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PR NEO 0047 – Die Genesis-Krise

PR NEO 0047 – Die Genesis-Krise

Titel: PR NEO 0047 – Die Genesis-Krise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Mutanten auf Terra.
    Wann immer Sicherheitsfragen anstanden, wandte man sich an ihn: an den Exgeheimdienstmann mit den umfassenden Erfahrungen. Den Profi, wenn es darum ging, hinter die politischen Kulissen zu schauen. Mercant hatte seine Finger überall, und das gefiel ihm durchaus. Nur wollte er nicht über die Frage nachdenken, ob er alldem tatsächlich gewachsen war, weil er nicht mehr der Jüngste ...
    Er schloss die Augen und versuchte seine Gedanken zur Ruhe zu zwingen. Er hatte genug Übung darin, fast ein ganzes Leben lang. Aber lohnte es sich überhaupt noch, liegen zu bleiben?
    »Uhrzeit«, sagte er. An der Decke leuchtete eine kleine digitale Projektion auf.
    3.21 Uhr.
    So ein Elend. Er hatte gehofft, es wäre bald Morgen. Das nächtliche Wachliegen wurde immer schlimmer, von Tag zu Tag. So kannte er sich gar nicht. Zu seinen aktiven Geheimdienstzeiten hatte er sofort und überall schlafen können, vor allem wegen seines ausgeprägten Instinktes, beim ersten Anzeichen einer Gefahr übergangslos aufzuwachen und sofort voll da zu sein. Ohne diese Fähigkeit hätte es im Lauf seines Lebens mindestens ein Dutzend Gelegenheiten gegeben zu sterben.
    Vielleicht fehlt mir ein gewisser Nervenkitzel, dachte er. Möglicherweise kam er deshalb nicht zur Ruhe. Seine Arbeit in Terrania als Koordinator für Sicherheit der Terranischen Union glich kaum noch seinem früheren Alltag, als er noch aktiv vor Ort Einsätze durchge...
    Er stockte. War da nicht ein Geräusch? Ein Klacken, leise und kaum hörbar!
    Im Stardust Tower wurde es nie still; Roboter- und Menschenmassen blieben nun einmal nicht absolut lautlos, auch nicht durch dicke und schallisolierte Wände.
    Aber das eben war in seiner Wohnung gewesen. Allan D. Mercant witterte die Gefahr geradezu. Zufrieden kam er zum Ergebnis, dass seine Instinkte nach wie vor funktionierten und nicht verblasst waren.
    Er schwang die Beine ohne jedes Geräusch aus dem Bett. Kein Gedanke mehr an die quälenden Kopfschmerzen. Er fühlte sich gut.
    Ein Einbrecher war nichts, was er nicht schon erlebt hätte ... früher. Einmal war es ein dreiköpfiges Killerkommando gewesen, in einem Hotelzimmer in Südamerika, darunter die Frau, von der er damals glaubte, dass sie ihn liebte. Eine unschöne Geschichte und für das Zimmer im Nachhinein alles andere als pflegeleicht. Mercant war durch das Fenster verschwunden und hatte sich aus gutem Grund in diesem Hotel, dieser Stadt, diesem ganzen Land nie mehr blicken lassen.
    Ruhig erhob er sich. Die Reflexe übernahmen die Herrschaft, als er die Schublade des Nachttischchens öffnete, das Buch zur Seite schob – »Die Libelle«, einer seiner liebsten Klassiker – und die Waffe in die Hand nahm: einen Colt 2.0, nicht minder ein Klassiker. Mercant schwor darauf: leicht und präzise in der Handhabung. Allerdings gefiel ihm die Vorstellung nicht, dass er den Colt mitten in Terrania brauchen sollte, der Stadt, die für die Zukunft und den Frieden stand.
    Mercant schlich zur Tür des Schlafraums. Die Helligkeit der digitalen Uhrzeitprojektion tauchte den ganzen Raum in mattes grünliches Licht. Der wuchtige Schrank neben dem Fenster, an dessen Seiten sich ein Frauenhaarfarn über ein Gitter rankte, sah aus wie die Silhouette eines Riesen. Mercants nackte Füße machten auf dem langflorigen Teppich keinerlei Geräusch.
    Die Tür zum Wohnbereich war geschlossen. Sie zu öffnen wäre zu auffällig.
    Also lauschte er.
    Völlig klar: Jemand hielt sich in der Wohnung auf. Und dieser Eindringling kam näher, war nicht ganz so leise, wie er wohl glaubte. Offenbar kein Vollprofi. Aber wie war ihm dann der Einbruch gelungen?
    Wo in aller Welt war die Security, wenn man sie brauchte? Unten am Stardust Tower standen ständig Leute, die dafür sorgen sollten, dass niemand reinkam, der dort nichts zu suchen hatte. Ob sich der Besucher irgendeiner Alien-Technologie bediente? Es fiel Allan leicht, sich vorzustellen, dass es da so einiges gab, was er sich eben nicht vorstellen konnte ...
    Er ging zur Seite und entfernte sich möglichst weit von der Tür. Er hatte oft genug in Filmen gesehen, es zweimal auch selbst erlebt, wie ein Enterkommando eine Tür sprengte. Er stellte sich dicht an die Wand, vor das Bild, das sein Elternhaus in Oregon zeigte; eine sentimentale Anwandlung, dass er es beim Einzug in den Stardust Tower hervorgekramt hatte.
    Langsam hob er den Colt, zielte. Er zitterte nicht das kleinste bisschen, blieb ruhig.
    Komm nur.
    Und der Eindringling

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