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PR NEO 0051 – Lotsen der Sterne

PR NEO 0051 – Lotsen der Sterne

Titel: PR NEO 0051 – Lotsen der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry Haynaly
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nicht, ich weiß nicht.« Zerfts Rüssel pendelte aufgeregt hin und her. »Die Sache wächst uns langsam über den Kopf.«
    »Du siehst zu schwarz«, sagte Golath. »Wir behalten das Gerät!«
    »Die Positronik kann ja die Impulse aufzeichnen. Vielleicht ergibt sich ein Muster.«
    »Ja, veranlasse das!« Golath war erleichtert, dass Liszog sich auf seine Seite geschlagen hatte.
    Zerft rollte den Rüssel ein. »Sagt hinterher aber nicht, ich hätte euch nicht gewarnt.«

10.
     
    Sofort war Crest hellwach. »Ist da jemand?«, flüsterte er, und als niemand antwortete, etwas lauter: »Ja? Wer ist da?«
    »Tes... Ra...«, kam die Antwort.
    »Wie bitte? Ich verstehe Sie nicht.« Er kniete sich auf den Boden und hielt ein Ohr gegen die Wand seiner Kabine, um besser hören zu können.
    »Tesma Rayare.« Diesmal war die Stimme klar zu verstehen. Eine weibliche, dem Namen nach eine Kolonialarkonidin.
    »Mein Name ist Lefkin da Findur.«
    »Sind ...«, fuhr die zögerliche Stimme auf der anderen Seite der Wand fort, »... sind Sie auch Gefangener dieser rohen Unither?«
    Crest nickte reflexartig, ehe er daran dachte, dass die Frau auf der anderen Seite der Wand ihn nicht sehen konnte. »Ja«, sagte er deshalb laut.
    »Dann haben wir etwas gemeinsam«, sagte sie. »Die drei halten mich seit zwei Monaten gefangen.«
    »Oh!«, rief Crest erstaunt. »So lange?«
    »Ja«, kam die Antwort, gefolgt von einem tiefen Seufzer. »Sie haben mich ... Aber ich will Sie nicht mit meiner Geschichte langweilen.«
    »Nein, nein«, beeilte sich Crest zu sagen. »Golath und seine Kumpane haben mich entführt, weil sie mir meine Schätze abnehmen wollten.«
    »Was Sie nicht sagen! Sie haben mich ebenfalls entführt, weil sie sich von mir viel Geld versprechen.«
    Irgendetwas in ihrer Stimme erinnerte ihn an Thora, obwohl er nicht sagen konnte, was es war – ihr Timbre, ihre Wortwahl? Egal was es war, er hatte eine Leidensgenossin gefunden, die ein ähnliches Schicksal wie er erlitten hatte. Crest fasste neuen Mut. Er war nicht mehr allein. »Erzählen Sie mir mehr!«
    »Wenn ... wenn es Sie wirklich nicht langweilt: Ich bin Vertreterin für Positronikbaugruppen. Meinem Vater gehört das Unternehmen, deshalb glaubten die Unither wohl, mit mir einen guten Fang gemacht zu haben.«
    »Und ... stimmt das nicht?«, fragte Crest.
    »Mein lieber Lefkin – ich darf Sie doch so nennen? Meinem Vater mag zwar die Firma gehören, aber reich ist meine Familie deshalb nicht.«
    »Die Unither verlangten Lösegeld für Sie?«, fragte er. Langsam taten ihm die Knie von der ungewohnten Haltung weh. Er stand kurz auf, streckte die müden Glieder und setzte sich auf den Boden. Aus der anderen Kabine hörte er ein leises Wimmern.
    »Habe ich etwas Falsches gesagt?«, fragte Crest erschüttert. »Ich meine ... ich wollte ...«
    »Schon gut«, antwortete Tesma. »Sie können nichts dafür, aber ich ... ich ...« Ihre Stimme erstarb in einem lauten Schluchzen. Es dauerte eine Weile, bis die Frau sich beruhigt hatte.
    »Es tut mir leid«, sagte Crest, als ihr Weinen leiser wurde.
    »Mir auch. Mein Vater hat das Lösegeld nicht zusammenbekommen, deshalb haben die Unither mich in ihrer Räuberhöhle eingesperrt.« Crest malte sich eine echte Höhle aus, tief im Berg, mit Schatztruhen, gefüllt mit Gold und Edelsteinen, aber Tesma unterbrach seine träumerischen Gedanken: »Dieser verlassene Planet mit der einsamen Siedlung am See ... Immer wieder sind die Unither mit ihrem Raumschiff auf Beutezug gegangen und haben mich allein in der Siedlung zurückgelassen.«
    »Das ...«, begann Crest.
    Ein Gong unterbrach ihn. »Transition in dreißig Sekunden«, sagte die wohlmodulierte Stimme der Bordpositronik.
    Crest eilte zum Bett und zurrte die Sicherheitsgurte fest. Er hoffte, dass Tesma in der Nachbarkabine dasselbe tat.
    »Wir reden nach der Transition weiter!«, rief er in der Hoffnung, dass die Arkonidin ihn trotz der Entfernung noch hören würde. Die Unither waren ihm in diesem Moment völlig egal.
    »... zwei ... eins ... Transition.«
    Der Entzerrungsschmerz raubte ihm die Sinne. Beim vorletzten Sprung durch den Hyperraum hatten die Kräfte des Zellaktivators die Folgen abgemildert. Nun lag das Leben verlängernde Gerät irgendwo in der Zentrale und konnte ihm nicht helfen. Seine Eingeweide fühlten sich an, als hätte sie jemand nach außen gezerrt. Quer durch sein Hirn stachen tausend glühende Nadeln, und die Finger prickelten vor Kälte.
    Mühsam schlug er die Augen

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