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PR NEO 0057 – Epetrans Geheimnis

PR NEO 0057 – Epetrans Geheimnis

Titel: PR NEO 0057 – Epetrans Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Lederschläuche. Einen davon löste der Nomade und schaute mich fragend an. Ich deutete auf einen weiteren. Der Alte sah zufrieden aus, und bald kehrten wir mit den beiden Weinschläuchen zu den anderen zurück.
    Iwan Goratschin hatte sich inzwischen offenbar mit einem der Männer verbrüdert. Sie legten einander die Arme um die Schultern und lachten.
    Der Wein machte die Runde. Wir erfuhren einiges über den jüngst Verstorbenen – ein gerade mal vierzig Jahre alter Arkonide, der in der Wüste von einer Raubkatze gerissen worden war, die sich vom schmalen fruchtbaren Landstreifen in der Nähe der Eisgletscher ungewöhnlich weit weg gewagt hatte.
    Die Stimmung wurde gelöster, die Totenfeier fröhlicher, die Geschichten über den Verstorbenen immer unwahrscheinlicher, und bald klang es so, als habe dieser unscheinbare Nomade nicht nur Iprasa, sondern ganz Arkon mehrmals vor entsetzlichen Gefahren bewahrt.
    Dann, endlich, kam der Moment, an dem ich unauffällig nach Onat da Heskmar fragen konnte. Ich wusste, dass ich nicht irgendwelche Fremden, sondern Landsleute fragte, die an diesem Abend meine Freunde waren.
    »Onat«, sagte Srinkada, die Nomadin, die mehr als alle anderen dem Wein zugesprochen hatte. Ihre Zunge klang kein bisschen schwer. »Ich kenne ihn ... oder ich weiß zumindest, von wem du sprichst. Es ist der verrückte alte Mann, der zwischen der Lava wohnt. Was wollt ihr von ihm? Niemand schert sich um ihn!«
    »Wir müssen mit ihm reden«, sagte ich. »Es geht um einen gemeinsamen Freund.«
    »Seit Jahren wurde Onat nicht mehr gesehen«, meinte einer der jungen Nomaden, ein spindeldürres Bürschchen, das noch keine dreißig Jahre alt sein mochte. »Zumindest nicht hier in der Oase.«
    Ich wandte den Blick. »Aber?«
    Der andere streckte die Hand aus, griff den Weinschlauch und trank. »Ein guter Tropfen, den du uns spendiert hast, Fremder. Ich bin Balishen. Ich führe eine kleine Karawane zu einer der Oasen jenseits des Magmastroms. Wir bringen Horimat-Hörner dorthin.«
    »Ein großer Erfolg für dich, in so jungen Jahren eine Karawane anzuführen.«
    »Ich bin älter, als ich aussehe«, sagte er, doch ich bezweifelte seine Worte. »Am Feuerfluss, so heißt es, soll Onat hausen. Irgendwo an den Ufern des Mhos-Stroms. Ich kann euch bis dorthin geleiten, aber nur, wenn ihr so lange für mich arbeitet. Einer meiner Leute ist ausgefallen – zu dritt werdet ihr ihn zweifellos ersetzen können.«
    »Ich bin einverstanden«, sagte ich. »Wenn ich natürlich auch nicht für meine Freunde sprechen kann.«
    Iwan Goratschin stimmte ebenfalls zu. »Ich bin sicher, Noika Semsin wird sich uns anschließen.« So lautete Ishy Matsus Tarnname als Schatzjägerin. »Wir werden sie noch heute fragen. Wann wirst du aufbrechen?«
    »Sobald morgen die Sonne aufgeht«, erklärte Balishen. »Ich rate euch, vorher ausreichend zu schlafen. Das Leben in einer Karawane ist anstrengend.«
    Wir besiegelten die Abmachung, bedankten uns und gingen zurück zu unserer Höhle. Es musste sich noch zeigen, ob die Spur zu Onat etwas taugte oder ob die ohnehin sehr vage Angabe, Onat halte sich irgendwo am Magmastrom auf, nur auf Gerüchten basierte.
    Als wir uns vom Lagerfeuer entfernten, griff die Nacht mit klirrender Kälte nach uns. Die Luft war eisig, die Hitze des vergangenen Tages kaum mehr als eine schwache Erinnerung, die seltsam unwirklich schien.
    »Für den ersten Tag der Suche können wir zufrieden sein«, sagte ich zu Iwan Goratschin.
    »Es wird sich zeigen, ob in den Gerüchten ein wahrer Kern steckt«, dämpfte der Mutant meinen Enthusiasmus. »Wir haben unsere Wohnhöhle bald erreicht. Ich bin auf Ishy gespannt.«
    »Auf ihr Lächeln?«, fragte ich.
    Iwan drehte den Kopf zu mir. Einen Moment blieb er sprachlos. »Auf ... darauf, ob sie etwas entdeckt hat.«
    Ich lachte leise, und nach einem Augenblick fiel er ein. So kamen wir gut gelaunt an unser Ziel, stiegen die Stufen hinab.
    Unsere gute Laune schwand sofort. Ishy Matsu war verschwunden. Wir fanden nur noch die Wasserlache eines offenen, ausgelaufenen Wasserschlauchs und etwas Blut auf der untersten Felsenstufe.

»Ungewöhnliche Zeiten
    erfordern ungewöhnliche Schritte.«
    Perry Rhodan
     
     
    5.
    Das Ding aus einer anderen Welt
    Perry Rhodan
     
    Der violett wallende Reif um Estar da Tesmets Oberkörper lag völlig ruhig, genau wie die grün leuchtenden Vögel auf ihrem Kleid. Die adlige Arkonidin sah wie versteinert aus.
    Egal wie selbstsicher sie sich gibt, dachte

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