Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR NEO 0051 – Lotsen der Sterne

PR NEO 0051 – Lotsen der Sterne

Titel: PR NEO 0051 – Lotsen der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry Haynaly
Vom Netzwerk:
glaubst du wohl auch an intelligente Wasserbewohner, die die überlichtschnelle Raumfahrt selbst entwickelt haben. Nein, Golath, du irrst, und zwar gewaltig! Wenn ich nicht den Croupier – sagen wir mal – überredet hätte, dir die richtigen Karten auszuteilen, hättest du sogar den Schwingquarz innerhalb von zehn Minuten verzockt.«
    »Das ist nicht wahr! Wie hätte ein hirnloser Zuchtstier wie du so etwas anstellen sollen? Du hast ja nicht einmal in der Brunft die Spielregeln beachtet.«
    Zerfts Pupillen verengten sich. Er ließ Golaths Rüssel los und stieß ihn von sich. »Das wird dir noch leidtun!«, zischte er, drehte sich um und verließ die Zentrale.
    Hinter ihm schloss sich das Schott.
    »Was schaust du so?«, fragte Golath, als er Liszogs Blick bemerkte.
    »Ich habe mir das Gerede der beiden Gefangenen angehört.«
    »Und?«
    »Nichts, was wir nicht schon wüssten. Der Arkonide erzählt ihr die haargleiche Story wie uns.«
    »Gut, dann landen wir jetzt auf Ufgar.« Golath massierte seinen schmerzenden Rüssel. »Ich weiß auch schon, wo.«

12.
     
    Noch stand die ANETIS'KHOR in einem Hangar von Tinios, dem Asteroiden, den En'Imh seine Heimat nannte. Noch nie in seinem Leben hatte er ihn verlassen. Wozu auch? Bisher hatte sich nie die Notwendigkeit ergeben. Seine Tätigkeiten als Unterunterlotse hatten immer in einem der Kontrolltürme stattgefunden – und er war stolz darauf.
    Ohne das von Leuten wie Che'Den belächelte »Bodenpersonal« würde rund um Hela Ariela nichts mehr gehen und schon gar nicht fliegen. Dazu war der Raumschiffsverkehr rund um das Leuchtfeuer in den letzten Jahrhunderten viel zu dicht geworden. Inzwischen konnte man die Schiffsbewegungen durchaus mit dem Kerngebiet von Thantur-Lok vergleichen. In jeder Millitonta sprangen Dutzende Schiffe durch den Hyperraum, und das war En'Imhs zweites Problem.
    Sein erstes Problem stand auf zig Teilbereichen der Holos vor ihm: die Sprung-Datenbank der arkonidischen Flotte. Er seufzte.
    Che'Den, der vor der Konsole des Kommandanten saß, blickte von der Darstellung des Raumsektors Hela Ariela auf. »Was ist los?«, fragte er.
    En'Imh deutete auf die unzähligen Holos. »Das wird nicht einfach werden.«
    »Aber du wirst dein Bestes geben, Brüderchen?«
    En'Imh biss die Zähne zusammen. »Ja, immerhin haben wir den Auftrag eines Sternengottes.«
    »Du glaubst auch alles, oder?« Che'Dens Grinsen reichte bis zu den Ohren.
    »Khe'Rhil sah nicht gerade aus, als ob er scherzen würde«, gab En'Imh zurück. Ihm lag eine noch schärfere Entgegnung auf der Zunge, aber er verzichtete darauf.
    »Trotzdem würde mich interessieren, weshalb dieser Lefkin da Findur für Khe'Rhil und den Sternengott Anetis so wichtig ist.«
    »Ja, wäre interessant«, gab En'Imh zurück. »Aber Khe'Rhil hätte uns informiert, wenn das in seinem Sinn gewesen wäre.«
    »Also machen wir uns an die Arbeit. Wieso klinkst du dich nicht virtuell in das Netzwerk des Militärs ein? Ich habe gehört, das wäre die einfachste Methode.«
    En'Imh stöhnte auf. Wie sollte er mit seinem Zwillingsbruder zusammenarbeiten, wie der Hohe Lotse gefordert hatte, wenn Che'Den andauernd alles besser wusste?
    Er griff nach dem Neurohelm, den er aus dem Fundus seines Appartements mitgebracht hatte. Kommandant Che'Den hatte zwar kein Verständnis für die positronischen Bauteile gehabt, aber ohne den Aktenkoffer voll mit ihnen wäre die Suche nach dem Raumschiff der Unither von Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen. Das hatte Che'Den letztlich überzeugt.
    Der Helm, der eigentlich aus zwei handähnlichen Hauptteilen bestand, deren Finger sich an En'Imhs Hinterkopf schmiegten, stellte die Verbindung mit der Bordpositronik der ANETIS'KHOR her. Er verspürte ein leichtes Prickeln an den Schläfen, als die ersten Bilder in seinem Geist erschienen.
    Das Neurointerface setzte die Topologie des Netzwerks in verständliche Bilder um, am ehesten vergleichbar mit den Tunnels der Röhrenbahn eines Planeten. Die Bahnhöfe entsprachen den Netzknoten, deren Verwaltungsbereich den Firewallregeln und die Züge den Datenpaketen, die sie passierten. Eines dieser Pakete war er selbst, zusammen mit seinen Werkzeugen und Programmiersprachen.
    In annähernd Nullzeit verließ er den kleinen Bahnhof des peripheren Knotens in seinem Pult und näherte sich dem turmhohen Gebilde der Hauptpositronik. Schon von Weitem glänzte das Tor in der Mitte des Turms. Es funkelte wie ein Hyperkristall, der Normalenergie in

Weitere Kostenlose Bücher