PR NEO 0056 – Suchkommando Rhodan
unverhofft aufgetauchte Schiff fliegen durfte. »IMH-TEKER! Ihnen wird ein Andockplatz am Weltraumlift zugewiesen.« Zeitgleich wurden die entsprechenden Daten übermittelt.
Talamon musterte diese nur einen Moment. »Kapitän Talamon an Dengar da Segha! Vielen Dank für Ihr Verständnis für unsere Situation.« Sein Schiff nahm langsam Fahrt zur übermittelten Position auf.
Wenig später war das Schiff an der Station angedockt. Sofort hatte sich ein Reparaturteam gemeldet, das mehr oder weniger forderte, zur Kontrolle des Antriebs an Bord gelassen zu werden. Talamon sah dem sehr entspannt entgegen. Der vorgetäuschte Maschinenschaden hatte schon ganz andere Kontrollen überstanden. Ihm war nicht bang, dass sie die Manipulationen entdecken würden. Und wenn doch, dann würde er versuchen, eine andere Lösung zu finden. Bis dahin war genug Zeit, die er zu nützen gedachte.
Was ist aus Belinkhar geworden? Wie kann ich jetzt auf dem Planeten unauffällig Nachforschungen anstellen? Talamon wurde in seinen Überlegungen unterbrochen, als sich vor ihm das Holo eines Arkoniden aufbaute, dessen Uniform und Abzeichen ihn als hochrangiges Flottenmitglied auswiesen.
»Kapitän Talamon, der Fürsorger Giwan da Gemerol gibt sich die Ehre, Sie und eine Begleitung Ihrer Wahl heute zum Dinner einzuladen. Eine standesgemäße Garderobe wird erwartet. Sie erhalten eine Datei mit Verhaltensregeln für diese Audienz sowie weitere Daten zu Ort und Zeit. Der Fürsorger erwartet, dass Sie diese Einladung annehmen.«
Die Kommunikation endete so unvermittelt, wie sie begonnen hatte. Erst fluchte Talamon leise. Dann schimpfte er laut vor sich hin. »Als hätte ich nichts Besseres zu tun. Was denkt der eigentlich, wer er ist ... Ich bin ein freier Bürger des Großen Imperiums!«
Elnatiner rutschte neben ihm wieder in seinem Stuhl herum, sodass jenes leise Knistern zu hören war, das Talamon manchmal bis zur Weißglut trieb.
»Was ist?«, ranzte er seinen Begleiter an. Schon als er die Worte gesagt hatte, bereute er seinen Ton.
»Es ist ... seltsam, dass wir eingeladen werden.« Elnatiner hatte seinen Tonfall nicht wahrgenommen. Vielleicht konnte oder wollte er auch nicht.
Wir. Also ging der Volater davon aus, dass er mit von der Partie sein würde. Warum nicht? Es gab dafür deutlich schlechtere Kandidaten. Und der Volater war verschwiegen. Selbst wenn er etwas von sich gab, war nicht klar, ob die Arkoniden ihn verstehen würden ...
»Richtig«, überlegte Talamon laut. »Diese Einladung könnte eine Chance sein, an weitere Informationen zu kommen. Und man lehnt eine solch höfliche Einladung nicht einfach ab.«
»Weitere Informationen. Das klingt gut. Dann kann ich den Fürsorger nach Volat fragen ...«
Talamon seufzte. Als wüsste der Fürsorger mehr über deinen mysteriösen Heimatplaneten als einer der gefühlten achthunderttausend anderen Wesen, die du bisher danach gefragt hast. Aber er sprach seinen Gedanken nicht aus, um Elnatiner nicht zu verletzen. »Weitere Kommentare hast du nicht?«
Der Volater überlegte einen Moment. »Ich glaube nicht, dass das eine höfliche Einladung war«, erwiderte er knapp.
Talamon seufzte innerlich. »Erinnere mich bei Gelegenheit daran, dass wir mal ein Gespräch über Ironie führen müssen. Und über Humor allgemein.«
»Ich merke es mir.«
»Gut. Dann wollen wir mal sehen, was die Rahmenbedingungen für einen Besuch beim Fürsorger Trebolas sind. Und ob ich irgendwo an Bord standesgemäße Kleidung für den Anlass auftreibe.«
Die Anweisungen des Fürsorgers entpuppten sich als eine seitenlange Liste mit Verhaltenskodex, Kleiderordnung und Anredevorgaben. Es wurde genau festgelegt, wie viele Schritte vom Fürsorger entfernt die Gäste stehen durften. Wie die Ansprache war selbst der Umfang der üblichen Geschenke geregelt.
Talamon legte die Seiten verärgert fort. »Ich habe den Kram jetzt dreimal gelesen. Und ich habe den Eindruck, dass wir einen schrecklichen Fehler begehen werden.«
»Ja, denn wir gehen hin.«
Talamon warf einen skeptischen Seitenblick zu dem Volater. »Hast du dich nicht freiwillig gemeldet?«
»Richtig. Aber bis jetzt ist mir noch nicht ganz klar, warum wir das machen. Sicherlich nicht, um unsere Geschenke loszuwerden.«
»Ach Elnatiner. Diese Einladung ist für uns eine Chance, an weitere Informationen zu gelangen. Wir erhalten einen Einblick hinter die Kulissen, was uns hier vorgespielt wird. Und außerdem bin ich neugierig ...«
»Das ist wirklich
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