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PR NEO 0056 – Suchkommando Rhodan

PR NEO 0056 – Suchkommando Rhodan

Titel: PR NEO 0056 – Suchkommando Rhodan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Ritter
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alles?«
    Talamon kommentierte dessen Einwand nicht. Stattdessen widmete er sich der Bekleidungsfrage. Elnatiner sah nicht so aus, wie man sich eine Begleitung für einen Besuch bei einem Fürsorger vorstellte. Aber immerhin gab es in den Regeln keine Kleidervorschriften für Volater. Das machte es Talamon einfach, Elnatiner freie Hand zu lassen. Ob das so klug war, würde sich vor Ort zeigen.
    Er wedelte in Richtung der Anweisungen. »Wenn ich mir das so anschaue, ist es wahrscheinlich einfacher, dem Regenten gegenüberzutreten als dem Fürsorger von Trebola.«
    »Was sagt dir das über den Stand der Macht im Großen Imperium?«
    »Nichts. Und alles.«
     
    Wenig später verließ Talamon sein Schiff in Begleitung Elnatiners. Seiner Zentralebesatzung hatte er einige Anweisungen für den Fall zurückgelassen, dass er innerhalb der nächsten Stunden nichts von sich hören lassen würde. Die Sicherheit des Schiffs ist wichtig. Immerhin war ein Schiff der wertvollste Besitz für einen Mehandor.
    Beim Betreten der Station wurden Elnatiner und er von einem Trupp von sechs Arkoniden empfangen, die ihre Ehrenwache stellen sollten. Talamon nahm verärgert zur Kenntnis, dass es so viele Soldaten waren. Als wäre jederzeit zu erwarten, dass ich mir an das Kinn greife und meine Gesichtsmaske herunterreiße, sodass sich der darunter verborgene Methan zeigt.
    Ein Gleiter stand bereit. Doch der Weg ging nicht direkt zum obersten Stockwerk des Turmes, der die Basis der Orbitalstation bildete. Dort residierte der Fürsorger Giwan da Gemerol, der seit einigen Wochen über den Planeten herrschte – seit sein Vorgänger unter mysteriösen Umständen verschwunden war.
    Talamon hatte sich vorher die Karte des Planeten eingeprägt. Daher wusste er, dass man sie auf einen Rundkurs über diesen Teil des Planeten leitete. Sie erhielten einen wundervollen Blick auf die Allee des tausendfachen Glanzes, sie überflogen den Tempel der tausend Leutseligkeiten, kreisten einen Augenblick lang über der Straße der himmlischen Seide. Doch dann wurden sie – endlich – in einer weiten Kurve zurück zum Turm des Fürsorgers geflogen. Das Gebäude war mit seinen 63 Stockwerken beeindruckend hoch – und deutlich höher als alle anderen Gebäude im Umkreis. Man sagte Quetain Oktor, dem verschwundenen Fürsorger, nach, dass er zusätzliche Stockwerke bauen wollte. Aber irgendwann war es selbst ihm nicht mehr möglich, noch mehr Steuergelder für den Bau umzuleiten.
    Talamon musterte den Turm interessiert. Und es gibt keine Spinnenseide, die bis zu seinem Turm reicht. Offensichtlich misstraut er den Trebolanern. Er beschloss, die Augen und Ohren offen zu halten.
    Sie dockten nicht im Zielstockwerk an, sondern wurden am Fuß des Turms empfangen. Dort wurden sie insgesamt dreimal auf Waffen untersucht, davon zweimal durch technische Geräte, einmal durch arkonidische Wachsoldaten, die sie von Kopf bis Fuß abtasteten. Talamon war sich sicher, dass ihre Individualsignatur überprüft und mit den Dateien des Imperiums gegengeprüft wurde. Allerdings dauerte eine vollständige Messung vierzig Stunden. Talamon gedachte nicht, einen derart langen Zeitraum an diesem Ort zu verbringen.
    Ich kann verstehen, warum Belinkhar ihre Signatur verändert hat, schoss es ihm durch den Sinn. Da war es wieder – jenes bittersüße Gefühl, das sich immer einstellte, wenn er an sie dachte.
    Dann wurden sie zu einem Lift geleitet, der sie ohne Halt bis zum 62. Stockwerk brachte. Dort herrschte die gewohnte Schwerkraft Arkons. Sie mutete erdrückend an im Gegensatz zur halb so großen Anziehung Trebolas. Talamon war es gewohnt, sich in unterschiedlichen Schwerkraftniveaus zu bewegen, daher ging er nicht wie der Volater in die Knie.
    Sie stiegen in einen zweiten Lift, der nur zwischen dem 62. und dem 63. Stock verkehrte. Talamon war sich sicher, dass jeder ihrer Schritte überwacht wurde. Im 63. Stock wurden sie einen langen Gang entlanggeführt, an dessen Ende eine mit zwei Wachen flankierte Tür lockte. Die Wachen traten auseinander, die Tür öffnete sich. Endlich hatten sie einen Raum erreicht, der auch die Bezeichnung »Audienzsaal« verdient hätte. Er musste mindestens achtzig Meter lang sein. Die Kuppel wölbte sich zwölf Meter über ihren Köpfen.
    Sie waren allein. Talamon studierte seine Umgebung. Die Wände waren aufwendig mit Szenen aus der Geschichte Trebolas verziert. Aber Talamon war sicher, dass diese Bilder nicht von Trebolanern gezeichnet worden waren. Kein

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