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PR NEO 0057 – Epetrans Geheimnis

PR NEO 0057 – Epetrans Geheimnis

Titel: PR NEO 0057 – Epetrans Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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wissen.
    Die TIA'IR hatte sie etwa fünf Kilometer vom Faehrlinstitut entfernt abgesetzt, sodass Atlans Gruppe ihre Suche unbemerkt beginnen konnte. Der unsterbliche Arkonide und seine beiden Begleiter waren nur noch diffuse Silhouetten in der hitzewabernden Luft. Sie hatten sich an Bord der TIA'IR notdürftig ausgerüstet, um in der Wüste bestehen zu können – allerdings mit dem kleinen Hintertürchen eines Funkgeräts, mit dem sie notfalls Hilfe herbeirufen konnten.
    Die Rudergängerin Ihin da Achran stand bereit, gegen ein geringes Entgelt binnen kurzer Zeit als strahlende Retterin aufzutauchen, wie sie es genannt hatte. Offenbar rechnete sie damit. Der gerissenen Arkonidin musste ohnehin klar sein, dass es sich bei der Verpfändung um bloße Schönfärberei handelte. Selbst wenn es einem oder mehreren der vorgeblichen Schatzjäger gelingen sollte, die Ark Summia erfolgreich zu durchlaufen, war damit finanziell nichts gewonnen. Ein Extrasinn brachte Achtung sowie neue, erweiterte Möglichkeiten des Aufstiegs, doch Letzteres benötigte Zeit. Ihin da Achran wusste, dass die TIA'IR von nun an ihr gehörte, und ihr Angebot bedeutete lediglich, dass sie die letzten Mittel der Schatzjäger einheimsen wollte.
    Mit derlei Problemen sahen sich Rhodan, Belinkhar und Chabalh nicht konfrontiert. Zumindest nicht, wenn sie tatsächlich Zugang zum Faehrl fanden, was bislang keineswegs feststand. Sie marschierten in Richtung der Steinmauer, die wie ein unüberwindliches Bollwerk dastand. Zwar trugen sie dank der Verpfändung der Jacht die nötigen finanziellen Mittel bei sich, ihre Aufnahme zur Ark-Summia-Prüfung zu bezahlen, aber das hieß noch lange nicht, dass sie tatsächlich zugelassen wurden.
    »Der Bereich der äußeren Steinmauer enthält die Anlagen zu einer ersten physiologischen Prüfung«, erklärte Belinkhar. »Sie stellen fest, ob es überhaupt möglich wäre, den Extrasinn der Antragsteller zu aktivieren. Das heißt, ob die biologischen Voraussetzungen gegeben sind.«
    Rhodan lief Schweiß über die Stirn, und der Stoff seiner leichten Schatzjägerkluft klebte ihm am Rücken. »Nach welcher Methode?« Etwas Sand knirschte zwischen seinen Zähnen.
    »Das wissen wohl nur die Herren des Faehrl.« Belinkhar lachte, aber es klang nicht im Geringsten amüsiert. »Es heißt, früher wurden wesentlich mehr potenzielle Anwärter aussortiert als heutzutage.«
    »Wieso?«
    »Es könnte daran liegen, dass das Faehrl über Jahrtausende ein sehr ... elitärer Ort war. Kaum jemand fand dort Zugang und konnte seinen Extrasinn aktivieren lassen. Nur ...«
    »Lass mich raten«, unterbrach Rhodan. »Nur der hohe Adel.« So gut glaubte er die arkonidische Mentalität inzwischen zu kennen.
    »Exakt.«
    »Also ein ganz spezieller Adelsdünkel. Eine Hervorhebung der ohnehin Mächtigen, um ihre Position zu stärken.«
    »Du klingst nicht sehr überrascht.«
    »Ähnliches gab es auch in der Geschichte meiner Heimatwelt.«
    »Ach?«
    Rhodan musste lächeln. »Keinen Extrasinn – dazu sind menschliche Gehirne natürlich nicht in der Lage. Aber der Mechanismus, einzelne Schichten zu privilegieren und sie durch herausgehobene Lebensweisen von den andern zu unterscheiden, ist auf der Erde wohlbekannt. Vor allem verhältnismäßig kleine Gruppen.«
    »Zum Beispiel?«
    Rhodan dachte kurz nach. Ihm fielen mehrere Antworten ein; was mochte Belinkhar wohl am leichtesten nachvollziehen können? »Es gibt Menschen«, sagte er schließlich, »die sich einer bestimmten Religion verschrieben haben und das nicht nur als ihre Berufung, sondern auch als ihren Beruf ansehen. Schon seit Jahrtausenden nehmen sie eine Sonderstellung ein, indem sie nicht heiraten und sich von Frauen fernhalten. Ein Zeichen ihrer Macht war anfangs eine Abtrennung von der Masse der Gläubigen. Später hat sich die Interpretation dieser Lebensweise gewandelt, doch das ändert nichts an ihrer Wurzel.«
    »So, wie sich aktuell für die Arkoniden das Verständnis der Ark Summia offenbar wandelt«, sagte Belinkhar nachdenklich. »Das Faehrl ist erst seit Kurzem prinzipiell auch für den Nichtadel geöffnet. Der Regent hat sich für diese Veränderung starkgemacht.«
    »Ausgerechnet der Regent.«
    Belinkhar erwiderte nichts darauf.
    »Nun kann also jeder gegen ein entsprechendes Entgelt versuchen, die Ark Summia zu absolvieren«, fasste Rhodan zusammen. »Klingt nach einem lukrativen Geschäft, das hinter diesen Mauern steigt. Oder?«
    »Jeder Bürger Arkons kann den Weg

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