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PR NEO 0043 – Das Ende der Schläfer

PR NEO 0043 – Das Ende der Schläfer

Titel: PR NEO 0043 – Das Ende der Schläfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Huiskes
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Takte mit Lansky zu sprechen. Der Mann sah sich erkennbar in keinerlei militärische Disziplin eingebunden. Er würde ihm mit mehr oder minder sanftem Druck klarmachen müssen, dass man ihn zwar schätzte, aber eventuell am ehesten in einer Bodenstation auf der Erde als nachgeordneten Assistenten …
    »Und wir sehen zu, dass wir Abstand zu Arktur gewinnen!«, befahl er. »Kadett Lundqvist – zurück an den Rand des Systems!«
    Die blonde Frau nickte. Selbstsicher bediente sie die Instrumente und schickte die AL'EOLD auf Kurs.
    »Wenn ich die von Doktor Lansky gesammelten Daten richtig interpretiere«, sagte Toreead in diesem Moment so ruhig, als ob nichts gewesen wäre, »kann die Projektion nur aus dem Inneren des Systems stammen. Wir müssen also nach einer Sendestation suchen. Finden wir keine, müssen wir uns mit den bisher ausgeschlossenen Varianten befassen.«
    Der Naat hatte recht. Wenn Lansky gedacht hatte, er könne den Riesen in Verlegenheit bringen, sah er sich getäuscht. Wie konnte er auch annehmen, ein erfahrener Raumfahrer wäre zu tumb, um die Ortungsdaten richtig zu lesen, und zu einfältig, um daraus stichhaltige Schlüsse zu ziehen?
    »Was für Varianten?«, fragte Lansky. »Dass es sich um ein Tier handelt, das ganz und gar immateriell ist, sodass Sie nicht einmal darauf schießen könnten?«
    Toreead würdigte ihn keiner Antwort.
    Deringhouse trat zu dem Wissenschaftler und legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Wer sagt Ihnen eigentlich, dass wir es mit einem Tier zu tun haben und dass einem militärisch geschulten Raumfahrer nichts anderes einfällt, als zu schießen?«
    Doktor Lansky wollte auffahren, das spürte Deringhouse am Muskelspiel unter seinen Fingern. Dann aber schien er zu merken, welches Bild er von sich vermittelte, und sank in sich zusammen.
    »Verzeihen Sie«, murmelte er. »Ich schätze, ich muss mich erst an diese ganze Raumfahrerei und unsere Nachbarn im All gewöhnen. Sie werden das nicht verstehen, aber … haben Sie denn keine Angst vor dem Unbekannten hier draußen? Dass es uns einfach so verschlingen wird?«
    Deringhouse schluckte. Der Mann, der so aggressiv auf ihn gewirkt hatte, offenbarte ihnen gerade eine verletzliche Stelle. Wie sollte er reagieren?
    Zu seiner Überraschung war es Toreead, der antwortete. »Die Furcht muss unser Begleiter sein, denn sie schärft unsere Sinne. Und seien Sie gewiss – auch das Bekannte kann uns verschlingen, wenn wir uns nicht vorsehen. Des Unbekannten bedarf es dazu nicht.«
    Überrascht sah Deringhouse, wie sich die Mundwinkel des Wissenschaftlers nach oben bogen. War es denn zu fassen? Der Mann lächelte!
     
    Die AL'EOLD driftete mit mäßiger Fahrt durch das System, während ihre Ortung alles gab, um dem Geheimnis der Sonnenschlange auf den Grund zu gehen.
    Braves Schiff, dachte Toreead. Die AL'EOLD gehörte zu den modernsten Einheiten des Großen Imperiums. Sie würden etwas finden.
    Aber zunächst fanden sie nichts.
    Als sie eigentlich schon nicht mehr damit rechneten, meldete sich Doktor Lansky. »Da ist etwas. Aber es ist schwach und sehr dünn.«
    »Werden Sie genauer!«, befahl Deringhouse ungeduldig. »Was meinen Sie mit dünn? Und was ist dieses Etwas?«
    Die blassen, dicken Lippen des Wissenschaftlers bebten. Er schüttelte sich, schob die Brille auf die Stirn und wischte sich über die Augen. »Es ist ein eng fokussiertes Signal, extrem energieschwach, unterlichtschnell.«
    »Und das bedeutet?«
    Toreead antwortete an Lanskys statt, ehe sich der Mensch in eine Diskussion verwickeln ließ, die nichts brachte. »Es bedeutet, dass es wahrscheinlich nichts mit dieser Sonnenschlange zu tun hat. Es ist eher eine Art Funkspruch, habe ich recht?«
    Lansky starrte ihn einen Moment sprachlos an, dann nickte er.
    Toreead rief die Daten auf und schickte sie gleichzeitig an Deringhouse, damit dieser sich selbst ein Bild machen konnte.
    Tatsächlich. »Es ist ein Funkspruch, aber er ist so energieschwach, dass er dieses System niemals verlassen wird.«
    Toreead war geneigt, diesen Fund zu ignorieren. Eine Technologie, die nur zu einem unterlichtschnellen Funkspruch imstande war, würde die AL'EOLD weder bemerken, noch wäre sie es wert, ihre Mission zu unterbrechen.
    »Wir suchen nach der Quelle dieses Funkspruchs«, schlug Deringhouse vor.
    »Das entspricht nicht unserer Mission! Denken Sie an den Asteroidenschwarm bei Lalande 21185!«
    »Unsere Mission ist, die Erde zu sichern! Wir müssen nachsehen!«, widersprach Deringhouse

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