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PR NEO 0048 – Der Glanz des Imperiums

PR NEO 0048 – Der Glanz des Imperiums

Titel: PR NEO 0048 – Der Glanz des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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gesehen hatte. Darin lag ein Garten, schön wie das Paradies, durchströmt von türkisblauen Bächen. Matsu öffnete die Lippen und presste sie wieder zusammen. Wie konnte das sein? Sie waren auf einem Fluss gewesen, tief unter der Erde, und nun das.
    Ein Wunder, dachte sie. Ihr Blick fiel auf ein architektonisches Gebilde ganz in ihrer Nähe.
    Es war der prachtvollste und zugleich traurigste Bau, den sie je gesehen hatte. Auf eine merkwürdig perfekte Art unvollendet.
    Obwohl das braun und silbern schimmernde Material aufgrund seines matten Schimmers künstlich sein musste, zeigte es Verfall wie irdische Steine. Gelbgrüne Flechten rankten sich in einem Schachbrettmuster um einen der beiden Türme. Verworrene Symbole, geformt aus gleichfarbigen Blättern, verliehen dem Gebäude eine geheimnisvolle Ausstrahlung.
    Ganz offensichtlich handelte es sich um eine Ruine, doch um eine, die bereits als solche konzipiert gewesen war und deren Pflanzenbewuchs irgendjemand streng kontrollierte.
    Matsu kannte romantische Gärten, die sich reiche Damen in vorhergehenden Jahrhunderten hatten anlegen lassen. Der Name Arkadia fiel ihr ein. Wo war das gleich gewesen? In Polen?
    Dort lag ein riesiger, wunderschöner Garten wie ein begehbares Gemälde. Gleichzeitig kam er nicht im Entferntesten an den Liebreiz und die Exotik dieses Gartens heran. Neben Bäumen in voller Blüte waren es vor allem die Moose und farbigen Flechten, die sich wie abstrakte Kunstwerke an den Wänden und an frei stehenden Statuen rankten. Ihre Bewegungen wurden von den Pfaden und Wasserläufen aufgenommen, die durch Wiesen und Wälder mäanderten.
    »Wo bin ich?«
    Ein zweites Gesicht schob sich neben das von Rhodan. Es gehörte zu einem weißhaarigen Arkoniden und kam Matsu vage bekannt vor.
    Der Mann trug eine Uniform. Ein Strahlengewehr hing an einem breiten Kunststoffband auf seinem Rücken und ragte über der Schulter auf. »Sie sind im Garten Crysalgiras. Mein Name ist Chergost. Ich habe Sie gemeinsam mit Rhodan und Atlan gerettet.« Seine Stimme war tief und wohlklingend. Dennoch hatte sie etwas sehr Bestimmendes an sich, was Matsu missfiel. Dieser Mann schien es gewohnt zu sein, zu befehlen.
    Matsu setzte sich auf. Die Erinnerung kam schlagartig zurück. »Gerettet? Sie meinen, nachdem Sie das Boot zum Kentern gebracht haben?«
    Es gab vieles, vor dem Matsu sich fürchtete oder das sie mit Vorsicht anging. Uniformen und ein strenger Ton gehörten nicht dazu. Sie weckten im Gegenteil einen nahezu reflexartigen Widerstand in ihr.
    »Da wusste ich noch nicht, dass Atlan da Gonozal an Bord ist.«
    Iwan kam besorgt zu ihr und kniete sich neben sie. Wie bei Rhodan und Atlan triefte seine Kleidung. Wasser lief von seinen Haaren in feinen Bächen über Stirn und Wangen. »Geht es wieder?«
    »Ja.« Matsu erkannte Belinkhar und Chabalh, die ein Stück entfernt an einer kunstvollen Anordnung verwitterter, mit Moos besprenkelter Steine saßen und sich mit Decken abtrockneten.
    Ganz in ihrer Nähe mümmelte ein weißes, kaninchenartiges Tier mit rundem Kopf und flauschigen Tellerohren. Chabalh betrachtete es durchaus interessiert mit dem Blick eines satten Jägers. Belinkhar ignorierte es. Sie lehnte den Oberkörper vor und stützte sich ab.
    Matsu wrang ihre Haare aus und begann, sich mit der Decke abzureiben. Noch saß die Kälte in jedem Knochen. Erst allmählich begriff sie die Bedeutung von dem, was Chergost gesagt hatte. Irritiert hielt sie in der Bewegung inne.
    »Sie ... Sie kennen Atlan? Aber ... wie soll das möglich sein? Atlan lebt seit ... seit ...« Sie verstummte mit einer hilflosen Geste. So genau wusste sie es gar nicht, aber in Terrania kursierten Gerüchte.
    Chergost lächelte. »Seit einer Ewigkeit? Nun, das tue ich auch. Atlan und ich sind vor über zehntausend Jahren die erbittertsten Rivalen um die Gunst von Prinzessin Crysalgira gewesen. Atlan hat gewonnen.« In der Stimme Chergosts schwang Bitterkeit mit, aber auch Respekt.
    »Ich weiß, dass ich Sie bereits gesehen habe ...«
    Matsu betrachtete das Gesicht des Arkoniden genauer. Er hatte eine lange gerade Nase, aristokratische Züge und ein wenig zu breite Augenbrauen. Eine entschlossene Linie um seinen Mund wies auf Tatkraft und Disziplin hin, das Kinn auf Entschlossenheit, wenn nicht sogar Trotz. Außerdem trug er diese Uniform, die Matsu kannte. Wenn auch nicht in exakt dieser Ausführung. Aber die beiden Sonnen auf den Schulterstücken waren ihr vertraut.
    »Oben«, sagte Matsu, als es

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