seufzte und griff nach seinem Besteck.
    Aß.
    Schwieg.
    Ärgerte sich, dass es so wirken musste, als folge er einem Befehl.
    Der Naat sah ihm aufmerksam zu.
    »Sie haben recht«, sagte Deringhouse schließlich und schob den Teller zur Seite. »Man sollte Chopsuey nicht kalt essen.«
    Toreead brummte etwas Unverständliches, was aber durchaus nach Zustimmung klang.
    Danach schwiegen sie beide wieder.
    Worauf wartet er?, fragte sich Deringhouse.
    Worauf wartet er?, fragte sich Toreead. Sein Kommandantenpartner schien über bemerkenswert wenig Fingerspitzengefühl zu verfügen.
    Also schön … »Das Ziel unserer Mission …«, begann er.
    Deringhouse unterbrach ihn: »… genießt absolute Priorität, klar. Damit wir nie wieder so kalt erwischt werden wie von den Fantan, installieren wir ein Frühwarnsystem.«
    Er klang überzeugt von dem, was er sagte. Schade. Er dachte nicht weit und nicht tief genug, er war eben nur ein Mensch, der seine ersten Gehversuche machte.
    »Ihnen ist klar, dass diese Mission vor allem ein Test der Mannschaft ist?«
    Der Mensch legte den Kopf schief, eine Eigenart, die die meisten Lebewesen entwickelten, die auf einer vergleichbaren Kopf-Hals-Rumpf-Konstellation aufgebaut waren. Toreead fand diese Bewegung reichlich albern.
    Er wartete nicht auf eine Antwort; die Schande zu verneinen wollte er Deringhouse ersparen. »Selbstverständlich ist es vollkommen sinnlos, ein solches Frühwarnsystem zu installieren, egal, wie lückenlos es ist. Die Zeitspanne zwischen Meldung und Eintreffen der feindlichen Raumschiffe ist im besten Fall gering. Die Messungen der primitiven Strukturtaster reichen für keine detaillierte Feindanalyse oder als Grundlage für Strategiebesprechungen …«
    »Wenn wir den Radius zu stark ausweiten, vergrößert sich die Gefahr von Fehlalarmen«, wandte Deringhouse ein. Seine Stimme zitterte ein wenig. Ein Zeichen emotionaler Anspannung?
    »Das ist richtig«, pflichtete er dem Menschen bei. »Aber selbst falls dieses Frühwarnsystem rechtzeitig warnen könnte: Es wird keinerlei Einfluss haben. Eine Warnung ist nur dann sinnvoll, wenn man sich gegen eine Bedrohung wappnen kann. Und diese Option haben wir nicht, wenn das Große Imperium über uns kommt. Es kann alles, was wir aufzubieten vermögen, einfach so hinwegfegen, wenn es das ernsthaft wünscht.«
    »Das bestreite ich nicht. Sie übersehen aber einen wichtigen Punkt: Unsere Mission führt uns durch die nähere Umgebung des Solsystems, die in den Datenbanken Ihrer Schiffe so gut wie nicht erfasst ist, bestenfalls als Rohmessungen. Wir sammeln die notwendigen Informationen bei unserer Mission praktisch nebenbei. Und der vorgeschobene Missionsgrund wird uns zumindest nicht schaden. Die Sonden geben nur einen schwachen Hyperfunkimpuls ab, wenn sie eine Transition in 25 Lichtjahren anmessen, mehr nicht. Das bringt niemanden auf unsere Spur.«
    Toreead stand auf. »Ein gutes Argument, Kommandant. Ich gratuliere Ihnen zu Ihrer Scharfsicht. Wir sollten Gespräche wie dieses wiederholen, ich empfinde sie als bereichernd.« Er löschte das Schallisolierungsfeld. »Übernehmen Sie die nächste Schicht?«
    »Gemeinsam?«, bot der Mensch ihm an.
    »Einverstanden.«
    Es war ein Anfang. Immerhin.
    Aber würde Deringhouse es wirklich lernen?

4.
    Phylior: Paal'chck
     
    Ich lernte viel in der nächsten Zeit: Paal'chck erwies sich als findiger und guter Lehrer, und je mehr ich übte, umso

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