PR NEO 0048 – Der Glanz des Imperiums
Aufenthalts?«
»Den Regenten, der den Thron an sich gerissen hat, in unsere Gewalt zu bringen. Wissen Sie, wo er sich befindet?«
Chergost zögerte. »Es sind drei Männer angekommen. Leider kann ich sie nicht aufhalten.«
Matsu sah, wie Atlan und Rhodan einen Blick tauschten. »Können Sie uns sagen, wo sie sind?«
»Ich vermute, ich weiß, wohin sie gehen.«
»Wohin?«, fragte Matsu. Sie rieb sich die Arme. Langsam wurde ihr wärmer.
Der Roboter bot ihr die Hand. Er tat es so formvollendet wie ein Mensch. »Kommen Sie, ich zeige es Ihnen. Oder brauchen Sie noch Ruhe?«
»Nein.« Matsu griff nach Chergosts Fingern und stand auf. Sie belastete prüfend ihr Bein und fühlte erleichtert, dass es kaum schmerzte. »Bewegung wird mir guttun.«
Iwan half ihr beim Gehen. Obwohl sie Hilfe eigentlich nicht brauchte, nahm Matsu sie dankend an. Allein Iwan so nah bei sich zu spüren brachte sie auf Trab.
Atlan sah auf Chergosts Leibesmitte. »Ein schicker Gürtel.«
Chergost verzog das Gesicht. »Er ist noch für den einen oder anderen dramatischen Auftritt gut, aber viel Flugleistung bietet er nicht mehr.«
»Ich verstehe.« Atlan winkte Chabalh und Belinkhar herbei. »Deshalb haben Sie zuerst versucht, uns vom Felsen aus zu retten?«
»Ja. Was ich an Technik zur Verfügung habe, ist begrenzt.« Chergost ging mit raschen Schritten voran, auf einem Weg, der durch ein Blütenmeer führte.
Matsu fiel absichtlich ein wenig zurück. Atlan, Rhodan und Chergost vertieften sich in ein Gespräch.
»Es tut mir leid, was ich gesagt habe«, sagte Matsu zu Iwan. »Ich hätte deine Entscheidung respektieren sollen.«
»Schon okay. Deinetwegen habe ich es geschafft, aus der Strömung rauszukommen. Als du dann untergegangen bist ...« Er verstummte und setzte neu an: »Ich bin so froh, Ishy.«
Sie blieben stehen und drückten einander. Matsu atmete tief den Geruch seiner Haut ein.
Es war, als würde eine Last von ihr genommen. Vielleicht war das die Chance, auf die sie so lange gewartet hatte: ein Neuanfang ohne Gewalt. Viele ihrer Überzeugungen stammten aus einer anderen Zeit.
Wenn wir es schaffen, den Regenten tatsächlich zu entführen und heil aus dieser Sache herauszukommen, dann kann der Menschheit alles gelingen. Sie stellte sich eine Erde vor, die mithilfe arkonidischer Technologie in ein Paradies verwandelt worden war. Die Heimat der Menschheit, von der aus sie ins All aufbrach. Ein All, das von Leben wimmelte. Und wie die Menschen Freunde fanden zwischen den Sternen.
»Woran denkst du?«, fragte Iwan.
»An die Zukunft. Ich glaube langsam, Rhodan ist eine Art Virus. Ich merke erste Anzeichen einer Infektion.«
Iwan lächelte. »Es gibt schlimmere Krankheiten.«
»Ja.« Matsu fühlte sich wie befreit, beinahe euphorisch. Sie war Teil dieser Gruppe, gehörte voll und ganz dazu und agierte im Einvernehmen mit den anderen. Sie konnten es schaffen. Zusammen. Aber wenn sie scheiterten, was dann? Sie wollte sich nicht in Phantastereien verlieren, auch wenn sie sich noch so gut anfühlten.
»Was tust du, wenn es nicht gelingt? Wenn der Regent uns zu entkommen droht?« Ihre Möglichkeiten blieben beschränkt, das wussten sie beide. Matsu war unsicher, wie viele Versuche sie noch durchhalten konnte. Irgendwann würde ihr Kreislauf versagen. Vielleicht schon bei der nächsten Anwendung.
Iwan drückte ihre Hand. »Dann kommt, was auch immer dann kommt. Ich werde keinen Mord begehen. Ich habe mich lang genug als Werkzeug benutzen lassen. Diese Zeiten sind vorbei.«
20.
Zum Heiligtum
Perry Rhodan
Chergost führte sie durch den Garten. Vögel saßen in den Wiesen. Ihr weites Federkleid umfächerte sie wie die Pfauen ihre Räder und bildete bunte Farbtupfen im grünen Gras.
»Fliegen sie denn nicht fort?«, fragte Belinkhar. »Sie könnten durch einen Schacht nach oben geraten.«
»Sie können nicht fliegen«, sagte Chergost. »Das sind Rik'ter, eine Laufvogelart. Sie sind in zahlreichen Varianten vertreten. Sehen Sie das Grubennest dort hinten?«
Rhodan drehte den Kopf und entdeckte das korbähnliche Gebilde aus gelben Flechten, das sich harmonisch ins Gras schmiegte.
»Der Garten ist eine Arche für die Flora und Fauna des Planeten«, sagte Chergost. »Teilweise haben die Arten an diesem Ort Zuflucht gefunden, teilweise haben wir Proben eingelagert. Es hat Crysalgira geschmerzt, was aus Artekh 17 geworden ist. Der Garten ist der Versuch, zu retten und zu erhalten.«
»Und Sie sind sein Wächter?«, fragte
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