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PR NEO 0057 – Epetrans Geheimnis

PR NEO 0057 – Epetrans Geheimnis

Titel: PR NEO 0057 – Epetrans Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Perry Rhodan, sie hat Angst, die physiologische Prüfung nicht zu bestehen. Da ging es ihm selbst besser: Er wusste, dass er sie nicht bestehen konnte. Fragte sich nur, was danach kam und ob Belinkhars Wunsch, ihn als Ehrendiener aufzunehmen, akzeptiert werden würde.
    Alles lief äußerlich völlig unscheinbar ab. Torgan da Rufo setzte mehrere Messinstrumente an, deren Funktion er nicht erklärte; aktuell hielt er einen fingerlangen Metallstab mit vibrierender Spitze an Belinkhars Schläfe. Rhodan zweifelte nicht daran, dass es unter dem Holzboden der Pagode noch weit umfangreichere Technologie gab, die unablässig die Individualwerte aufnahmen.
    Oder war dies alles nur eine Farce? Könnte jeder Arkonide und Arkonidenabkömmling seinen Extrasinn aktivieren lassen? Sortierten Faehrl-Mitarbeiter wie da Rufo willkürlich so viele Anwärter aus, dass ihr System weiterhin funktionierte? Immerhin durften nicht mehr als zwölf Hertasonen pro Tag die Ark Summia antreten.
    Der Alte saß nach wie vor ungerührt auf der Bank und drehte die leuchtenden Bälle zwischen den Fingern. Dabei musterte er immer wieder abwechselnd die potenziellen Schüler; Rhodan kam es vor, als weile sein Blick stets besonders lange ausgerechnet auf ihm. Er fragte sich, ob er unter einer Art Verfolgungswahn litt.
    Rhodan sah, dass Torgan da Rufo sich nun ihm zuwandte und ihm den Stab ebenfalls an die Schläfe hielt. Ein kurzer, brennender Schmerz jagte durch seinen Kopf. Er biss die Zähne zusammen, um nicht aufzustöhnen.
    Da Rufo murmelte etwas vor sich hin, so leise, dass Rhodan es nicht verstand. Danach ging der Arkonide zurück zu Belinkhar, zog eine handflächengroße, silbrig leuchtende Scheibe aus einer Tasche seiner roten Kombination und drehte sie vor den Augen der Mehandor. Er wartete kurz ab, bis das flache Messgerät plötzlich vibrierte. Bei Estar da Tesmet wiederholte er es und klappte die Scheibe schließlich mit einer langsamen Bewegung mittig zusammen. Sie rollte sich daraufhin selbsttätig ein.
    »Zwei von Ihnen haben den physiologischen Eignungstest bestanden«, sagte da Rufo.
    Estar da Tesmet blinzelte ein wenig zu hastig.
    »Aus leidvoller Erfahrung«, fuhr Togan da Rufo fort, »möchte ich Sie noch einmal an die Grundregel erinnern, ehe ich Ihnen mitteile, wer das Faehrl verlassen muss.«
    »Sie hören sich selbst gerne reden, nicht wahr?«, fragte Estar bissig. Jedes ihrer Worte triefte vor Arroganz.
    Da Rufo lächelte schmallippig. »Ich bin nur die Diskussionen mit abgewiesenen Kandidaten leid. Also, das Faehrl gibt keine Erklärungen darüber ab, wieso eine physiologische Eignungsprüfung gescheitert ist. Es ist eine sehr komplizierte Untersuchung auf biologisch-zellularer und energetisch-genetischer Ebene. In den allermeisten Fällen liefert sie ein absolut gesichertes Ergebnis. In Ihrem Fall besteht keinerlei Zweifel.« Er schaute Estar da Tesmet an. Sie versteinerte noch mehr, falls das überhaupt möglich war.
    Da Rufos Blick wanderte weiter zu Perry Rhodan. »Sie sind nicht geeignet, Sirran Taleh. Ich schließe Sie hiermit von den Prüfungen zur Ark Summia aus. Ihre Physiologie ist zu sehr Ihrer Heimatwelt angepasst, Ihr Körper biologisch zu sehr umweltangepasst und damit von der grundlegenden arkonidischen Art zu weit entfernt. Genauer gesagt ist Ihr dritter Schläfenlappen völlig verkümmert. Sie haben also keine Möglichkeit, einen Extrasinn auszubilden, selbst wenn Sie es bis zur Aktivierungsglocke schaffen würden.«
    »Aber ich bin ...«, setzte Rhodan zu einem hilflosen Protest an, während er zugleich aus dem Augenwinkel sah, wie Estar da Tesmet zu alter Form zurückfand. Ihr rechter Mundwinkel hob sich abfällig.
    »Ich bedauere«, unterbrach Torgan da Rufo ohne jedes Bedauern. »Bitte verlassen Sie nun das Gelände!«
    »Nein«, sagte Belinkhar. »Ich möchte Sirran Taleh als meinen Ehrendiener hierbehalten. Er soll mich während der Prüfungen unterstützen und begleiten.«
    Da Rufo stimmte ohne Zögern zu. »Jedem Hertasonen steht ein Ehrendiener zu, das ist korrekt. Er kann an Ihrer Seite bleiben. Sie sind wie jeder Ehrendiener nun kein eigenständiger Gast des Faehrl, Sirran Taleh, sondern in allem von der Hertasonin abhängig, der Sie dienen.«
    Welch eine Karriere, dachte Rhodan schmunzelnd. Er störte sich nicht an seinem neuen Status, im Gegenteil.
    »Genau das ist der Punkt«, sagte Estar da Tesmet, die sich so rasch erhob, dass die Leuchtvögel ihres Kleides hastig mit den Flügeln schlugen. Es

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