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PR NEO 0056 – Suchkommando Rhodan

PR NEO 0056 – Suchkommando Rhodan

Titel: PR NEO 0056 – Suchkommando Rhodan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Ritter
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Trebola, 10. Juni 2037
     
    Eines musste man Talamon Giwan da Gemerol lassen: Der Fürsorger gab in seiner Paradeuniform eine beeindruckende Figur ab. Wie eine fleischgewordene Manifestation dessen, wofür das Große Imperium stand: Sicherheit, Macht, Frieden.
    In den vergangenen Monaten war Trebola kein Beispiel dafür, dass Arkon bereit war, diese Versprechen auch zu erfüllen. Der ehemalige Fürsorger Quetain Oktor hatte den Palast des Herrschers mit Naatsoldaten stürmen lassen. Vidaarm war dem Zugriff entkommen, aber trotzdem werteten die Arkoniden den Angriff als Erfolg. In den vorhergehenden Jahrzehnten war die Garnison nur in Notfällen eingesetzt worden. Der Sturm auf den Palast war das erste Anzeichen dafür, dass das Imperium bereit war, nun hart durchzugreifen. Und dies war eine Entwicklung, die nicht nur den Trebolanern nicht gefiel ...
    Erschwerend kam hinzu, dass Arkon das Kriegsrecht ausgerufen hatte. Talamon bezweifelte, dass die Bedrohung durch die Methans tatsächlich so groß war, wie der Regent behauptete. Aber allein dass der Herrscher zu diesem Mittel gegriffen hatte, bereitete ihm Sorgen. Für Talamon war es ein Zeichen von Schwäche. Und wer schwach war, Angst hatte, neigte dazu, blind um sich zu schlagen.
    Talamon musste sich die Augen reiben und sich konzentrieren, um scharf zu sehen. Überanstrengung, konstatierte er sachlich. Seine Suche nach Belinkhar war schwieriger, als er zuzugeben bereit war. Schluss damit!, rief er sich selbst zur Ruhe. Er musste sich jetzt um ihr Auftreten kümmern.
    Elnatiner hatte einen Stoff gewählt, der farblich mit seinem grünbraunen Ton perfekt zu seinem Chitinpanzer passte. Talamon trug ein lilafarbenes Hemd mit Rüschenärmeln, dazu eine dunkle Hose. Trotzdem verblasste er neben dem blendend weißen Aussehen des Arkoniden. Talamon ärgerte sich ein wenig darüber, dass er sich nicht mehr Mühe gegeben hatte.
    Wir reden mit Spinnen, rief er sich selbst ins Gedächtnis. Denen wird egal sein, wie Säugetiere aussehen.
    »Wir danken noch einmal für die Einladung«, begrüßte er den Fürsorger.
    »Es ist mir eine Freude.« Da Gemerol merkte man keine Emotion an. Doch Talamon glaubte, im Gesicht des Fürsorgers eine gewisse Erheiterung zu lesen.
    Sie warteten schon seit einigen Minuten auf das Auftauchen des Trebolaners, der sich nach dem Ableben Vidaarms zum Regenten des Fürstentums Trebola ausgerufen hatte. Talamon schaute sich in der Zeit in Ruhe um: Die Räumlichkeiten waren beeindruckend schön. Sie hielten sich in einer Kammer auf, die fast kugelförmig war. Die drei Ausgänge befanden sich im Abstand von exakt 120 Grad an der Außenseite. Die Decke war mit einem Fadengeflecht verziert, welches diese optisch auf etwa zweieinhalb Meter senkte. Doch sah man durch die hauchdünne Seide die Kuppel, die sich über ihnen erhob. Starke, fast armdicke Stränge durchkreuzten deren oberen Teil. Sie gaben den dünnen Strängen Halt, die filigran und ohne erkennbares Muster den Raum durchkreuzten.
    Talamon legte den Kopf in den Nacken. Er versuchte, in dem Verlauf der Fäden ein System zu erkennen. Es gelang ihm nicht.
    Ein Trebolaner in einem Lederoberteil, aus dem seine vier oberen Gliedmaßen ragten, betrat den Raum. »Ihr Gastgeber möchte seine Gäste begrüßen. Bitte folgen Sie mir.«
    Der Fürsorger ging als Erster, ihm folgten nacheinander Talamon und Elnatiner. Der nächste Raum entsprach im Aufbau dem vorigen, nur dass er ihn in der Größe um das Dreifache übertraf. Die Spinnenseide begann erst in ungefähr vier Metern Höhe, aber hier bildeten die Stränge ein Muster. Es wirkte wie eine geometrische Übung in gleichschenkligen Neunecken, deren Außenkanten von dünnen Spinnenfäden gebildet wurden. In der Mitte des Raumes stand ein Trebolaner.
    »Fürsorger, ich freue mich, Sie und Ihre Begleiter begrüßen zu dürfen.«
    Giwan da Gemerol stellte sie dem Regenten vor. Talamon hatte den Eindruck, dass der Trebolaner ihn neugierig musterte. Vielleicht weil er herausbekommen will, ob ich auch ein Arkonide bin? »Darf ich bekannt machen: Kor-Ach-Ett, Regent von Trebola.«
    »Willkommen!« Nach einigen ausgetauschten Höflichkeitsfloskeln wandte sich der trebolanische Regent wieder an den Arkoniden. »Sie haben um eine Audienz gebeten.«
    »Es freut mich, dass wir allein mit Ihnen sprechen können.«
    »Gern geschehen«, erwiderte der Trebolaner freundlich. Talamon war klar, dass sie alle unauffällig überwacht wurden. Niemand in der Position des

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