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PR NEO 0057 – Epetrans Geheimnis

PR NEO 0057 – Epetrans Geheimnis

Titel: PR NEO 0057 – Epetrans Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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doch.«
    »Es klang völlig anders. Du musst ...«
    Er wandte ruckartig den Kopf. »Was? Was muss ich? Unsere Freundin retten?«
    »Genau das werden wir. Aber die Taa sind nicht unser Feind. Wenn, dann die Gruppe der Taa, die sie ...«
    »Sie leben kollektiv. Sie sind keine Individuen wie wir! Also sind es eben doch die Taa.«
    Der Impuls meines Gedankenbruders kam so intensiv, dass ich die Worte unwillkürlich aussprach: »Warten wir es ab. Aber wir gehen nicht auf einen Rachefeldzug, sondern auf eine Befreiungsmission.«
    Iwan stutzte. »Du hast recht. Ich war nicht richtig bei mir aus Angst.«
    »Hauptsache, du hast dich wieder gefunden.«
    »Das habe ich wohl. In mir sind zu viele Erinnerungen hochgekommen. An andere Feinde. An den Krieg auf meiner Welt.«
    »Ich weiß nicht, von welchem Krieg du redest«, sagte Oradia. »Aber ich weiß, dass die Gespenster der Vergangenheit sehr hartnäckig sein können. Man wird sie nicht leicht los.«
    »Aber es kann gelingen«, sagte Iwan, »wenn man die richtigen Freunde hat.«
     
     
    Ishy Matsu
     
    »Was habt ihr mit mir vor?« Ishy schaute sich unauffällig um.
    In einem der Korridore hielten sich momentan keine Taa auf. Sie könnte losrennen. Zumindest der Königin und dem verkrüppelten Taa konnte sie wohl entkommen, aber sie befand sich im Nest dieser Ameisenwesen. Vor allem musste sie einen Weg nach draußen finden: raus aus den unterirdischen Gängen. Fürs Erste würde sie sich auch mit einem Versteck begnügen, von dem aus sie mit ihrer Gabe die Umgebung erkunden konnte. Wie dem auch sein, sie durfte nicht blindlings irgendwohin fliehen.
    Zu ihrer Überraschung antwortete der Taa-Krüppel auf ihre Frage – und die Antwort selbst überraschte sie noch viel mehr. »Wir brauchen Ihre Hilfe, Arkonidin.«
    Einen Augenblick lang überlegte die Japanerin, ob sie sich verhört hatte. »Sie ... Sie haben mich entführt, weil Sie meine Hilfe benötigen?«
    »Werden Sie uns helfen?« Das war die volltönende Stimme der Königin.
    »Wobei?«
    Der verkrüppelte Taa kam zu ihr. Was er in den Klauen hielt, war kein Messer, sondern eine Art Stock, etwa so lang wie ihr Unterarm. Die Spitze glänzte schwarz, als wäre sie verkohlt. »Wir wollen es Ihnen erklären.«
    »Wer sind Sie?«, fragte Ishy. Sie versuchte, ihre Wut und Angst zu unterdrücken und in einem energischen Tonfall zu kanalisieren.
    »Die Taa tragen keine Namen wie die Arkoniden. Keine, die für sich allein stehen.«
    »Wie soll ich Sie nennen?«
    »Wir sind ein Teil von Zwei-Savaquist-Fünf. Genauer können wir es Ihnen nicht sagen.«
    Das Wir in seinen Worten verwirrte die Japanerin; offenbar meinte er damit nur sich selbst, war aber in Gedanken so mit übrigen Taa verbunden, dass er sich nicht als einzelnes Individuum ansah.
    »Ich nenne Sie Savaquist«, sagte Ishy. »Ich bin Ishy Matsu.«
    »Ishimatsu«, wiederholte der Krüppel. »Wir erklären Ihnen, wieso wir Ihre Hilfe brauchen.« Er drehte den Stock mit einer geschmeidigen Bewegung: ein Geräusch wie das Schleifen von Metall.
    Mit der verkohlten Seite zeichnete er zwei nebeneinanderliegende Dreiecke auf den Boden. Weder zerbröckelte das Material, noch erschöpfte sich der Ruß. Der Abstand dazwischen war etwa so groß wie die Dreiecke selbst. »Dies«, erklärte Zwei-Savaquist-Fünf, »sind unsere Zwillingspyramiden. Hier liegt die Rundmauer der Arkoniden.« Er zeichnete sie mit dem Kohlestab ganz in der Nähe der Pyramiden ein.
    »Das Faehrlinstitut«, sagte Ishy.
    »Das Fa-Eerrl«, stimmte der Taa mit eigenartiger Betonung zu. »Dazwischen liegt die Baustelle der Arkoniden.« Er zog vom hinteren Rand des Kreises ein Rechteck, das nicht ganz bis zu den Pyramiden reichte.
    Das war Ishy neu. »Was wird dort ...«
    »Wir wissen es nicht«, unterbrach Savaquist hastig. »Wir riechen und sehen nicht hinein. Wir können nicht dorthin gehen. Die Glocke schneidet uns den Weg ab.«
    Glocke? Kaum schoss ihr die Frage durch den Kopf, glaubte Ishy die Antwort zu kennen. »Ein Energieschirm?«, fragte sie.
    »Eine Wand, die wir nicht sehen, mitten in der Luft und überall unter der Erde. Wer sie berührt, vergeht im Feuer. Der Weg in unsere Gänge ist versperrt.«
    »Es muss ein Schutzschirm sein«, sagte sie. »Eine Wand aus höherdimensionaler Energie, die von einem Projektor ... von einem Gerät im Inneren aufgebaut wird.« Es war verrückt. Da versuchte sie, ausgerechnet sie, einem insektenhaften Außerirdischen auf einer Welt, die höherwertige Technologie

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