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PR NEO 0043 – Das Ende der Schläfer

PR NEO 0043 – Das Ende der Schläfer

Titel: PR NEO 0043 – Das Ende der Schläfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Huiskes
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tun, was er verlangt.
    Wie furchtbar?
    Ianis schwieg.
    Sag es mir! Ich muss es wissen!, forderte ich.
    Also schön: Wenn wir das Große Projekt umsetzen, werden wir alle sterben. Jeder Einzelne. Die Santor werden aufhören zu existieren.
    Ich war geschockt. Das … konnte nicht sein. Es gab keinen Grund dafür.
    Doch. Es konnte sein, und es gab einen Grund. Ich durfte mich nicht vor der Wirklichkeit verschließen. Pranav Ketar war imstande, Leben zu opfern. Er würde es bedenkenlos tun, wenn es seinen Absichten diente.
    Und dass er nicht die leiseste Absicht verspürte, die Erben der Riofe Rohn freizulassen. Denn genau das würde er tun müssen, nachdem die Allianz uns nun schon – wie lange? – an ihre Raumschiffe gefesselt hatte?
    Nun?, drängte Ianis.
    Was können wir schon ausrichten? Die Goldenen sind allmächtig.
    Er klappte den Blütenkelch weit auseinander und bog seinen Körper zu mir. Genau darin irrst du. Sie sind nicht allmächtig – mächtig aber sehr wohl. Doch auch wir verfügen über Macht. Wir müssen sie nur geschickt einsetzen …

13.
    Arktur I: Die Höhle
     
    Deringhouse blieb stehen und lauschte. Von draußen wehte kein Laut herein. Waren der Naat und er der Aufmerksamkeit dieser Santorähnlichen und ihrer Schergen entgangen?
    Toreeads Aufmerksamkeit galt vor allem dem weiteren Verlauf des Gangs. Er schien nicht sehr lang zu sein. Wände und Decke bestanden vorwiegend aus Wurzeln unterschiedlichster Art, Farbe und Dicke.
    Nachdem die ungleichen Gefährten sicher waren, dass ihnen an diesem Ort keine Gefahr drohte, gingen sie in schweigendem Einvernehmen weiter, die Strahler schussbereit in der Hand. Die Anzugscheinwerfer verwandelten den Weg in ein Gewirr zuckender Schatten, aber die Einbildungskraft war ihr größter Feind.
    Nichts geschah. Deringhouse fühlte sich tatsächlich in Sicherheit.
    Der Gang weitete sich nach wenigen Metern zu einer Höhle, die kaum zwanzig Meter durchmessen mochte. In den Wänden steckten leuchtende Kristalle, die knapp vier Meter hohe Decke wurde von einem dicken Wurzelgeflecht gebildet, genau wie im Gang. Es gab keine weiteren Ausgänge.
    In der Mitte der Höhle erwartete sie ein plastikverkleideter Würfel ohne erkennbare Bedienelemente, der etwa einen Meter breit, tief und hoch war. Zahlreiche dicke Kabel führten von der Basis des Würfels in die Erde und an die Wände. Auf dem Würfel befand sich ein weiterer, deutlich kleinerer Kubus mit einer Lautsprechermembran, holografischem Interface und einigen unterschiedlich eingefärbten, extrem altertümlich wirkenden mechanischen Bedienelementen. Alles schien für Menschenhände gemacht.
    Aber von wem? , fragte sich Deringhouse.
     
    Was immer dieser Würfel sein mochte, mit Arkonidentechnologie hatte er nicht das Geringste zu tun. Jedenfalls mit keiner, mit der Toreead jemals zu tun gehabt hätte. Aber sollten sie nicht auf etwas Arkonidisches stoßen, wo doch der Funkspruch so eindeutig in arkonidischer Sprache abgefasst war? Gab es hier irgendwelche Schiffbrüchigen, die dieses Stück fremder Technologie gefunden hatten und nun nutzten?
    »Wir haben es gefunden«, murmelte Deringhouse. »Aber wieso erinnert mich das alles dennoch an eine Sackgasse? Hier ist nichts. Nichts außer diesem … Funkgerät.«
    Toreead sah sich ratlos um. Er hatte erwartet, große Zusammenhänge zu entschlüsseln, vielleicht Hinweise auf andere Kulturen oder auf eine arkonidische Seitenlinie zu finden. Aber alles, was sie gefunden hatten, waren ein Funkgerät und ein Kubus, der seine Funktion wohl frühestens verraten würde, wenn sie die Verschalung lösten. Da sie aber nicht wussten, welche Funktion die Leitungen und Kabel hatten, die von dem Kubus ausgingen, war es wohl besser, nichts zu überstürzen.
    »Jedenfalls haben wir hier die Sendestation des Funkspruchs vor uns«, behauptete er, um ihrer Expedition wenigstens eine kleine Legitimation zu geben. Was hatten sie erwartet? Jemanden, der ihnen alle Lösungen auf dem Silbertablett servierte? So etwas geschah praktisch nie. »Mal sehen, was geschieht, wenn ich den Sender desaktiviere.«
    »Gute Idee. Vielleicht locken wir die Urheber all dieser Dinge hervor.« Deringhouse trat neben ihn. »Oder wir versuchen, unsere Anzugsysteme mit diesem Gerät zu koppeln und einen Notruf an die AL'EOLD zu senden. Nach der Vernichtung der SPERANZA machen sie sich bestimmt Sorgen um uns.«
    Der schmächtige Mensch hatte recht, aber irgendwie spürte Toreead, dass es nicht so einfach sein

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