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PR NEO 0048 – Der Glanz des Imperiums

PR NEO 0048 – Der Glanz des Imperiums

Titel: PR NEO 0048 – Der Glanz des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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ihr einfiel. »Es gibt ... es gab eine Statue von Ihnen und Prinzessin Crysalgira auf dem Platz des Glanzes.«
    »Tatsächlich?« Chergost klang geschmeichelt. »Ich habe die Oberfläche lange nicht gesehen.«
    »Wie lange sind Sie schon im Untergrund Ghewanals?«, fragte Rhodan. »Und wie konnten Sie die Zeit überdauern?«
    Matsu hörte das echte Interesse Rhodans. Auch in ihr brannte Neugierde, obwohl sie sich noch immer entkräftet fühlte. Wenn das, was Chergost sagte, der Wahrheit entsprach, war er unsterblich wie Atlan. Und hatte nicht auch Rhodan die Unsterblichkeit angeboten bekommen und diese abgelehnt, um sie Crest zu schenken? Matsu glaubte nicht, dass sie das fertiggebracht hätte. Es war die selbstloseste Tat, die ihr je im Leben begegnet war.
    Plötzlich fühlte sich Matsu schäbig. Ihr wurde bewusst, dass es Rhodan gewesen sein musste, der sie aus dem Wasser gezogen hatte. Kurz bevor sie das Bewusstsein verloren hatte, hatte sie die graublauen Augen über dem aus dem Mund ragenden Schlauch gesehen. Rhodan hatte sie gerettet. Und sie hatte nichts Besseres im Sinn gehabt, als ihn zu hintergehen und Iwan hinter seinem Rücken auf den Regenten anzusetzen.
    Matsu wandte den Blick von Rhodan ab. Sie war froh, dass Chergost antwortete und niemand auf sie achtete.
    »Mein Körper ist tot. Aber mein Bewusstsein ist es nicht. So arkonidisch Ihnen meine Haut und mein Körper erscheinen mögen – ich bin ein Roboter. Zumindest physisch.« Er tippte sich an den Kopf. »Aber was mein Empfinden und meine Erinnerungen betrifft, bin ich intakt. Ich habe mich unsterblich gemacht, um meine Aufgabe erfüllen zu können.«
    Einige Sekunden herrschte Schweigen.
    Matsu versuchte sich vorzustellen, was es bedeutete, den eigenen Körper aufzugeben und in einer Art Software weiterzuleben. Sie scheiterte. Obwohl sie Raumschiffe und fremde Planeten gesehen hatte, blieb Chergosts Schicksal ihr unbegreiflich und fremd. Gleichzeitig faszinierte es sie. Chergost hatte den Tod selbst besiegt.
    »Ihre Aufgabe?«, fragte Rhodan.
    Chergost antwortete nicht. »Und Sie?«, fragte er Atlan stattdessen. »Wie konnten Sie die Jahrtausende überstehen?«
    »Im Kälteschlaf«, sagte Atlan so prompt und überzeugend, dass Matsu einen Moment brauchte, sich bewusst zu werden, dass Atlan einen Teil der Wahrheit verschwieg. Offensichtlich wollte Atlan das Wissen um den Zellaktivator für sich behalten. »Ich bin auf eine barbarische Außenwelt geraten und konnte nicht nach Arkon zurückkehren. Deshalb habe ich mich auf dem Planeten eingerichtet. Meine Begleiter sind Menschen, die von dieser Welt stammen. Bis auf Belinkhar und Chabalh, wie Ihnen sicher bewusst ist.«
    Chergost lächelte. Er wirkte ganz und gar lebendig. »Natürlich. Darf ich fragen, was Sie nach so langer Zeit der Abwesenheit unter Ghewanal tun? Damals konnten Sie es kaum erwarten wegzukommen.«
    Iwan setzte sich neben Matsu und nahm sie in den Arm. Matsu spürte erst, dass sie zitterte, als er sie an sich zog. Obwohl es warm war, fror sie erbärmlich. Vielleicht sollte sie wirklich einmal ausprobieren, ob der Einsatz ihrer Fähigkeiten half.
    Atlan sah Chergost eindringlich an. »Möchten Sie etwa behaupten, dass Ihnen mein Abtritt ungelegen kam?«
    Die Spannung, die sich zwischen den beiden Männern aufbaute, ließ Matsu aufhorchen und rückte das Kälteempfinden in den Hintergrund.
    »Ich bin geblieben«, sagte Chergost. »Crysalgira hat mich gebraucht.«
    Atlan presste die Lippen aufeinander. »Sie haben meine Nachfolge angetreten, nehme ich an?«
    »So ist es. Crysalgira hat lange um Sie getrauert, Atlan, aber was haben Sie sich gedacht? Zehntausend Jahre wartet niemand.«
    Atlan rang sich ein dünnes Lächeln ab. Er lockerte seine Haltung. »Das ist lange her. Bleiben wir in der Gegenwart.«
    Matsu fragte sich, ob es für Atlan tatsächlich solange her war oder ob er wie im Fall des Zellaktivators ein weiteres Mal log, um sich zu schützen.
    Zeit hatte verrückte Aspekte. Manche Dinge in ihrem Leben lagen erst Monate zurück und kamen Matsu vor wie aus der Steinzeit. Doch der Geist auf der Insel Hashima stand wie der Tisch mit dem versteinerten Essen so lebendig vor ihren Augen, als wäre sie erst gestern mit ihren Eltern auf der Insel gewesen. Ging es Atlan ähnlich? Schleuderte der Anblick Chergosts Atlan quer durch die Zeit zurück, hin zu Crysalgira, als wären erst wenige Tage vergangen?
    »Gern.« Chergost sah Atlan unverwandt an. »Was also ist der Grund Ihres

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