PR NEO 0057 – Epetrans Geheimnis
schon seit Jahrtausenden kannte, die Funktionsweise eines Energieschirms zu erklären. Bei alldem verstand Ishy noch nicht das grundlegende Problem. »Sie wollen hinter den Schirm gelangen? Warum ist Ihnen das so wichtig? Und wieso glauben Sie, dass ausgerechnet ich dabei helfen könnte?«
»Sie, Ishimatsu, können uns ganz sicher helfen. Wir wissen es.« Savaquist deutete mit dem Stock mitten in das Rechteck hinein. »Dort liegt eine kleine Pyramide, und darin befindet sich unser Heiligtum.«
»Unter dem Schirm?« Mit einem Mal begriff Ishy, worum es den Taa ging. »Sie gelangen nicht mehr zu Ihrem Heiligtum, weil der Energieschirm Ihnen den Weg versperrt?«
Der Taa wandte sich ihr zu. Der Rest seiner verkrüppelten Extremität zuckte, als wolle er mit dem nicht mehr vorhandenen Arm wedeln. »Helfen Sie uns, Ishimatsu!«
»Willkommen. Ich hätte nicht gedacht,
dass du zurückkehrst.«
Positronik in Atlans Tiefseekuppel
11.
Giganten der Vorzeit
Perry Rhodan
Kaum verließen sie den Trichterbau, tauchte eine der kleinen mobilen Lichtinseln auf und schloss sich ihnen an.
Ein Luxus, an den man sich in der Nacht gewöhnen könnte, dachte Rhodan und wandte sich an Chabalh. »Bring mich zu den Stellen, an denen Kishori sich so seltsam verhalten hat.«
»Wusste das. Du dorthin willst.« Der Purrer ging voran. »Zuerst Pagode.«
Rhodan folgte ihm. Die Nacht war angenehm kühl; zweifellos ein Effekt des Energieschirms über dem Faehrl. In der Wüste musste es inzwischen schrecklich kalt sein. Wie stand es um Atlan, Iwan und Ishy? Ob sie bereits eine Spur zu Onat da Heskmar gefunden hatten?
Bald erreichten sie den Randbereich des Institutsgeländes und überquerten einen kleinen Bachlauf auf einer hölzernen Treppe. Das Wasser unter ihnen glitzerte im matten Sternenlicht. Der Purrer bewegte sich völlig lautlos.
Sie betraten eine der Pagoden. Sie unterschied sich nur durch ihre Stufenlosigkeit von derjenigen, in der die Neuankömmlinge ihre physiologische Überprüfung absolviert hatten. Die Helligkeit der mobilen Lichtinsel erleuchtete die Sitzbänke rundum.
Chabalh zeigte die Stelle, an der sich der alte Lehrmeister aufgehalten hatte.
Rhodan ließ sich dort nieder. »Was stimmt nicht mit Kishori?«, fragte er leise.
»Weiß nicht«, antwortete der Purrer. »Das ist das Problem.«
»Ich habe von dir auch keine Antwort erwartet.«
»Warum hast du gefragt?«
Rhodan dachte darüber nach, wie er Chabalh erklären sollte, dass er nur hatte nachdenken wollen. Da hörte er das Geräusch von Schritten.
»Der Ehrendiener und sein Purrer«, drang eine Stimme aus der Dunkelheit. So unwahrscheinlich es sein mochte, es handelte sich um Kishori. Ihn begleitete keine Lichtinsel, doch umgekehrt standen Rhodan und Chabalh wie auf dem Präsentierteller. »Was treibt Sie mitten in der Nacht ausgerechnet hierher?«
»Die Hertasonin Sibelh war sehr erschöpft«, sagte Rhodan; das Betäubungsmittel, das Belinkhar injiziert worden war, erwähnte er nicht. »Sie schläft inzwischen. Wir wollten noch etwas frische Luft schnappen. Die besondere Atmosphäre des Faehrl auf uns einwirken lassen.«
»Das kann ich gut verstehen«, meinte Kishori. »Mir geht es oft genauso. Deshalb bin ich auch unterwegs.«
Oder weil du uns oder diesen Ort hast überwachen lassen und dir gemeldet wurde, dass wir hier sind? Rhodan glaubte nicht an einen Zufall – allerdings ebenso wenig daran, dass Kishori ihnen feindlich gesinnt war. »Ich habe viel darüber nachgedacht, was Sie mir gesagt haben. Dass es keinen Weg außerhalb der Ark Summia gibt, die Erkenntnis zu erlangen. Soll das heißen, dass sie mir für immer verwehrt bleibt? Dass ich mich nicht weiterentwickeln kann? Nur weil ich so geboren bin?«
Der Alte kam in die Pagode und setzte sich. »Ich würde Ihnen gerne eine andere Antwort geben, Schatzjäger.« Das letzte Wort sprach er mit besonderer Betonung aus, als wüsste er, dass Rhodan in Wirklichkeit mehr war als das. »Aber das Leben hat mich gelehrt, dass es tatsächlich so ist.«
»Klingen traurig deshalb«, sagte Chabalh. »Sie nicht zufrieden?«
Rhodan gewann exakt denselben Eindruck. Er konnte den Purrer für seine Beobachtungsgabe nur bewundern; wer immer ihn unterschätzte, beging einen großen Fehler. »Ist das Faehrl denn nicht Ihr Lebensinhalt, Kishori?« Er wusste, dass er sich mit dieser Frage sehr weit vorwagte. »Die alten Lehren und Überlieferungen ermöglichen es einem Arkoniden am Tag, den Extrasinn zu
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