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PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium

PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium

Titel: PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Rückkehr in unsere Zeit bewerkstelligen.«
    »Was du sagst, ist nicht unvernünftig«, entgegnete Fran Imith. »Es ist nicht klug, einen übermächtigen Feind frontal anzugehen, zumal dann nicht, wenn man so wenig über ihn weiß.«
    Quart Homphé ruckte überrascht hoch. Es geschah nicht oft, dass ihm jemand Recht gab.
    »Allerdings vergisst du etwas Wesentliches«, fuhr Fran fort. Sie spielte mit den silbernen Ringen an ihren
    Fingern, während sie sprach. »Du hast dich während unseres Einflugs in das Nodro-System in deine Kabine zurückgezogen. Wärst du in der Zentrale des Frachters geblieben, hättest du die Reflexe der Karmuuchischen Montageringe auf den Ortern gesehen. Es sind über zwanzigtausend und jeder misst über zwei Kilometer. Sie sind der Sonne Nodros zugewandt. Weißt du, was das bedeutet, Quart?«
    Homphé schüttelte den Kopf. In Gedanken schalt er sich einen Narren. Wieso hatte er sich auch in der Kabine verkriechen müssen? Hätte in ihm nur ein Funken des Formats von Perry Rhodan oder Errek Mookmher gesteckt, wäre er in der Zentrale geblieben und hätte den beißenden Kommentaren Pratton Allgames und dem Niesreiz, den Schikago in ihm auslöste, Paroli geboten!
    »Die Montageringe werden innerhalb der nächsten Tage ihre Arbeit aufnehmen und die Sonne anzapfen. Nicht mehr lange, und sie werden genug Energie gespeichert haben, um das gesamte Nodro-System in den Vaali-gischen Schwarm zu transferieren. Und ist der Schwarm erst einmal komplett, sein Schmiegschirm aktiviert, gibt es für uns keine Rückkehr mehr in unsere Zeit.«
    Quart Homphé wollte vor Scham im Boden versinken. Aber es sollte noch schlimmer kommen.
    »Und da ist noch etwas«, sagte Rhodan. »Wir mögen uns eine Milliarde Jahre in der Zukunft befinden, aber diese Zeit ist ebenso real wie die unsere - und das gilt auch für die Leiden ihrer Bewohner. Jeder von uns muss seine Entscheidung treffen, du, Quart, genauso wie ich und die Übrigen. Die meine steht fest: Ich kann mich der Verantwortung nicht entziehen. Gelingt es dem Empire von Nodro, den Vaaligischen Schwarm für seine Zwecke einzusetzen, wird es in kurzer Zeit die gesamte Galaxis beherrschen - und Milliarden werden sterben.
    Der Tod von zweien, um dieses Sterben zu verhindern, ist ein geringer Preis.«
    Niemand sagte etwas. Selbst Pratton Allgame verzichtete darauf, sich Rhodan mit einer verbalen Attacke auf Quart Homphé anzuschließen.
    »Keine weiteren Einwände?« fragte Rhodan schließlich. »Dann ist es also beschlossen. Die Zwillingsgötzen werden sterben.« Der Terraner erhob sich. »Ich werde versuchen, noch etwas Schlaf zu finden. Ich rate euch dasselbe, ihr werdet ihn brauchen. Wir treffen uns in sechs Stunden.«
    Rhodan verließ den Raum. Die Übrigen folgten ihm wortlos. In schweigender Anklage, wie es Homphé erschien. Der dicke Terraner barg den Kopf in den Händen. Er hatte versagt, wieder einmal. Nicht nur, dass sein Vorschlag vor allen als unsinnig widerlegt worden war, er stand überdies als Feigling da, der sein eigenes Wohl und Wehe über das zahlloser anderer stellte.
    Durch den Schleier der Tränen, der sich über seine Augen gelegt hatte, nahm Quart Homphé seine Unterarme wahr. Sie waren bleich und aufgequollen. Der Terraner dachte an Errek Mookmher. Die Arme des Rebellenführers waren kräftig und durchtrainiert, die Werkzeuge eines Mannes der Tat, eines Mannes, der unerschütterlich wusste, wofür er stand. Die Tätowierungen in seinem Fleisch würden es ihn niemals vergessen lassen.
    Quart Homphé starrte auf die bleiche Haut seiner Unterarme. Er las in ihr nur die Leere, die er in seinem Herzen spürte.
    Homphé fragte sich, ob er selbst, seine Arme, seine Hände jemals etwas von Bedeutung bewerkstelligen würden, etwas, was richtig war, was ihm die Anerkennung anderer einbringen würde. Er bezweifelte es.
    Der einzige Beifall, der ihm je vergönnt sein würde, wäre der, wenn er sich eines Tages dazu entschloss, sich eigenhändig zu erdrosseln.

Kapitel 3
    Nie hatte sich Argha-cha mehr am Leben gefühlt wie in diesem Moment, an dem sie und die ihren nur noch wenige Stunden vom sicheren Tod trennen mochten.
    Das Mädchen saß im Sattel ihres Sturmtiers und ließ seine Blicke über den Clan schweifen. An ihren Waden, der einzigen Stelle, an der ihre nackte Haut und das Fell des Sturmtieres sich berührten, fühlte sie, wie das Blut in kräftigen Schüben durch die Adern Chemlais pulsierte. Chemlai war ein Zweijähriger, ein Bulle, der für

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