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PR NEO 0057 – Epetrans Geheimnis

PR NEO 0057 – Epetrans Geheimnis

Titel: PR NEO 0057 – Epetrans Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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und gingen auf die Stufen zu.
    »Ihr Purrer soll bitte unten bleiben«, sagte der andere ausgesucht höflich. Im Gegensatz zu dem Holo sah er wohlgenährt aus. Etwas zu wohlgenährt. Die rote uniformartige Kombination spannte über seinem Bauch. »Es sei denn, er möchte ebenfalls die physiologische Prüfung über sich ergehen lassen und herausfinden, ob man seinen Extrasinn aktivieren könnte.« Er lachte.
    Chabalh sagte nichts. Er war die eine oder andere Art der Diskriminierung gewöhnt. Es bestand kein Zweifel, dass die Überprüfung bei ihm negativ ausfallen würde. Er stellte sich neben die Treppe, sodass er leicht ins Innere der Pagode schauen konnte, wohin Rhodan und Belinkhar nun gingen.
    Einige scheinbar hölzerne Stützen trugen das Dach. Es gab keine geschlossenen Seitenwände. Efeuartige Pflanzen hingen vom Dach, vereinzelt strahlten hellgelbe Blüten darin. Sie rochen streng, nach wildem Honig.
    Eine Sitzbank zog sich kreisförmig um den überdachten Bereich. Der dickliche Mann ließ sich mit einer eleganten, geschwungenen Bewegung nieder. Er deutete auf die Plätze neben sich. Rhodan und Belinkhar setzten sich.
    Ihnen gegenüber, etwa vier bis fünf Meter entfernt, saß ein alter Arkonide. Den Rücken hielt er leicht gebeugt, die Gesichtshaut war graufleckig. Die Hände bewegten sich unruhig, als würden sie ständig versuchen, etwas zu fassen, was ihm ebenso ständig entwischte.
    »Ich bin Torgan da Rufo«, sagte der Arkonide, der sie empfangen hatte. Den Alten erwähnte er mit keinem Wort. »Ich werde Ihre physiologische Eignungsprüfung vornehmen, falls Sie sich mit den Regeln einverstanden zeigen.«
    »Kommt darauf an, wie sie lauten«, sagte Belinkhar.
    »Das erkläre ich Ihnen, sobald die neue Probandin angekommen ist, die gerade vor dem Tor steht, das Sie auch benutzt haben. So spare ich mir, alles doppelt erzählen zu müssen.«
    »Klingt vernünftig«, meinte Rhodan.
    »Es kommen jeden Tag etwa zwanzig Arkoniden oder Abkömmlinge hierher – bei sieben Toren in der Mauer rund um das Faehrl fallen mir durchschnittlich zwei oder drei zu. Wenn ich also gleich drei auf einmal aufklären kann, dürfte ich damit für den Rest des Tages diese lästige Pflicht erledigt haben.«
    »Ich würde mich ja entschuldigen, dass ich lebe und Sie störe«, murrte Belinkhar, »aber das verkneife ich mir.«
    Der alte Arkonide ihnen gegenüber kicherte. Offenbar hörte er gut zu. Nun erst bemerkte Rhodan, dass der Greis die Finger nicht ohne Sinn und Zweck bewegte. Ein matt leuchtender kleiner Ball drehte sich dazwischen; nein, zwei Bälle. Drei. Er sah genauer hin – sie teilten sich und verschmolzen wieder miteinander. Der Alte schaute lange und intensiv zurück, schien sich sehr für ihn zu interessieren.
    »Von diesen zwanzig Neuankömmlingen werden durch die physiologische Prüfung einige aussortiert«, sagte da Rufo. »Im Schnitt bleiben jeden Tag zwölf übrig, manchmal etwas mehr, hin und wieder auch etwas weniger. Es gleicht sich aus.«
    »Und dieses Dutzend erhält eine Aktivierung des Extrasinnes?«, fragte Rhodan. Da Rufo lachte, und Rhodan erkannte seinen Fehler. Rasch lachte er mit, um sich sofort selbst zu verbessern: »Ich wollte sagen, diesen Zwölfen wird die Chance eröffnet, die Ark Summia anzutreten.«
    »So ist es. Einer von ihnen gewinnt und darf den Weg zur Aktivierungsglocke antreten.«
    »Also wird bei einem Arkoniden pro Tag der Extrasinn aktiviert«, sagte Belinkhar. Das war eine verschwindend geringe Menge angesichts der gewaltigen Ausdehnung des Imperiums.
    »So ist es seit Tausenden von Jahren«, stimmte Torgan da Rufo zu. »Und so wird es auch immer bleiben. Sie sind beide zum ersten Mal hier? Haben Sie es noch nie versucht?«
    Sowohl Rhodan als auch Belinkhar verneinten.
    »Gut, sonst hätte ich mir den physiologischen Test sparen können. Es gibt stets welche, die ein zweites und drittes Mal hierherkommen, was die Regeln der Ark Summia auch zulassen, solange nur die biologische Grundeignung festgestellt wurde. Es gibt jeden Tag elf Schüler, elf Hertasonen, die in einer der Prüfungen versagen. Ihnen ist erlaubt, den Weg erneut anzutreten, um vielleicht ...« Er unterbrach sich. »Ah, ich sehe, die neue Anwärterin ist bereits auf dem Weg.«
    Eine Arkonidin, deren Anblick Rhodan die Sprache verschlug, folgte dem Holo. Sie strahlte Adel und Schönheit aus ... und Herablassung, als sie erst auf Chabalh, danach auf die beiden einfach gekleideten angeblichen Schatzsucher in der Pagode

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