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PR NEO 0043 – Das Ende der Schläfer

PR NEO 0043 – Das Ende der Schläfer

Titel: PR NEO 0043 – Das Ende der Schläfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Huiskes
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Gedacht als Übungswaffe vor Erringen der Nakata-Würde, war jedes Nakatakora in den Schmieden Naats geschaffen worden. Sein eigenes hatte er von Novaal überreicht bekommen, kurz bevor er sein Kommando antrat, und er hatte sich geschworen, es nie ohne Not aus der Hand zu geben.
    Die naatische Schmiedekunst war unerreicht, was Klingenwaffen anging. Er hatte in seiner kurzen Zeit auf der Erde einige als besonders hochwertig angesehene Nahkampfwaffen in Augenschein genommen. Damaszenerstahl und Katanas kamen der Schärfe einer Naatklinge nahe, aber waren ihr immer noch unterlegen. Naatwaffen waren beinahe so scharf, als schnitte man mit einer nur ein Molekül dicken Klinge, wurden selten stumpf und brachen nicht. Eine Wurzel, und mochte sie noch so widerstandsfähig sein und voll im Saft stehen, konnte dem nichts entgegensetzen.
    Während neben ihm Deringhouse mit dem Thermostrahler die Blauwurzelnester verdampfte, machte er sich daran, Cyra Abina von den Wurzeln zu befreien. Zuallererst schnitt er jene blauen Wurzeln ab, die ihren Körper durchbohrt und durchwuchert hatten. Wenn er zuerst die anderen, dickeren Wurzeln an den Extremitäten durchtrennte, musste er fürchten, dass die Frau nicht mehr gehalten wurde und durch den unweigerlichen Sturz schwere Verletzungen davontrüge.
    Er hoffte, dass ihn seine Einschätzung nicht trog, dass die blauen Wurzeln die Frau nicht unbedingt töten sollten, sondern sie mit Nährstoffen versorgten, vielleicht auch mit Drogen, die ihr die Schmerzen nahmen oder sie gefügig hielten.
    Dennoch musste es schnell gehen.
    Er war noch lange kein Experte mit dem Nakatakora, aber er wusste, was und wie er es zu tun hatte. Dabei beobachtete er die Reaktionen der Frau. Jedes Mal, wenn er eine Blauwurzel kappte, verzerrte sich ihr Gesicht schmerzerfüllt. Aber sie beschwerte sich nicht, sondern nickte ihm aufmunternd zu. »Weiter!«
    Als die letzte Blauwurzel gekappt war, sackte ihr Körper durch, und er sah, wie sich die Wurzelfesseln tief in Arme und Beine schnitten.
    »Schnell …«, flüsterte die Goldene.
    Es krochen bereits weitere blaue Wurzeln heran, als ließe eine unbekannte Macht das Wachstum im Zeitraffer erfolgen.
    Vier rasche Hiebe mit dem Nakatakora – und die Frau stürzte zu Boden. Im gleichen Augenblick schien die Decke zu erstarren. Nichts regte sich mehr dort.
    Es krachte, als Cyra Abina auf dem Boden aufkam, als bräche ein Knochen, aber sie klagte nicht, schrie nicht. Sie stand einfach auf, obwohl der linke Arm in unnatürlichem Winkel leblos an ihr herunterhing, sich des Schmerzes und ihrer Nacktheit nicht bewusst oder nicht achtend.
    »Danke.« Sie sah sich um. »Es war gewiss nicht leicht, sich Pranav Ketar zu widersetzen. Ihr seid Rebellen wie ich. Ich werde euch das nicht vergessen, wenn ihr in meinen Diensten agiert.«
    Deringhouse richtete den Thermostrahler, dessen Spuren an der Decke sich bereits wieder auflösten, als neues Wurzelwerk herankroch, wie beiläufig auf sie. »Ich glaube, da liegt ein Missverständnis vor. Wir kennen keinen Pranav Ketar, und wir haben auch nicht vor, in deine Dienste zu treten.«
    Sie ignorierte den Thermostrahler. »Ihr werdet mich in ehrerbietiger Weise anreden, habt ihr verstanden? Und ihr kennt Pranav Ketar nicht? Zu welcher Spezies gehört ihr? Wie kamt ihr auf diese Welt?«
    Deringhouse deutete auf Toreead. »Mein Begleiter ist ein Naat, und ich gehöre zur Gattung Mensch.« Er nickte knapp, aber ohne sie aus den Augen zu lassen oder den Thermostrahler zu senken.
    »Menschs und Naaten … diese Begriffe habe ich nie zuvor gehört. Aus welcher Galaxis stammt ihr?«
    »Das geht Sie nichts an«, sagte Deringhouse rasch. Er wechselte die Anredeform; sein Gefühl riet ihm, nicht zu vertrauensselig zu sein. »Wir haben hier in eigenen Geschäften zu tun.«
    Sie betrachtete ihn forschend. »Ihr seht nicht wie Schmuggler aus, eher wie Söldner. Was kosten eure Dienste?«
    »Wir sind nicht käuflich«, lehnte Toreead finster ab.
    »Was haben Sie getan, um in diese Lage zu kommen?«, fragte Deringhouse. »Eine Antwort wäre das Mindeste, was wir verdient haben.«
    Ihr Gesicht verdüsterte sich. »Das sind nicht eure Angelegenheiten. Ich werde nun zu den Kaschlanen hochsteigen und eines ihrer Raumschiffe requirieren. Ketar muss sie sehr stark unter Druck gesetzt haben, dass nicht sie selbst es waren, die mich befreiten.«
    Sie drehte sich zum Eingang um, langsam und mit Bewegungen, die von Schmerz kündeten.
    Deringhouse vertrat ihr den

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