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PR NEO 0057 – Epetrans Geheimnis

PR NEO 0057 – Epetrans Geheimnis

Titel: PR NEO 0057 – Epetrans Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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das Leben eines Mannes, in Daten, Formeln und Bildern gepresst. Es umschwebte den Betrachter, und immer mehr Details fügten sich hinzu. Das Wichtigste allerdings fehlt, dachte Rhodan. Die Tatsache, dass ohne ihn die Erde in Krieg und Chaos versunken wäre, weil ich ohne ihn nie hätte meinen Weg gehen können.
    »Reduzieren!«, befahl Rhodan. Er würde Jahre brauchen, wirklich alles zu lesen und zu studieren.
    »Auf welche Art?«, fragte die Positronik.
    »Ich benötige keine lückenlose Information.«
    »Ich muss dich enttäuschen«, sagte Crysalgiras Stimme in einem Tonfall, der keinerlei Bedauern in sich trug. »Der Lebenslauf Crest da Zoltrals ist keineswegs vollständig oder lückenlos. Es gibt im Gegenteil auffällige Lücken.«
    »Wie ist das möglich?«, mischte sich Atlan erstmals in Rhodans Suche ein. »Crest war eine Person des öffentlichen Lebens von hohem Alter und Stand. Er hat die Ark Summia durchlaufen!«
    Die Positronik reagierte nicht. Rhodan fragte sich, ob Teile von Crests Wirken bewusst aus dem Speicher des allgemeinen Infonetzes gelöscht worden waren. Doch diesem Rätsel konnte er momentan nicht nachgehen. »Ich benötige nur Holobilder seiner Lehrer und Schüler«, instruierte er die Positronik und dachte kurz nach. »Auch seiner Mitarbeiter und der gesamten Familie.«
    Das in Daten gepackte schematische Leben Crest da Zoltrals flimmerte kurz und löste sich auf. Lichtfunken regneten in die Tiefe, verwirbelten und formten sich neu zu einer Galerie von Holos, jedes einzelne kaum handflächengroß. Sie umgaben Rhodan dicht an dicht wie eine Kuppel.
    »Wie viele sind es?«, fragte Rhodan.
    »1624 Personen«, sagte die Positronik.
    Sucht den Mann, der ...
    »Blende alle Frauen aus.«
    Holos verpufften, und die Verbliebenen vergrößerten sich, bis sie wieder den alten Raum einnahmen.
    »962 verbleibend«, säuselte die Positronik.
    ... der die Erkenntnis auf andere Weise gewonnen hat.
    »Lösche alle, die einen aktivierten Extrasinn haben oder hatten!«
    Erstaunlich viele Holos verschwanden.
    »Ordne die übrigen in Reihen untereinander an, nicht vergrößern!«, befahl Rhodan.
    Die Bilder verschoben sich, als würde eine unsichtbare Hand Memory mit ihnen spielen. »96 verbleiben«, teilte die Positronik mit.
    »Er hatte einen erstaunlich elitären Kreis von Arkoniden, mit denen er sich hauptsächlich umgeben hat«, stellte Belinkhar fest. »Im Querschnitt der Bevölkerung hätte es völlig anders ausgesehen.«
    Derlei Details interessierten Rhodan momentan nicht. 96 ... das waren 95 zu viel. Es kam darauf an, den einen herauszufiltern, den sie finden sollten. Wie hatte Crest es formuliert?
    Sucht den Mann, der die Erkenntnis auf anderem Weg fand!
    »Sortiere nun alle aus, die nicht wissenschaftlich gearbeitet haben«, ordnete er an.
    Weitere Holos verpufften. Nein – Rhodan glaubte seinen Augen nicht zu trauen. Alle Abbilder lösten sich auf.
    Noch einmal korrigierte er seine Einschätzung. Ein einziges Bild blieb. Es schwebte bislang nur wenige Zentimeter über dem Boden, rutschte nun aber hoch, mitten durch das optische Nachglühen der anderen Holos, und es vergrößerte sich dabei.
    »Es bleibt Onat da Heskmar«, stellte die Positronik fest. »Gescheiterter Derengar.«
    Das passte perfekt. Eine gescheiterte Existenz, genau wie Crest selbst in den Augen der Arkoniden.
    »Gib mir alle Daten über Onat da Heskmar!«, verlangte Rhodan. Aufgrund seiner bisherigen Erfahrung ergänzte er: »In Kurzform.«
    »Onat da Heskmar diente Crest da Zoltral lange Zeit als intellektueller Weggefährte. Sie trennten sich, als Onat die Ark Summia erfolgreich durchlaufen hatte. Crest half ihm dabei als Ehrendiener.«
    »Eine Art Gehilfe während der Ark-Summia-Prüfungen«, erklärte Atlan.
    »Doch die Aktivierung seines Extrasinnes ist gescheitert«, sagte die Positronik. »Onat verließ wenig später die arkonidische Gesellschaft und tauchte auf Iprasa unter. Seine Spur verliert sich. Angeblich führt er ein Nomadenleben. Tatsächlicher Status: unbekannt, möglicherweise tot.«
    Zufrieden drehte sich Rhodan zu seinen Kameraden um. »Da haben wir ihn.«
     
     
    Atlan
     
    Nach Perry Rhodans durchaus beeindruckender Recherche wies ich die Schiffspositronik an, alle Daten über Onat da Heskmar abzuspeichern und mir auszuhändigen. Denn mir war sofort klar, worauf die Gesamtsituation hinauslief. »Wir müssen uns trennen«, sagte ich zu Rhodan.
    Er nickte mir zu. Ich kannte diese Gestik der Menschen so gut, als

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