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PR NEO 0048 – Der Glanz des Imperiums

PR NEO 0048 – Der Glanz des Imperiums

Titel: PR NEO 0048 – Der Glanz des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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zurück?«
    Bahroff schnappte hörbar nach Luft. Der Regent ging weiter geradeaus, ohne sich nach da Teffron umzudrehen. »Sie zweifeln an meinen Worten?«
    »Nein, natürlich nicht.«
    »Gut.« Der Regent erreichte eine Gleittür, öffnete sie per Sensorberührung und trat in einen schlicht eingerichteten Raum. Die Soldaten und da Kirtek blieben hinter ihnen zurück.
    Da Teffron drehte sich zögernd nach den sechs bewaffneten Männern und Frauen um. Blieben gerade die letzten Zeugen hinter ihnen zurück, die Bahroff und ihn vor dem Zorn des Regenten schützen konnten?
    Unsinn. Da Teffron zwang sich, ruhiger zu atmen. Der Regent erschoss niemanden einfach so, selbst dann nicht, wenn er von dem Aktivator wusste. Er spielte mit dem Ruf der Unberechenbarkeit, mit einer Aura aus Angst, die andere um ihn aufbauten.
    »Wollen Sie da vorne etwa Säule spielen? Kommen Sie schon. Wir sind sicher.« Der Regent trat in die Mitte des nahezu leeren Zimmers.
    Es gab lediglich zwei virtuelle Konsolen links und rechts an den geschwungenen Wänden. Vielleicht hatten sich einst Wartungsmaschinen für die Orbitalkabinen in diesem Abschnitt befunden, Generatoren oder eine Kontrollstation. Was auch immer es gewesen war, es hatte seine Schuldigkeit getan. Die Konsolen flackerten unregelmäßig. Benutzen würde sie niemand mehr.
    Warum hatte der Herrscher ausgerechnet diesen Ort gewählt, anstatt sich nach oben in die Sicherheitszone zurückzuziehen?
    Eine zweite Tür glitt zur Seite. Sie lag der ersten symmetrisch gegenüber wie ein exaktes Spiegelbild. Als sie offen stand, glaubte da Teffron zu halluzinieren. Er trat einen Schritt vor und starrte auf den Mann, der dort gleich einer Wahnvorstellung aufragte. Auch er war ein exaktes Spiegelbild. Der Effekt war verstörend. »Unmöglich.«
    Der Regent trat neben ihn. »Aber nein, da Teffron. Durchaus nicht. Darf ich vorstellen: Zelir da Girren, mein Doppelgänger.«
    Der Herrscher ging der Erscheinung entgegen. »Schön, dass Sie da sind, da Girren. Wir haben eine zweite Straßenfahrt angekündigt, also wird es auch eine geben. Niemand soll dem Großen Imperium einen Wortbruch nachsagen.«
    Der Regent lächelte gewinnend und nahm den Doppelgänger zur Seite. Mit leiser Stimme gab er da Girren Instruktionen.
    »Er sieht aus wie der Regent«, flüsterte Bahroff. »Genau wie er.«
    Da Teffron fielen gleich mehrere beleidigende Zurechtweisungen für diese Offensichtlichkeit ein, aber er hielt sich zurück. Er war erschüttert, ebenso wie Bahroff, und verstand, was sein Adjutant meinte.
    Der Doppelgänger sah nicht nur aus wie der Regent. Es ging nicht um jedes winzige Detail, das dem des Herrschers glich – ob es nun die schwarzen Haarsträhnen im Weiß waren oder die Kerbe am Nasenansatz. Es war die Ausstrahlung, die da Teffron ebenso wie Bahroff durcheinanderbrachte.
    Wenn man ihn gefragt hätte, ob es möglich sei, den Regenten gegen ein Double zu ersetzen, hätte da Teffron ganz klar »Nein« gesagt. Weil er nie geglaubt hätte, dass irgendjemand es fertigbringen würde, diese ruhige, überlegene Aura von Macht und Bestimmtheit wie einen unsichtbaren und doch psychisch wahrzunehmenden Schutzschirm um sich zu tragen. Da Girren gelang es. Bis auf ein rosafarbenes Halstuch und einen Desintegratorstrahler in seiner Hand existierte kein Unterschied zwischen den beiden Männern.
    Der Doppelgänger übergab die Waffe dem Regenten. Danach griff da Girren an seinen Hals und löste das schrille Tuch. In einer formvollendeten Bewegung hielt er es dem Regenten hin. Der nahm es und band es sich um.
    Was wollte der Regent mit diesem Tuch? Es passte nicht zu ihm, biss sich gnadenlos mit der einfachen Uniform. Der Regent übermittelte seinem Double noch einige letzte Anweisungen, wie es sich auf der Fahrt zu verhalten hatte.
    Nachdem der Herrscher mit der Instruktion geendet hatte, wandte er sich an da Teffron. »Kommen Sie! Wir haben etwas zu erledigen.« Zielstrebig ging der Regent in die Richtung des Raumzugangs, durch den sie eingetreten waren.
    Zu erledigen? Was bedeutete das? Während da Teffron ihm mit steifen Kniegelenken folgte, blieb Bahroff wie angewurzelt an Ort und Stelle stehen. Auch Bahroff hatte die Übergabe des Strahlers aufmerksam beobachtet. Sicher hatte er dieselben Befürchtungen wie da Teffron. Wenn der Herrscher vom Aktivator wusste, waren sie in tödlicher Gefahr.
    Hoffte das feige Stück etwa zurückzubleiben, um sich der Situation entziehen zu können? Vielleicht sogar, um mit

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