Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR NEO 0048 – Der Glanz des Imperiums

PR NEO 0048 – Der Glanz des Imperiums

Titel: PR NEO 0048 – Der Glanz des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
Vom Netzwerk:
in einem Konvoi durch die Straßenschluchten einer Stadt bewegte.
    Er hat seit der Machtübernahme keine Rede mehr gehalten. Seitdem Thantur-Lok nicht verlassen. Da Teffrons Unruhe wuchs. Was war geschehen? Welche Absichten verfolgte der Herrscher, und warum ließ er ihn nach wie vor im Ungewissen? Als Hand des Regenten hätte es ihm zugestanden, informiert zu werden. Wenn der Regent ein solches Geheimnis aus dem aktuellen Problem machte und alle anderen Ärgernisse der letzten Zeit als Nichtigkeiten bezeichnete, musste es bitterernst sein.
    Oder gehörte auch das lediglich zur Propaganda? Arbeitete der Regent mit subtilen Mitteln, um die Spannung und die mögliche Gefahr zu überhöhen? Zuzutrauen war es ihm. Ebenso wie da Teffron dem Regenten zutraute, dass der rote Fleck in seinem Arbeitsraum kein Blut, sondern lediglich ein weiteres verunsicherndes optisches Element gewesen war, mit dem er da Teffrons Psyche untersucht hatte.
    »Wunderbar«, sagte Milah da Jheban. »Sie sehen großartig aus, Regent.« Die Inszenieurin war eine traumhaft schöne Arkonidin, die selbst da Teffron gefiel, obwohl er sich wenig aus dem anderen Geschlecht machte. Unter ihrem rasierten Stoppelhaar lag ein ausdrucksvolles Gesicht mit hohen Wangenknochen und fingerlangen weißen Wimpern. Da Jhebans Hals war ungewöhnlich lang, was drei goldene Reifen betonten.
    Der Regent schenkte ihr ein Lächeln, das die Inszenieurin unwillkürlich erwiderte. Im Antlitz dieses Mannes lagen so viel echte Freude und Zuversicht, dass nur da Teffron wusste, wie gleichgültig dem Regenten da Jheban tatsächlich war. Der Herrscher hätte sie jederzeit geopfert, wenn es für das Wohl Arkons nötig gewesen wäre.
    »Wir können gleich starten«, sagte der Regent.
    Der Regent stieg eine kurze Leiter hinauf, die zu einer mit Glassit überspannten Kuppel führte. Haltefelder sorgten dafür, dass er weder schwanken noch stürzen konnte. Der Herrscher würde den Flug über gut sichtbar für die Bevölkerung an der Spitze des Zuges verbringen. Das Schutzfeld, das ihn in der Öffentlichkeit gewöhnlich umgab, hatte er auf dem engen Raum desaktiviert. Dafür spannte sich eines über die Kuppel.
    Stiqs Bahroff hielt den Kopf gesenkt. Der Adjutant hatte kein Wort gesprochen, seitdem sie der Regent in Empfang genommen hatte. Manchmal vergaß da Teffron, dass Bahroff überhaupt anwesend war.
    Langsam setzte sich der Gleiter in Bewegung. Er schwebte auf die Höhe der Besucher, sodass der Regent in der aufgesetzten Kuppel die Menge überragte. Für da Teffron brachen zwei quälend lange Tontas an.
    Neben ihm rief da Jheban ein Holo auf. Mit offensichtlicher Bewunderung betrachtete sie den aufrecht stehenden Regenten, der beide Arme zum Gruß gehoben hatte und anfeuernde Bewegungen in Richtung der Menge machte. Die Trassen entlang der Straßen waren mit Zuschauern überladen.
    Die Fahrt verlief ohne Zwischenfälle. Sie erreichten den Platz der siegreichen Weite, der entgegen seinem hochtrabenden Namen so grau war wie der Rest der Insel. Doch der Glanz kam dennoch zusammen mit dem Regenten.
    Auf ein Zeichen der Inszenieurin strahlten breite Lichtfinger im Ehrenzug auf, bunte Funken regneten von den Häuserdächern und stiegen aus den Begleitfahrzeugen. Die Menge jubelte den Lichtern zu.
    Die Flugpanzer hielten hinter der Absperrung in einer vorab perfekt eingeübten Formation. Der Gleiter landete und rollte in ihre Mitte. Unter lauten Rufen öffnete sich das Glassitdach. Da Teffron beobachtete es über die Holodarstellung Milah da Jhebans. Der Regent stand wie ein Felsen unter der energetischen Schutzkuppel. Er winkte. Langsam löste sich die Plattform, auf der er stand, vom Fahrzeug. Sie schwebte in die Höhe, hielt ein gutes Stück über dem Gleiter, hin zu der Absperrung.
    Stiqs Bahroff drückte sich schwerfällig aus dem Pneumositz. Als er sich vorbeugte, beulte sich das Hemd über der geschlossenen, leicht vorstehenden Uniformjacke aus. Die verräterische Stelle lag ganz oben am Hals. Sie zeigte die Umrisse eines eiförmigen Gegenstands.
    Da Teffron öffnete die Lippen einen Spaltbreit. Er sah zu Bahroff auf. »Das ist doch nicht ... Hast du etwa ...« Er sammelte sich und presste die Zähne aufeinander. »Warum hast du dich nicht an meinen Befehl gehalten?«
    Der Zellaktivator. Der Gegenstand unter dem Hemd musste das Artefakt sein, das Bahroff hatte ablegen sollen.
    Bahroff sah schlecht aus. Er sackte unter da Teffrons Blick in sich zusammen und brachte keinen Ton

Weitere Kostenlose Bücher