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PR NEO 0048 – Der Glanz des Imperiums

PR NEO 0048 – Der Glanz des Imperiums

Titel: PR NEO 0048 – Der Glanz des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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tatsächlich beeindruckend. Granatrot, mandelförmig und von besonderer Intensität. Sie weckten eine schmerzhafte Erinnerung in mir. »Es sind Ihre Augen. So müssen die Augen Prinzessin Crysalgiras ausgesehen haben.«
    »Wissen Sie überhaupt, wer ich bin?«
    »Was glauben Sie, warum ich mich vor Ihnen versteckt habe?« Wieder eine Gegenfrage. Wer wenig Wissen zu bieten hatte, musste ausweichen. Mir kam der menschliche Spruch in den Sinn, Blut und Wasser zu schwitzen. Wenn die hübsche Dame nicht bald anbiss und meinem viel gepriesenen männlichen Charme erlag, war ich verloren. Zwar hatte ich sie in gewisser Weise an der Angel, weil sie überhaupt mit mir redete, aber noch durfte ich nicht hoffen, ungestraft zu entkommen.
    Na, komm schon. Was bei Lisa del Giocondo funktioniert hat, darf auch bei dir Wirkung zeigen.
    »Und was gedachten Sie zu tun, wenn Sie mich denn gesehen hätten?« Sie blieb misstrauisch, war nicht überzeugt von meiner Lüge. Dennoch spürte ich, dass ich ihr geschmeichelt hatte. Vermutlich war es das erste Mal, dass sie es mit einem vermeintlichen Verehrer zu tun bekam. Sie sah mich auf eine Weise an, die mich hoffen ließ. Offensichtlich fand sie mich trotz des exzentrischen Modegeschmacks Crysalgiras attraktiv.
    »Gar nichts. Ich wollte Sie nur betrachten. Aus der Nähe. Bevor ich abfliegen muss. Ich habe durch Zufall erfahren, wohin Sie gehen. Na ja. Oder besser durch gezielte Nachfrage.« Es gelang mir, den verlegenen Jüngling zu spielen. Eigentlich eine Rolle, für die ich zu alt war, aber meine zur Schau gestellte Unbedarftheit schien die Soldatin zu entwaffnen. Ihre Gesichtsmuskeln lockerten sich, sodass sie es tatsächlich schaffte, leicht zu schmunzeln.
    Im hinteren Teil des Gangs glitt eine Tür auf. Eine zierliche Arkonidin in Uniform kam auf uns zu.
    Nicht noch mehr Soldaten. Warum musste ich derart vom Pech verfolgt werden?
    Die zweite Arkonidin trug die weißen Haare kurz geschnitten. Über ihrem Arm lag eine weiß glänzende Galauniform, wie sie nur Mitglieder der Armee mit höchsten militärischen Rängen zu tragen pflegten. Auf dem gut sichtbaren Schulterstück der prachtvollen Jacke reihte sich Rangstreifen an Rangstreifen. Ich verbot mir jede Reaktion und spielte weiter den ertappten Verehrer.
    »Generalin da Kirtek, Ihre Uniform.« Die kurzhaarige Soldatin sah erstaunt auf mich. »Wer ist das?«
    Generalin da Kirtek behielt mich im Auge. »Ein Verrückter. Vergessen Sie ihn! Haben Sie Meldung zu machen?«
    »Ja. Inszenieurin da Jheban hat Ihre Position während der Rede geändert.«
    »Tatsächlich? Wer steht auf meinem Platz?«
    »Die Hand des Regenten. Sergh da Teffron.«
    »Dagegen werde ich wohl kaum Einspruch erheben können.«
    Die Kurzhaarige wollte etwas erwidern, doch da Kirtek hob die Hand. »Einen Moment.« Sie sah mich an. »Verschwinden Sie, Soldat! Wenn Sie das Gebäude umgehend verlassen, werde ich von weiteren Schritten absehen. Und halten Sie sich in Zukunft von mir fern.«
    »Verstanden. Danke, Generalin!« Ich verneigte mich tief und entfernte mich rückwärts. Nicht nur weil es höflicher war und die übertriebene Etikette meine Geschichte bestärkte, sondern auch um die beiden Militärs nicht unnötig auf den Tornister auf meinem Rücken aufmerksam zu machen.
    Im Antigravlift wiederholte ich das Experiment mit der Spinnenseide. Ich stieg aus, knäulte den Streifen zusammen und eilte zum Ausgang. Als Generalin da Kirtek mit der Soldatin heraustrat, war ich bereits mehrere Meter entfernt, unter den sichtgeschützten Dächern Ghewanals, und tauchte in das dichte Gedränge der Passanten ein.

11.
    Die Bedrohung
    Sergh da Teffron
     
    Der imperiale Panzergleiter war ein besonderes Modell von ungewöhnlich schmaler Form. Er strahlte in hellem Gold und lenkte allein damit die Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich. Der Gleiter bot Platz für sechs Personen. Außer dem Regenten, da Teffron und Stiqs Bahroff hielten sich zwei Leibwächter und die Oberste Inszenieurin Milah da Jheban an Bord auf.
    Während da Jheban das Gesicht des Regenten ein letztes Mal mit einem Auffrischungsstrahler bestrich, um die Makellosigkeit der Haut durch einen matten Glanz zu verstärken, saß der Regent still und aufmerksam, als nähme er seine Begleiter nicht wahr.
    Über zwanzig viersitzige Gleiter standen bereit, um dem Gefährt des Regenten als Ehrengarde zu folgen. Weitere Bodenfahrzeuge und Jäger blieben abrufbereit. Es war das erste Mal seit Jahren, dass sich der Regent

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