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PR NEO 0043 – Das Ende der Schläfer

PR NEO 0043 – Das Ende der Schläfer

Titel: PR NEO 0043 – Das Ende der Schläfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Huiskes
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Feind kennt nicht die Großen Kosmischen Mächte, er unterschätzt die Freiheitsliebe der Zivilisationen unserer Sterneninsel, und er hat nie begriffen, dass wir nicht einfach nur um unserer selbst willen kämpfen. Und wir stellen uns der gigantischen Aufgabe, die uns aufgebürdet wurde. Ich verspreche euch, dass die Goldenen nicht zurückweichen, so wenig wie alle anderen treuen Völker der Allianz.«
    Alle Santor, mich eingeschlossen, hatten ihre Köpfe nun in Richtung des Wohltäters gedreht. Wir spürten die Pollen, die auf uns herabrieselten, und ich versuchte zu erspüren, ob auch den Pollen der Nugrani irgendeine Funktion innewohnte, die sich von den Pollen der anderen unterschied. Tatsächlich spürte ich, wie sich tief in mir die Wut auf den Feind regte, die absolute Entschlossenheit, ihn nicht siegen zu lassen. Obwohl wir doch längst gesiegt hatten … Das dachte ich jedenfalls bis zu diesem Zeitpunkt. Mit aller Kraft, die ich aufbieten konnte, wehrte ich mich gegen diese dunklen Emotionen, die ich bisher nicht gekannt hatte und die wohl auf unser Erbe zurückzuführen sind.
    Ja, Pranav Ketar hatte recht: Wir waren die Allianz, und wir dienten ihr, weil es zutiefst moralisch richtig war.
    »Ich weiß so gut wie jeder von euch, dass nur die Allianz eine grundlegende Rettung der Galaxis herbeizuführen vermag, egal, wie stark der Feind ist. Und ich weiß, dass der Feind so lange nicht endgültig niedergerungen sein wird, solange er Mahnmale kontrolliert. Daher erinnere ich euch daran, dass wir noch immer alle in schrecklicher Gefahr schweben. Wir müssen schnell und gründlich handeln, ehe es zu spät ist.« Pranav Ketar machte eine Pause. Sein Blick glitt langsam über uns, und ich hatte das Gefühl, er durchleuchte jeden Einzelnen bis in sein tiefstes Inneres.
    Nein, dachte ich. Ich werde meine Meinung selbst bilden, ich werde mich nicht dem Diktat deiner Rede beugen, Wohltäter. Die Wahrheit spricht für sich selbst, sie braucht keinen Mittler. Und sie braucht keinen Zwang.
    Ich war mir beinahe sicher, dass die überwältigende Resonanz der anderen Santor genau darauf zurückzuführen war: Zwang. Die Pollen der Schwarzen wirkten stark.
    Aber die Wahrheit hatte so etwas doch gar nicht nötig! Mich durchfuhr ein erschreckender Gedanke: Hielt der Wohltäter die Wahrheit nicht für mächtig genug? Oder hatte er Angst, unser berechtigtes Interesse heimzukehren würde uns davon abhalten, die Allianz zu unterstützen?
    Nein!, sendete ich entschlossen und zwang meine Mitsantor in diese telepathische Sendung hinein. Nein! Wir werden nicht dulden, dass der Feind siegt! Wir sind bereit, unseren Anteil zu leisten!
    Pranav Ketar lächelte, und er sprach weiter: »Ich danke euch. Ich habe heute euch, die unermüdlichen Erneuerer, eingeladen, weil ihr euer Werk so lange in völliger Stille verrichtetet und dafür nie den Dank erfuhrt, der einer solchen Arbeit eigentlich gebührt. Und ich höre, dass dieses Ansehen, das euch gebührt, keineswegs überzogen ist. Ich danke euch – die gesamte Allianz dankt euch.«
    Das war nun eine unerwartete Wendung! Der Wohltäter hatte uns nicht nur nicht vergessen, hatte uns nie vergessen, aber nun erhob er uns vor allen anderen. Vielleicht war es falsch gewesen, ihn um die Möglichkeit der Heimreise zu bitten. Aber Pranav Ketar gönnte uns keine Pause, um über seine Worte nachzudenken.
    »Aber wir müssen auch allen anderen danken – allen Kriegern, Ärzten, Wissenschaftlern, Lehrern, Künstlern und Konstrukteuren, jedem nach seiner Art. Ohne euch alle wäre die Allianz nichts, und der Feind siegte unangefochten über die Galaxis.
    Ihr alle seid die Allianz. Daher stellt euch bitte selbst folgende Fragen: Seid ihr entschlossen, unseren Idealen für die Zukunft der Galaxis zu folgen, bis der Feind endgültig besiegt ist? Steht ihr nach wie vor treu zu den Idealen der Allianz und seid bereit, alle notwendigen Mittel einzusetzen, selbst gegen jene, die aus unserer Mitte heraus Verrat üben, indem sie Verzeihen und Frieden mit dem Feind predigen, der dies als Zeichen dafür werten wird, die Allianz habe das Vertrauen in sich selbst verloren? Seid ihr bereit, eure ganze Kraft einzusetzen und das Herz des Feindes mit einem tödlichen Schlag auszuschalten?«
    »Ja!«, kam es zuerst zögernd von den Chi'quan. Unsichtbare Lautsprecherfelder übertrugen weitere Stimmen. »Ja.« – »Ja.« – »Ja.« Auch wir Santor stimmten zu, so viele und so stark, dass es sich wie eine mentale Woge

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